Cover-Bild Schwarze Madonna
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14,00
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  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 07.10.2014
  • ISBN: 9783954514427
Xaver Maria Gwaltinger, Josef Rauch

Schwarze Madonna

Ohne voneinander zu wissen, bekommen es Hobbydetektiv Emil Bär im Allgäu und Privatdetektiv Philipp Marlein in Franken mit ähnlichen Fällen zu tun. Es geht um junge Frauen, verschwundene Kinder, eine geheimnisvolle Sekte - und um exzessive und erotische Marienverehrung. Ihre Ermittlungen führen sie nach Altötting, wo die weltberühmte » Schwarze Madonna« gestohlen wurde. Eine Blasphemie mit tödlichen Folgen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2021

Glaubt man zu glauben, daß man glaubt zu glauben?

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Welch Abgründe sich doch unter der glattpolierten Oberfläche des Glaubens in Bayern auftun! Fesselnd und auch sehr witzig!

Privatdetektiv Philipp Marlein ( gelungene Hommage an Raymond Chandlers Philip ...

Welch Abgründe sich doch unter der glattpolierten Oberfläche des Glaubens in Bayern auftun! Fesselnd und auch sehr witzig!

Privatdetektiv Philipp Marlein ( gelungene Hommage an Raymond Chandlers Philip Marlowe, inklusive einen Hieb auf den Schädel; in jedem Buch Chandlers bekommt der arme Marlowe eins auf die Birne. Daß er keinen Hirnschaden erlitten hat?! ) ist in Franken Zugänge und Hobbydetektiv Emil Bär im Allgäu. 

Ihre Fälle sind ähnlich gelagert. Junge Frauen, verschollene Kinder - mysteriöse Sekte, Marienanbetung bis zum Exzess und erotisch gefärbt. 

Beide Schnüffler verschlägt es nach Altötting. Dort ist die weltfamose "Schwarze Madonna" geklaut worden. Der Tod hält Hof und ungeheure Abgründe tun sich auf ....

Dan Brown muß sich warm anziehen, sein Gesicht verhüllen und Asche von verbotenen Büchern, die von einem gewissen Geheimbund aus Rom leider verbrannt wurden, auf sein Haupt streuen, denn hier kommt der erste Band der Reihe von Josef Rauch und Xaver Maria Gwaltinger. Dem Leser werden hier wahrhafte Ungeheuerlichkeiten enthüllt, daß man blass zitternd sich besinnen müssen, nicht in Ohnmacht zu fallen und daran zu denken, daß es "nur" ein Krimi ist, nur ein Krimi, nur ein Krimi ....

Die Marienverehrung in Bayern nimmt ziemlich groteske und brutale Züge an. Philipp und Emil versuchen gegen diese Auswüchse zu kämpfen. Viel Ärger liegt auf ihrem Weg, springt sie jedoch immer wieder unvermittelt an und will sie an ihren Kehlen packen. 

Werden sie denn alles meistern können? Mit welch Vehemenz und auch Humor diese Geschichte geschildert wird. Es ist sehr gut und  liquide geschrieben. Und der Humor lockert die durchaus ernste Thematik auf. Bayern müßte glatt im Abyssus versinken, bei solchen Machenschaften - im Namen Marias und Gottes. Daß Er nicht die sieben Plagen, die Sintflut oder die Destruktion a la Sodom und Gomorrha schickt. Wer würde dann zur Salzsäule erstarren und dann als Lecke in den endlosen Wäldern Bajuwariens dienen? 

Welch gute Nerven unsere beiden Ermittler haben müssen, wenn sie denn das alles schadenfrei überstehen müssen! 

Das Buch hat keine Längen und schafft das geniale Kunststück, daß es trotz seiner 447 Seiten äußerst kurzweilig daherkommt und den Leser richtig tief involviert und mitreißt! 

Das Buch ist ein echter bayerischer Kracher! Dies Muttergottes und das ganze schnöde Drumherum. Irgendeiner kommt immer auf merkwürdige Gedanken. Ein Stoß vor den Zug, tote Hunde, ein ganz bestimmter Irrer ....

Altötting kann froh sein - es ist nichts dergleichen bis jetzt passiert. Oder etwa doch und wird nur unter Verschlußsache geführt? Können die Autoren froh sein, noch zu leben, nachdem sie unter höchster Lebensgefahr diese brisanten Erkenntnisse gewonnen haben? 

