Cover-Bild Mord in Sunset Hall
Band 1 der Reihe "Miss Sharp ermittelt"
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 25.05.2020
  • ISBN: 9783442315567
Leonie Swann

Mord in Sunset Hall

Kriminalroman
Eigentlich hat Agnes Sharp mit der Hüfte, dem Treppenlift und den Bewohnern ihrer umtriebigen Senioren-WG genug zu tun. Und dann ist da auch noch die Tote im Schuppen. Und die Tote im Nachbarsgarten. Ganz klar: das englische Idyll trügt, und ein perfider Mörder hat es auf alte Damen abgesehen! Kurzentschlossen machen sich die streitbaren Senioren samt Schildkröte auf Mörderjagd – eine Suche, die sie nicht nur auf das trügerische Parkett des örtlichen Kaffeetreffs führt, sondern auch in den dubiosen Lindenhof und schließlich tief in die eigene Vergangenheit. Denn auch Agnes und ihre Mitbewohner haben das eine oder andere Geheimnis zu hüten …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2020

Skurriles Cosy Crime

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Agnes und die Mitbewohner ihrer Senioren-WG haben eigentlich mit sich selber und den Tücken des Alters genug zu tun. Doch dann wird nicht nur im Garten der Nachbarn eine Leiche gefunden, sondern auch in ...

Agnes und die Mitbewohner ihrer Senioren-WG haben eigentlich mit sich selber und den Tücken des Alters genug zu tun. Doch dann wird nicht nur im Garten der Nachbarn eine Leiche gefunden, sondern auch in ihrem eigenen! Klar, dass sich Agnes, Charlie, Edwina, Bernadette, Winston und der Marshall zusammen mit Schildkröte Hettie und Wolfshund Brexit in die Mordermittlungen stürzen. Allerdings werden sie dabei durch die eigene Gebrechlichkeit, ihr schwindendes Gedächtnis und sogar durch die Polizei behindert. Sie folgen Spuren zum örtlichen Kaffeetreff, dem dubiosen Seniorenheim „Lindenhof“ und auch in die eigene Vergangenheit. Denn hat nicht jeder das ein oder andere Geheimnis?

Die kleine Senioren-Gruppe samt tierischer Unterstützung funktioniert zwar verdammt gut, jedoch eher an das Tempo der Schildkröte angepasst. Denn Agnes hat ein Hüftleiden, Bernadette ist blind, Winston ist Rollstuhlfahrer. So richtig als fit bezeichnen kann man wohl nur „die Neue“ Charlie und Edwina, die eine große Yoga-Anhängerin ist. Auch wenn der Marshall noch recht gut zu Fuß und geübt im Umgang mit dem Computer ist, so plagen ihn doch zunehmend Gedächtnislücken. Dementsprechend gestalten sich auch die Ermittlungen oft als eher schwierig, weil wichtige Erkenntnisse schlichtweg vergessen werden. Es stellt sich dank der geistigen Verwirrung des ein oder anderen Protagonisten auch schon mal die Frage, ob bestimmte Ereignisse tatsächlich der Wirklichkeit entsprechen oder vielleicht nur Einbildung sein könnten. Um den Fall trotz all dieser Handicaps doch lösen zu können, schrecken die Senioren auch nicht vor unkonventionellen Methoden nicht zurück.

Die Geschichte ist hauptsächlich aus der Perspektive von Agnes geschrieben, letztendlich kommt aber jeder Mal zu Wort, selbst Schildkröte Hettie! Der Schreibstil ist einnehmend und so ist es Leonie Swann nach „Glennkill“, „Garou“ und „Dunkelsprung“ wieder gelungen mich in ihren Bann zu ziehen. Der Humor ist gewohnt trocken, wenn nicht schon fast schwarz. Ich musste einige Male schmunzeln und habe mich gut unterhalten gefühlt.

Aber natürlich behandelt das Buch auch ernstere Themen. Das Altern und seine Folgen spielen ebenfalls eine große Rolle: Gebrechlichkeit, Vergesslichkeit, geistige Verwirrung, der Schrecken eines Seniorenheims, die Angst vor Abhängigkeit, dem Ausgeliefertsein, seine Würde zu verlieren, nicht mehr selbstbestimmt entscheiden zu können und der Einsamkeit. Man sieht, das ist harter Tobak und so stimmt das Buch zusätzlich nachdenklich, macht betroffen oder auch traurig.

