"Die Wahrheit" von Sam Bourne
Viel Erholungszeit hatte Maggie Castello nach den dramatischen Ereignissen um den aktuellen Präsidenten nicht: Obwohl sie mittlerweile keine Mitarbeiterin mehr im Weißen Haus ist, wird sie trotzdem kontaktiert ...
Viel Erholungszeit hatte Maggie Castello nach den dramatischen Ereignissen um den aktuellen Präsidenten nicht: Obwohl sie mittlerweile keine Mitarbeiterin mehr im Weißen Haus ist, wird sie trotzdem kontaktiert und um Mithilfe gebeten, als weltweit Bibliotheken niedergebrannt werden und mit ihnen wichtige historische Dokumente und Bücher. Unglückliche Zufälle werden ausgeschlossen, nachdem auch zusätzlich noch die Sicherheitskopien verschwinden und sowohl Historiker als auch Zeitzeugen ermordet werden. Es scheint, als könne niemand sonst als Maggie die Terroristen aufhalten. Die Rettung der Geschichte stellt sie vor Herausforderungen, die sie sowohl psychisch als auch physisch fast in die Knie zwingen.
Anfänglich hatte ich ziemlich Probleme, in die Geschichte zu kommen: zu viele Namen mit verschiedenen Handlungssträngen, welche alle in der dritten Person geschrieben wurden. Mir viel es schwer den Überblick zu behalten, welche Person gerade im Fokus steht. Das ganze Buch über musste ich somit sehr konzentriert lesen, um den Faden nicht zu verlieren – was an sich nicht schlecht ist und bei der Thematik eigentlich auch gar nicht so unpraktisch war. Leider fehlte mir aber auch lange die thrillertypische Spannung, wodurch der Lesefluss nur durch das fesselnde Thema gerettet wurde. Erst gegen Ende kam etwas mehr Tempo auf. Versteht mich nicht falsch, es war zu keinem Punkt langweilig – ich bin nur einfach mehr „Action“ gewöhnt. Ein weiterer Punkt, der mich etwas gestört hat, war die fehlende Logik in manchen Situationen; zum Beispiel: Brandstiftung in solchen Ausmaßen und nirgendwo taucht ein Brandermittler auf? Zumindest in beratender Funktion als Maggies Unterstützung hätte ich mir das hier gewünscht. Zum Glück ist Maggie mit einem exzellenten Instinkt ausgestattet. Ich fand es auch toll, mit welcher Leidenschaft sie an die Aufklärung gegangen ist, obwohl ihr wirklich extrem fiese Steine in den Weg gelegt wurden. Sie ist eine vielschichtige Protagonistin, die mir gut gefallen hat und ich fand es beeindruckend, wie sie mit den schwierigsten Situationen umgegangen ist.
Fazit: „Die Wahrheit“ ist weniger wegen der Spannung, sondern mehr wegen der hochinteressanten Thematik ein Pageturner, der mich menschlich oft schockiert hat. Die Geschichte auszulöschen würde bedeuten, all denjenigen, die in der Vergangenheit gelitten haben, ins Gesicht zu schlagen. Hoffentlich passiert sowas niemals, Geschichte ist meiner Meinung nach so unendlich wichtig für die Menschheit, die Gesellschaft und zukünftige Handlungen. Sie lehrt uns mitunter, was wir besser machen müssen. Und wir lernen nie aus. Wir müssen uns tagtäglich damit auseinandersetzen, um die bestmögliche Version von uns selbst zu werden. Trotz einiger Kritikpunkte kann ich hier definitiv eine Leseempfehlung aussprechen, allein schon wegen der brisanten Thematik.