Ich habe wirklich sehr viel lachen und schmunzeln müssen. Über das Ganze kann man nur sagen: Erste Sahne und dazu eine ( vegetarische ) Weißwurst mit süßem Senf und ein Hacker Pschorr!

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Sekten und ihre Ziele

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MEINE MEINUNG
In Fürth lebt der Privatdetektiv Philip Marlein, der nicht sehr viele Aufträge hat. Nun bekommt er von seiner Vermieterin einen Auftrag, die ihm dafür einen Teil seiner Mietschulden erlässt. ...

MEINE MEINUNG
In Fürth lebt der Privatdetektiv Philip Marlein, der nicht sehr viele Aufträge hat. Nun bekommt er von seiner Vermieterin einen Auftrag, die ihm dafür einen Teil seiner Mietschulden erlässt.
Viel lieber würde er aber die „schwarze Madonna“ suchen, die in Altötting verschwunden ist.

Zeitgleich gibt es im Allgäu zwei Leichen. Es wurde erst die Leiche einer jungen Frau im See gefunden und dann die Leiche eines Säuglings. Dem Säugling wurde das Herz entrissen und als die DNA abgeglichen wird, stellt man fest, das die gleich sind.
Hier kommt dann Dr. Bär zum Einsatz und er beginnt mit seinen Ermittlungen und seiner Suche als Detektiv.

Der Schreibstil ist hier sehr stimmgewaltig und es liest sich ziemlich zügig weg. Man spürt hier auch sofort diesen trockenen, fränkischen Humor. Den muss man verstehen und der ist auch nicht immer einfach, aber er ist hier vorhanden.
Ich finde das man beim lesen die beiden unterschiedlichen Charaktere sehr deutlich erkennt. Man merkt schon irgendwie, das hier zwei Autoren zugange sind.

Ich denke das jeder der Autoren für einen der Ermittler zuständig war. Die Unterschiede beim lesen von Marlein und vom Dr. Bär sind doch schon sehr groß.
Ich finde es nicht störend, im Gegenteil, so wird jedem ein exklusives Leben eingehaucht.

Die Spannung ist hier auch sofort präsent und sie ist sogar in der Lage sich noch zu steigern. Man fiebert mit und man geht voll in dem Fall auf. Da man ja schon die skurrilsten Sachen von so Sekten gehört hat, ergreift einen dieser Roman natürlich noch zusätzlich.

Irgendwann kommen dann diese beiden Fälle zusammen und da geht es nochmal ordentlich zur Sache.
Ich vergebe für dieses tolle Werk gerne die vollen 5 Sterne und ich finde es toll, wie zwei Autoren so ein schlüssiges Werk zusammenfügen können.

Bluesky_13
Rosi

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Spannend, humorvoll, deftig und hervorragend recherchiert

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Seltsame Dinge geschehen im Allgäu: junge Mädels, die brav zur Maienandacht gehen, verschwinden. Ausgerissen? Emil Bär, Nachbar und Vertrauter der Familie, macht sich auf die Suche. Zur gleichen Zeit versucht ...

Seltsame Dinge geschehen im Allgäu: junge Mädels, die brav zur Maienandacht gehen, verschwinden. Ausgerissen? Emil Bär, Nachbar und Vertrauter der Familie, macht sich auf die Suche. Zur gleichen Zeit versucht Philipp Marlein, Privatdetektiv in Franken, ein verschwundenes Neugeborenes zu finden. Unabhängig von einander geraten sie in einen Sumpf geheimnisvoller Marienverehrung, der exzessive Formen angenommen hat, Sektenwesen und Gewalt. Als die beiden aufeinander treffen und ihre Energie bündeln, führt ihr Weg sie nach Altötting, dem Hort der berühmten „Schwarzen Madonna“, die gestohlen wurde. Was sie dort erleben und erfahren, übersteigt alle ihre Befürchtungen…und sie geraten selbst in Gefahr.
Franz Xaver Gwaltinger und Josef Rauch ist ein ganz besonderer Krimi gelungen! Ein ganz besonders guter!
Beide schreiben - jeder „für“ seinen Protagonisten. Das Ergebnis ist ein enorm spannender, extrem unterhaltsamer, abwechslungsreicher, humoriger, ja deftiger bayerischer Krimi, der den Leser zudem mit sehr gut recherchiertem Wissen überrascht.
Der brummige Bär und der smarte Marlein, das ist ein Team, dem man gerne beim Ermitteln über die Schulter schaut. Sie ergänzen sich hervorragend, tasten sich vor und finden schließlich die bittere Wahrheit heraus. Nicht ohne Hindernisse und ungeahnte, mitunter gefährliche Wendungen, die den Leser mitfiebern lassen!
Mich hat auch besonders das gesammelte Wissen über die bayerischen „Kultorte“ beeindruckt. Kirchen, Kapellen, Herzurnen, Gedenkstätten, Statuen und Brunnen, die einem überall begegnen, haben einen geschichtlichen Hintergrund verbunden mit Religion und Glauben, den man im Vorbeigehen nicht wahrnimmt.
Ein Krimi, sehr spannend geschrieben, mega unterhaltsam, mit Tiefgang! Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 26.05.2020