„Mord in Sunset Hall“ ist ein skurriles Cosy Crime mit liebenswerten, amüsanten und vor allem authentischen Charakteren. Besonders zu erwähnen ist aber auch der trockene Humor, der auch ernstere Themen „nett“ verpackt.

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Eine charmante Oldie-Truppe

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Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3442315567
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine charmante Oldie-Truppe

Inhalt:
Sunset Hall ...

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (25. Mai 2020)
ISBN-13: 978-3442315567
Preis: 20,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine charmante Oldie-Truppe

Inhalt:
Sunset Hall ist das Heim einer skurrilen Seniorengruppe. Agnes, Edwina, Bernadette, Lilith, Winston und der Marschall haben sich zusammengetan, um auch im Alter selbstbestimmt zu leben und nicht einem Pflegeheim zu enden. Zwar machen ihre verschiedenen Gebrechen ihnen das nicht leicht, doch sie ergänzen sich immer wieder gut und wursteln sich durch den Alltag. Kompliziert wird es, als Lilith erschossen im Schuppen liegt und die Polizei auftaucht, und noch komplizierter, als es weitere Morde gibt. Doch unsere Helden haben nicht umsonst eine Vergangenheit bei der Polizei oder beim Geheimdienst. Die Ermittlungen in den Mordfällen überlassen sie ganz bestimmt nicht den Jungspunden von der Polizei!

Meine Meinung:
Im Gegensatz zu „Glennkill“ oder „Gray“ ist „Mord in Sunset Hall“ kein Tierkrimi, wenngleich es kurze Passagen aus der Perspektive der Schildkröte Hettie gibt. Aber der weitaus überwiegende Teil ist aus Agnes’ Sicht geschildert. Die alte Dame ist aufgrund ihres Hüftleidens nicht mehr gut zu Fuß. Entsprechend langsam geht die Geschichte voran. Das war aber auch schon das Einzige, was mich hier ein bisschen störte.

Ansonsten fühlte ich mich glänzend unterhalten von einer unerwartet komplexen Handlung mit viel Wortwitz und trockenem bis schwarzem Humor sowie einer Sammlung wunderbar charmanter Protagonist*innen, die ich ruckzuck in mein Herz geschlossen habe, samt Schildkröte Hettie und Wolfshund Brexit.

Jeder der Senioren hat sein Päckchen zu tragen, ob er/sie nun blind, gehbehindert oder übermäßig vergesslich ist. Gerade auch die zuweilen auftretende geistige Verwirrung bringt Spannung ins Spiel, da man als Leser nicht weiß, ob etwas tatsächlich so passiert ist oder ein erzähltes Ereignis auf Einbildung beruht.

Die letzten etwa hundert Seiten arbeiten auf den Showdown hin. Hier wird es super spannend. Sämtliche Todesfälle werden aufgeklärt, wobei mich Leonie Swann gut überraschen konnte.

Fazit:
Ein warmherziger Cosy Krimi um eine skurrile Senioren-WG, deren Mitglieder manchmal recht unorthodoxe Ansichten von Recht und Ordnung haben. Leichte Spannung ist durchgehend vorhanden, am Schluss sogar ganz viel. Humor, aber auch Nachdenkliches gibt es zur Genüge.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Cosy Krimis.

★★★★☆

Veröffentlicht am 07.06.2020

Die etwas andere Senioren- WG

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Inhalt

Agnes hat sich ihren Traum erfüllt und in Sunset Hall eine Senioren-WG mit ungewöhnlichen Mitbewohnern gegründet. Allen voran Hettie- die Schildkröte, die es nicht immer leicht mit den "Großfüßen" ...