When I find myself in times of trouble……….Mother Mary comes to me.

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Schwarze Madonna von Gwaltinger/Rauch

Was genau ist eigentlich Religion? Religion ist Glaube. Glaube an IRGENDWAS oder an ALLES. Verschiedene Menschen glauben an etwas Anderes, als die anderen Menschen ...

Schwarze Madonna von Gwaltinger/Rauch

Was genau ist eigentlich Religion? Religion ist Glaube. Glaube an IRGENDWAS oder an ALLES. Verschiedene Menschen glauben an etwas Anderes, als die anderen Menschen es tun. Das ist Religionsfreiheit. Doch manchmal wird Religion missbraucht, aus ihrem Konzept gerissen. Religion wird beiseitegeschoben, von manchen verachtet. Man verachtet andere Religionen, oder gar die Religion an sich. Doch was genau sind die Kernaussagen von allen Religionen? Der Mensch braucht etwas, an das er glauben kann. Die eigentliche Religion sagt etwas aus, was uns Menschen wichtig ist, seit Anbeginn der Zeit war, zwischendrin ebenso, und heute noch sein sollte, vielleicht sogar ist. Richtige Religion ist dafür da, Menschlichkeit, Liebe, Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Frieden auszustrahlen und den Menschen zu bringen. Alles schöne Dinge. Und alles etwas, das Menschen miteinander teilen sollten. In Brüderlichkeit. Ähm.... Schwesterlichkeit. Amen. Aber Halt. Worauf ich eigentlich hinaus möchte, das ist, dass sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte, ja gar Jahrtausende etwas entwickelt hat, das so fern von Menschlichkeit, und allen positiven Dingen des Glaubens ist, dass es fast schon nicht mehr zu erkennen ist als Religion. Der Mensch braucht Liebe, Hoffnung, Gnade, und das Leben. Schon in den alten Religionen war es so. Es gab eine Gottheit, und der Mensch betete diese an, um etwas zu erhoffen für seine Liebe, sein Leben, seine Hoffnungen, und das in einem Wunsch. Für sich. Für seine Liebsten. Denn das Beisammensein, und Zusammenleben, war schon das Wichtigste. Immerhin haben wir Menschen doch niemand andren auf diesem Planeten als andere Menschen, und Lebewesen, und den Glauben an Etwas, das uns durch das Leben leitet. Und der Glaube, und unsere eigene Endlichkeit, den gab es ebenfalls schon immer. Die Gestalt der Verehrung war anders, und doch gleich. Aber ich möchte nicht zu viele ketzerische Dinge schreiben, die eigentlich gar nicht ketzerisch sind. Fakt ist. Das Wichtigste ist der Kreislauf des Lebens. Für Menschen, und jedes Lebewesen. Und das entsteht nun mal durch uns Menschen und besagte Lebewesen. Wir lieben uns, leben zusammen, und neues Leben entsteht, und so geht der Kreislauf immer weiter. Und zwischendurch versuchen wir das Leben so gut und friedlich zu meistern, wie es uns möglich ist. Zusammen mit unsrem Glauben an…….. was auch immer. Denn das, an was wir glauben, kann viele Gestalten haben. Und egal, ob die alten Ägypter ihre Götter angebetet haben, die Römer ihre, gar die Griechen ihre Olympier, oder andere Naturreligionen Mutter Natur oder eine Muttergottheit angerufen haben, viele Tausend Jahre vorher ….. es ging ihnen dabei sicher immer um Unterstützung für ihr Leben, oder die Lösung eines Problems. Nicht die Gestalt der Anbetung ist wichtig, sondern der Glaube, und die Hoffnung darauf, dass unsere Gebete von Irgendjemandem erhört werden. Genug davon, ihr wollt nun sicher wissen, worum es im Buch geht. Und das ist im gewissen Sinne der Glauben, und die Auslegung dessen. Alsooo….

Die Geschichte, die das Buch erzählt:

Da ist eine Frau, die ist schwanger, und dann nicht mehr schwanger. Später ein junges Mädchen, ebenso. Überhaupt sind viele Frauen schwanger, und dann nicht mehr. Hä?! :D. Okay. Ich fange nochmal von vorne an.

Also: Es gibt schwarze Madonnen, blutende und weinende. Welche mit Bauch dargestellt, welche ohne, nach der Geburt, während der Schwangerschaft, mit verschiedenen Bauchinhalten, von der Dreifaltigkeit bis zum Jesuskind. Ihr Kind stillend, oder einfach nur haltend. Als Königin der Welt dargestellt, oder einfache Gebärerin des Jesuskindes. Verhüllt in einen Übermantel, welche die lasziv lächeln, oder gar ein Kleid aus Getreide tragen. Neben der Dreifaltigkeit, als Teil von dieser, oder gar ganz allein. Neben Erdbällen und Monden. Mit Tuch. Ohne Tuch. In verschiedenfarbigen Gewanden, oder mit offener Lockenpracht. Oder gar ihren toten Sohn im Arm haltend. Und wer nun gar nicht weiß, wovon ich rede, sollte unbedingt dieses Buch lesen.

Wir haben eine neue Glaubensgemeinschaft, Marienjünger, gepaart mit toten Babys, die gefunden werden, jungen Frauen, die sich sehr merkwürdig benehmen, und einen Kult…….. dessen Aussagen den Lehren der christlichen katholischen Kirche, die etwas Männerüberschusslastig ist, gegenüberstehen. Klingt ein wenig nach Dan Brown und Verschwörung. Die versteckten und geheimen Symbole sind da. Die Symbolik, die in Bildern, bzw. Statuen liegt, und die ein Geheimnis bergen. Wir sind hier allerdings nicht bei Dan Brown, sondern befinden uns im schönen Bayern. Vergleiche will ich nicht ziehen. Wir befinden uns also mitten in Bayern, bzw. Franken. Denn diese beiden Handlungsorte spielen beide eine Rolle. Und es ist auch kein Professor, der die Spur der Geheimnisse verfolgt. Philipp Marlein, Privatdetektiv in Fürth, und in seinen 40ern, und Emil Bär, Ex Pfarrer, Ex Seelsorger……ExeineMengeAnderes, und in Rente, aus der schönen Nähe von Kempten im Allgäu, in seinen 60 er Jahren, spielen hier die Hauptrolle. Und zwar erstmal unabhängig voneinander. Beide bekommen es mit besagten jungen Frauen zu tun, die schwanger waren, und es auf einmal nicht mehr sind. Und auf verschiedenen Wegen, und aus verschiedenen Gründen, machen sie sich nun auf die Spurensuche, was es damit auf sich hat. Derweil ist klar, dass sie immer tiefer in Geheimnisse hineinrutschen, denn mittlerweile tauchen im Allgäu die toten Babys auf, und Marlein merkt in Franken, was es wirklich mit dem Marienkult in Bayern auf sich hat……. Zumindest für eine bestimmte Gruppierung. Und auch wenn Bär und Marlein sich nicht kennen, so steuern sie doch beide unvermittelt auf ein gemeinsames Ziel im Buch zu, mit derselben Geschichte, erlebt aus der Sicht desjenigen, und an verschiedenen Orten. Alles führt nach Altötting. Dort treffen Bär und Marlein aufeinander, ihr Weg kreuzt sich. Denn was ich vergessen habe zu sagen: Himmelhilf! Die Schwarze Madonna von Altötting wurde gestohlen!! (Aufmerksame Leser erkennen nun einen Zusammenhang zum Titel des Buches :D). Und die sollte vielleicht auch wieder aufgefunden werden. Gibt es vielleicht sogar Zusammenhänge? Dies gilt es selber herauszufinden.