Inhalt

Agnes hat sich ihren Traum erfüllt und in Sunset Hall eine Senioren-WG mit ungewöhnlichen Mitbewohnern gegründet. Allen voran Hettie- die Schildkröte, die es nicht immer leicht mit den "Großfüßen" hat. Dazu gesellen sich Agnes, Edwina, Bernadette, Lilith, Winston und Marshall. Ihr beschaulicher Senioren-Alltag wird durch den Mord an Lilith unterbrochen und Agnes beginnt ihre eigenen Mordermittlungen.

Meine Meinung​

Ein gut geschriebener Cosy Krimi , der flüssig zu lesen ist. Ich habe zwischendurch immer wieder schmunzeln müssen. Der Krimi enthält einige typische englische Elemente , viel Witz zum Teil auch britischen, trockenen Humor. Die Protagonisten sind gut heraus gearbeitet, so dass ich von allen ein Bild vor Augen hatte.Besonders ins Herz geschlossen habe ich die neue Mitbewohnerin Charlie mit Hund Brexit. Aber auch ernstere Themen um das Lebensende und Verwirrungen um Zwillinge werden auf gegriffen. Mehr will ich an dieser Stelle aber nicht verraten. Negativ war für mich nur, dass manche Passagen sich für meinen Geschmack zu sehr in die Länge zogen und dadurch die Spannung auf der Strecke blieb.

Fazit

Ein witzig, zum Teil schräger, in Ansätzen mit schwarzem Humor geschriebener Cosy-Krimi mit nachdenklichen Szenen und etwas anderen Senioren. Das Lesen lohnt sich definitiv. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

"Oma-Krimi" zwischen Cremehütchen und existentialistischer Philosophie

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Leonie Swann ist Expertin für Krimis, die aus der Tierperspektive ein Verbrechen beleuchten. Ob Schafe, Papageien oder Flöhe - sie versteht was von ihrem Metier. Diesmal ist als tierische "Ermittlerin" ...

Leonie Swann ist Expertin für Krimis, die aus der Tierperspektive ein Verbrechen beleuchten. Ob Schafe, Papageien oder Flöhe - sie versteht was von ihrem Metier. Diesmal ist als tierische "Ermittlerin" eine Schildkröte mit von der Partie - allerdings nur als Sidekick bzw. erzählerisches Maskottchen. Ein Tier-Krimi im eigentlichen Sinne ist “Mord in Sunset Hall” also nicht.
Hettie, die Schildkröte, ist immer genau da, wo die "Großfüße" - ihrem gemächlichen Schildkrötentempo durchaus angepasst - schalten und walten. Diese großen Füße gehören den Seniorinnen und Senioren aus dem Umfeld von "Sunset Hall" und dem angrenzenden Dorf "Ducks End".

Die Ü-70erin Agnes hat ihr großes Landhaus "Sunset Hall" zur Senioren-WG umfunktioniert.
Anstatt alleine oder in einem Heim vor sich hin zu leben, teilt sie sich ihr Anwesen mit anderen gleichaltrigen Damen (der Yogafreundin Edwina, der blinden Bernadette und der Gartenliebhaberin Lilith) - ganz “Golden-Girls”-mäßig, nur eben in England und mit männlichen Mitbewohnern (Winston & der Marshall). Als plötzlich eine ihrer Mitbewohnerinnen ermordet aufgefunden wird, steht den betagten “Sunset Hall-Bewohnern” der Sinn nicht mehr nach beschaulichem Seniorenalltag, sondern nach Mörderjagd, denn der Bekannten- und Freundeskreis von Agnes wird zunehmend dezimiert. Und dann kommt auch noch “die Neue” ins Haus, die mondäne Charlie mit ihrem Hund Brexit.

Jedes Kapitel ist nach einer kulinarischen Köstlichkeit benannt, die darin eine gewisse Rolle spielt. Auch sonst hat der Roman hat alles, was das Herz von Cosy-Crime-LiebhaberInnen höher schlagen lässt. Neben dem wundervollen Setting gespickt mit Versatzstücken aus der Lebenswelt von englischen Country-Senioren (Cremehütchen, Sherry, Kaffeetreff, 5-Uhr-Tee, Gartenpflege, "Kirchenintrigen", verabscheuungswürdige Seniorenheime, Beerdigungen und Treppenliftmonteure), wühlte die Autorin tief in der Krimi-Motivkiste und hat einiges zu Tage gefördert, was in jeden guten Spannungsroman - oder zumindest jeden zweiten - gehört: dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit, Zwillinge (evil!), illegaler Waffen- und Drogenbesitz, Identitätsverwirrung, Cold-Case-Vermisstenfälle, Entführung, und und und.
Viel Witz und ein extrem trockener, zuweilen auch schwarzer Humor runden das herrliche Cosy-Krimi-Erlebnis ab.