Das Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut, zeigt es thematisch doch das, worum es geht. Wir sehen im Hintergrund ein Marienbild, im Vordergrund eine Herz-Urne, so wie sie in der Gnadenkapelle in Altötting vorkommen. Kleine Geschichtsstunde. Damals hat man die Herzen getrennt vom Rest des Leichnams nach dem Tode verwahrt. Die in Altötting gehören zum Beispiel den Wittelsbachern. Geschichtsstunde beendet. Auch hier gibt es einen Zusammenhang, den ihr rausfinden solltet, denn er ist ungemein spannend.

Fazit und Gedankenallerlei:

Seufz. Und auf einmal hat man nach dem Buch direkt Lust, auf Marienwallfahrt zu gehen, oder alternativ Let it be zu hören :D. Wir begeben uns in diesem Buch nämlich ebenfalls auf eine Odyssee und Rundfahrt durch Bayern, an verschieden Orte und in Kirchen, und lernen sehr viel über die Geschichte dieser Kirchen und Madonnenfiguren. Recherchiert ist dieser Roman somit allemal super. Und lehrreich. Man bekommt sofort Lust, jede Marienfigur nachzuschlagen, um ein Bild vor Augen zu haben, was im Buch genau gemeint ist. Und tatsächlich sind die Beschreibungen identisch, und man wundert sich, ob der Bilder im Kopf, die ähnlich denen der Realität sind. Die Reise durch Bayern, die Orte sind atmosphärisch so gut eingefangen, dass man meint sich gerade dort zu befinden. Auch, oder gerade wenn, man an diesen Orten schon war, macht es richtig Spaß, über sie zu lesen. Wer noch nicht da war, bekommt ein Verständnis dafür, wie es dort aussehen mag. Und gleich noch ein wenig Wissen darüber mit, wie die Bevölkerung dort tickt. Wir lernen bayrisch. Das stört aber nicht, sondern bringt einem die Figuren nur noch näher. Sowohl einen Hauptprotagonisten, als auch ein paar Nebenfiguren. Auf alle Fälle ist die Lektüre wie eine Reise, die man selbst begeht. Vielleicht auch eine kleine Marienwallfahrt :D.

Es ist ein Krimi mit Witz und Charme. Ernste Themen wurden hier verpackt in ein Gewand aus Humor der beiden Protagonisten, und trotzdem lädt das Buch immer wieder zum Nachdenken darüber ein, was unter diesem Gewand steckt. Und so wie manche Madonnen ummantelt sind, um ihre wahre Gestalt, nämlich die einer Frau mit all den Attributen genau dieser, zu verstecken vor der Welt, so ist auch die Thematik des Buches, die uns wirklich in Abgründe stößt, und uns die wahren Fragen der Menschheit vor Augen führt, ummantelt und umhüllt von einem Kleid aus trockenem, manchmal schwarzem Humor, den Bär und Marlein da ausleben. Vielleicht um das Ganze erträglicher zu machen? Auf jeden Fall müssen wir uns hier im Buch einigen großen Fragen stellen, und ob alles immer nur Schwarz und Weiß gesehen werden kann, ob es nur Richtig und Falsch gibt…… oder ob es gar die Fanatiker sind, die etwas Gutes in etwas umwandeln, was nicht mehr so gut ist. Man muss seine Ethik und Moral überdenken, ob seine eigene Denkweise moralisch okay ist. Und das Buch lässt einen auch ein bisschen in einem Dilemma zurück, macht nachdenklich. Weil man fanatische Ansätze natürlich nicht gutheißen kann, aber auf der anderen Seite das Ganze gar nicht soooo verkehrt findet. Denn ja. Männer in der Kirche sind nun mal in der Übermacht, und Frauen werden nicht gerade gut behandelt. Als Frau kann man das einfach nicht sooo toll finden. Wie überall sind es die Ansätze und die Auslegung, die etwas falsch oder richtigmachen, Falsch von richtig unterscheiden. Es ist ein bisschen so wie „Die Dosis macht das Gift“. In kleinen Schritten wunderbar hilfreich, in großen dann übermächtig und gefährlich. Es geht um die engstirnige Kirche, die keine Neuerungen akzeptiert, ein Marienkult, der alles etwas anders auslegt. Leben und Liebe als Sünde angesehen wird, oder als Lebensinhalt, und etwas Gutes.