Aber: Das Buch hat auch ernste Seiten und gegen Ende sogar Elemente eines viktorianischen Schauerromans. Leonie Swann wirft denkbar existenzielle Fragen in den Raum, die man sich gerade am Ende eines Lebens vermehrt stellt: Was habe ich tatsächlich erlebt und kann ich meinen Erinnerungen trauen? Wieviel ist Fiktion, wie viel ist bzw. war Wirklichkeit? Das ganze Leben besteht aus Geschichten, so in etwa heißt es im Text. Diese philosophische Komponente des Romans hat mir sehr gut gefallen und war für mich die Sahne auf der Kirschtorte bei der Kaffeestunde.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Tüdelü

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Sunset Hall hieß früher anders. Doch nachdem Agnes Sharp mit einigen Mitstreitern eine Alten-WG gegründet hat, wurde das Haus umgetauft. Und nun liegt ihre Mitbewohnerin Lilith erschossen im Schuppen. ...

Sunset Hall hieß früher anders. Doch nachdem Agnes Sharp mit einigen Mitstreitern eine Alten-WG gegründet hat, wurde das Haus umgetauft. Und nun liegt ihre Mitbewohnerin Lilith erschossen im Schuppen. Was sollen sie denn nur machen? Als auch die alte Nachbarin ermordet wird, die schon lange dahinsiechte, sind die WG-Bewohner in heller Aufregung. Hat es jemand auf alte Menschen abgesehen? Alt sind sie, aber nicht doof, nur manchmal erscheinen ihre Gedankengänge anders. Das hält sie aber nicht davon ab, nach dem Mörder zu suchen. Sie haben schließlich eine Vergangenheit und Erfahrung.

Obwohl sie ein recht eigentümlicher Haufen sind, funktionieren sie zusammen doch recht gut. Was der eine nicht mehr so richtig kann, übernimmt der andere. Zwar versinkt Agnes manchmal in der Vergangenheit und ihre Hüfte will nicht mehr. Irgendwie hält sie den Laden aber zusammen. Und für Lilith ist schon Ersatz gefunden. Charlie hat Pfiff und einen Wolfshund. Der kann sich für Beatrice mal als Blindenhund betätigen oder Hettie, der Schildkröte Gesellschaft leisten. Tiere sind nicht verboten, Enkel schon. Und das örtliche Seniorenheim ist ein absolutes no-go. Sie sind zufrieden mit ihrem Dasein und leben in den Tag hinein. Doch nun gilt den Ort aufs Neue zu erkunden.

Sehr humorvoll sind die alten Leutchen geschildert, doch manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Die Leiden und Zipperlein der Pensionäre können einen schon bedenklich stimmen. Und das Seniorenheim scheint auch eher ein Ort der beruhigten Gleichmut und somit kein erstrebenswertes Domizil. Doch es ist noch Leben in Agnes und ihren Freunden. Bei allen Einschränkungen, die in Richtung fürs Alter braucht man Mut gehen, sind sie doch gewieft und haben nicht alles verlernt. Ob das so lebensecht ist, muss jeder, der mit alten Menschen Umgang pflegt, selbst entscheiden. Vielleicht sind die Protagonisten auch einfach viel älter als man annehmen würde. Ein wenig mehr über den Hintergrund der anderen Bewohner hätte man gerne erfahren. Doch mit ungewöhnlichen Methoden und viel Humor unterhält die außergewöhnliche Alten-WG mit Haustieren. Sie sind alle auf ihre Art sympathisch und ihre kleinen Unzulänglichkeiten fallen nicht so sehr ins Gewicht. Vielleicht in Teilbereichen eine Blaupause fürs wahre Leben, doch nicht jeder Bewerber wird genommen.