Ein schwieriges, aber sehr interessantes Thema, ist die Thematik von Frauen in Kirchen. Wird Maria doch fast immer nur dargestellt als eben die Mutter von Jesus, so wissen sicher einige, dass vor dem Christentum sehr viele Göttinnen weiblich waren, und verehrt wurden. Das mit der Verehrung einer männlichen Gottheit kam erst später….. aufgrund von Männern. Man höre und staune. Kirchenmänner, die es nicht wahrhaben wollten, dass man auch eine Frau verehren kann……. Darf doch ein Christ einzig und allein Gott und Jesus, und den Heiligen Geist anbeten. Erkenne ich da etwa eine jahrtausendalte Angst vor Frauen, und ihrer Klugheit und Rolle in der Weltengeschichte, ihrer Rolle in der Natur der Menschen, und dass sie wohl wichtig sind, und für alles stehen, was mit Leben zu tun hat? (es heißt nicht umsonst Mutter Natur, oder Mutter Erde) :D. Nein?! Na dannnnnnn! Ist ja nicht so, dass Frauen verfolgt und verbrannt wurden, wenn sie Wissen angehäuft hatten, verteufelt wurden als Verführerinnen, als Huren abgestempelt…. Oder ihnen gar die Schuld für alles Übel der Welt untergeschoben wurde, weil in ihnen eine Bedrohung gesehen wurde. Und so kann es natürlich auch auf gar keinen Fall sein, dass Frauen in Religionen verehrt werden. Oder etwa doch? Vielleicht im Geheimen? Ist Maria nicht auch eine Frau? Gerade in unseren heutigen Zeiten von Maria 2.0 sollte man nochmal über sowas nachdenken.

Der Schreibstil ist flapsig humorig, Bär ein Original. Marlein irgendwie auch, aber anders als Bär. Jeder eben auf seine Art. Der Humor ist diese trockene Art von Humor, der aus einer Situationskomik heraus entsteht, und diese Situationen gibt es fortlaufend. Sie unterscheiden sich von Bär zu Marlein, sind aber beide an Humor nicht übertroffen, sondern auf einem gleichen Level. Die Figur Bär und Marlein sind verschieden, jedes Kapitel aus der Sicht des jeweils anderen geschrieben. Und um diese zu unterscheiden, ist der Schreibstil bei beiden anders. Während wir einen normalen Erzählrhythmus bei Marlein haben, so stoßen wir bei Bär auf einen Stil, der fast ein wenig an den in Novellen erinnert. Kleine einzelne Worte, Keine ganzen Sätze, fast wie Notizen. Und trotzdem eine Rundumbeschreibung der Situation. Das ist anders, gefällt mir aber trotzdem sehr gut. Die Stereotypen der beiden und auch der Nebenfiguren sind überzeichnet, aber genau das ist das Lustige daran. Trotzdem sind alle einzigartig. Das ist an sich kein Widerspruch in sich.

Selbstironisch, spritzig, witzig und leicht. Sich selbst nicht so ernst nehmend. Das alles ist der Roman. Er nimmt das ganze locker. Schon auf den ersten Seiten merkt man die Leichtigkeit, die einen beim Lesen dazu verleitet dauerzugrinsen. Tajaja. Denn Religion ist auch Freude, und Freude ist Leben, und alles, was das Leben lebenswert macht. Religion wurde weder gemacht um zu unterdrücken, noch um intolerant zu sein, oder eine gewisse Gruppierung von Menschen nicht als gleich anzuerkennen. Doch trotzdem ist das so. Bitte hier ein bisschen mehr Güte und Miteinander, denn auch das gehört zum Leben und zur Freude dazu ;). Das Problem ist immer die Auslegung eine Religion, das Ausleben, bis hin zum Fanatismus, wenn etwas anders verstanden wird, oder man sich in etwas reinsteigert.

Und ob wir in unserer Trauer, unserem Schmerz, für unsere Hoffnung, oder in großer Not nun Maria, Gott, Jesus anrufen……………. Oder die Menschen damals die griechischen Götter, die für Ähnliches standen: Die Menschen haben in ihrer Anbetung immer eines gebraucht. Hilfe und Hoffnung.

Sobald Religionen also nicht mehr dazu da sind, Hilfe und Hoffnung zu erbitten, sondern dazu, Andere Gruppen nicht anzuerkennen, oder zu versuchen mächtiger zu sein, als eine Andere Gruppierung…. Um über diese dann Macht zu haben. Oder man gar versucht, seine eigenen Grundsätze so zu verdrehen, dass sie in ein Religionsschema gequetscht werden, welches man dann ganz anders auslegt, als es gemeint ist ……. Ist das Ganze nicht mehr in Ordnung. Leider aber wohl kein Einzelfall.

Welche Religionen und welche Menschen hier im Buch aufeinanderprallen, mit welchen Wünschen und Hoffnungen, oder gar anderen Umtrieben, das gilt es nun herauszufinden. Und immer dran denken. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß, sondern auch Grauzonen. Tatsächlich sollte der Roman von Jedem gelesen werden, selbst wenn dieser sich nicht als gläubig bezeichnet.

Betrachtet ihr nun eine Marienfigur in einer Kirche, so werdet ihr sie nach diesem Roman nie wieder mit denselben Augen ansehen können…. Ohne an das Buch und seine Geschichte zu denken. Zumindest mir geht es so. Und ich gebe zu, schon vorher sehr genau Figuren und Statuen in Kirchen studiert zu haben.

Beim heutigen Rezensionslied hätte ich wohl tausende nehmen können, weil es einfach sooo viele Lieder auf der Welt gibt, die Maria behandeln, und meine Jukebox im Kopf fast einen Overload hatte. Am Ende habe ich mich dann für dieses hier entschieden:

„Hail holy queen enthroned above…..Oh Maria.
Hail mother of mercy and of love……..Oh Maria.
Triumph all ye cherubim…….Sing with us ye seraphim…..Heaven and earth resound the hymn.
Salve……salve….salve …….regina.“

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Interessanter Plot, spannend

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Bei „ Schwarze Madonna“ von den Autoren Gwaltinger und Rauch handelt es sich um einen Kriminalroman.

Klappentext übernommen:
Ohne voneinander zu wissen, bekommen es Hobbydetektiv Emil Bär im Allgäu und ...

Bei „ Schwarze Madonna“ von den Autoren Gwaltinger und Rauch handelt es sich um einen Kriminalroman.

Klappentext übernommen:
Ohne voneinander zu wissen, bekommen es Hobbydetektiv Emil Bär im Allgäu und Privatdetektiv Philipp Marlein in Franken mit ähnlichen Fällen zu tun: Es geht um junge Frauen, verschwundene Kinder, eine geheimnisvolle Sekte - und um exzessive und erotische Marien-Verehrung. Ihre Ermittlungen führen sie nach Altötting, wo die weltberühmte » Schwarze Madonna« gestohlen wurde. Eine Blasphemie mit tödlichen Folgen ...

Die bayrische Antwort auf „ Dan Browns – Sakrileg“ ( lt. Klappentext). Diesem kann ich vollkommen zustimmen.

Der abwechslungsreiche Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Dieser Kriminalroman lässt sich sehr flüssig lesen und der Einstieg ist mir leicht gefallen. Einige humorvolle Szenen haben mich zum Schmunzeln gebracht. Die 446 Seiten sind alles sehr lesenswert, interessant und spannend, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Der Plot ist sehr gut konstruiert, hat viele Wendungen, interessante religiöse Passagen, ist spannend und das Ende ist unvorhersehbar.

Die Spannung beginnt schon auf den ersten Seiten und endet nach einer sehr atemberaubendem Schlußszene auf der letzten Seite.

Die Protagonisten werden alle sehr gut beschrieben. Ihre Entwicklungen haben mir gefallen.

Durch die bildhaften Beschreibungen der vielen realen Handlungsorte (außer der Krypta), konnte ich sie mir alle sehr gut vorstellen und ich fühlte mich während dem Lesen, als ob ich vor Ort wäre.

Bär und Marlein sind sehr sympathisch, klug und ihre Art und Weise wie sie ermitteln haben mir gefallen. Der Erzählstrang von Bär und Marlein wechseln sich ab und verbinden sich gegen Ende der Geschichte.

Ich empfehle dieses Buch weiter.

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