Wenn das geliebte Elternhaus verkauft werden muss - und die eigenen Träume zu leben beginnen
Ada liebt ihr Elternhaus an der Ostsee mit dem herrlichen Bauerngarten, doch nun heißt es, Abschied nehmen. Nach dem Tod der Mutter muss Gragaard verkauft werden. Zusammen mit ihrer Schwester Toni räumt sie Haus und Bootsschuppen aus, und eine Reise in die Vergangenheit beginnt: Da sind die Abendkleider der Mutter, die die rauschenden Sommerfeste wiederaufleben lassen und die glücklichen Tage, bevor der Vater die Familie verließ. Und da sind die Ölporträts, die der russische Maler Maxim, um dessen Aufmerksamkeit die Mädchen buhlten, einst von ihnen angefertigt hat. Als sie im Sekretär einen Brief der Mutter an sie beide finden, fasst Ada endlich den Mut, sich ihren Sehnsüchten zu stellen, und aus dem Abschied wird Aufbruch.
Ada und Toni, zwei ganz verschiedliche Schwestern, wollen nach dem Tod ihrer Mutter, die völlig überraschend verstorben ist, das Elternhaus an der Ostsee verkaufen. Sie nehmen sich beide zwei Wochen im ...
Ada und Toni, zwei ganz verschiedliche Schwestern, wollen nach dem Tod ihrer Mutter, die völlig überraschend verstorben ist, das Elternhaus an der Ostsee verkaufen. Sie nehmen sich beide zwei Wochen im Juni frei, um die Zimmer und den Bootsschuppen zu räumen.
Erinnerungen werden wach. Erinnerungen an vergangene Tage, an den russischen Maler Maxim, der Ölporträts anfertigte von der Mutter und den beiden Mädchen. Erinnerungen an rauschende Sommerfeste im Garten, an die Zeit, als der Vater die Mutter noch nicht verlassen hatte.
Blättern in alten Fotoalben und Schulheften - die Vergangenheit Revue passieren lassen.
Es sind intensive Tage für Ada und Toni.
"Zwei Wochen im Juni" ist ein leichtes, aber keineswegs seichtes Buch und mit 240 Seiten schnell gelesen.
Es ist sehr bildlich ge- und beschrieben. Man sieht das Gelb der Rapsfelder vor sich, die Weite des Meeres, den blühenden Bauerngarten des Hauses, man hört die Möwen am Strand und fühlt sich direkt vor Ort.
So ein Roman ist Balsam für die Seele Einfach wunderschön!
Zwei Wochen im Juni haben die beiden ungleichen Schwestern Ada und Toni Zeit das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Mutter in Gragaard an der Ostsee auszuräumen und Käufer zu finden. Dabei erleben sie eine ...
Zwei Wochen im Juni haben die beiden ungleichen Schwestern Ada und Toni Zeit das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Mutter in Gragaard an der Ostsee auszuräumen und Käufer zu finden. Dabei erleben sie eine Reise in ihre Vergangenheit, die Höhen und Tiefen ihrer Kindheit und Jugend. Beide Frauen haben sich ein Leben aufgebaut. Ada ist 43 Jahre alt, lebt als freischaffende Künstlerin in Hamburg, ist kinderlos und hat seit drei Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Mann, der seine Familie nicht verlassen kann. Die Liebe zu ihm macht es ihr schwer sich für eine ernsthafte Beziehung zu öffnen und sie erlebt eine Achterbahn der Gefühle während der Zeit im Elternhaus. Toni hingegen ist verheiratet und hat zwei Kinder, ihr Sohn Tom ist 19 Jahre alt und Julia ist ihre 17 jährige Tochter, die genau wie ihre Tante in dem Alter mit Liebeskummer fertig werden muss. Toni ist im Gegensatz zu ihrer Schwester sehr ordentlich, hat für wirklich alles eine Liste und entspricht so ganz dem Bild einer Lehrerin. Ihr Mann und sie arbeiten beide an der selben Schule, was dem Familienleben vielleicht manchmal nicht ganz zuträglich ist.
Während der gemeinsamen Zeit entdecken die völlig verschiedenen Persönlichkeiten erleben Momente wieder, durchstreifen ihre Kindheit mit Freude und genießen es mal wieder unter sich zu sein um neue Erinnerungen zu schaffen und die alten nochmal zu überdenken. Dabei erfährt der Leser von Spielen während der Autofahrt (welches ich direkt mit meiner Tochter bei einer langen gemeinsamen Zugfahrt gespielt habe), von der ersten Schwärmerei, von kleinen Gemeinheiten unter Schwestern und von den großen Sorgen, die eine Familie so mit sich bringen kann.
Es ist definitiv kein Buch, dass durch große Spannung und vielen aufregenden Momenten besticht. Der ruhige und völlig ausgeglichene Schreibstil führt einen flüssig und schnell durch die schöne Geschichte von neu entdeckter Schwesternliebe. Die Story wird aus der Sicht von Ada erzählt, Rückblenden eröffnen neue Einsichten in das Leben der Familie Hoffmann, unerwartete Funde bringen die Schwestern ihrer Mutter näher und weisen sie zugleich auf aktuelle Probleme hin. Letztendlich können sie das Haus beruhigt in neue Hände geben, können mit der negativen Vergangenheit abschließen und in eine neue und erfüllte Zukunft starten.
Mich hat direkt ein bisschen Fernweh gepackt und die einfühlsame Art hat mich daran erinnert wie wichtig es ist, für die Familie da zu sein und auch mal getroffene Entscheidungen zu überdenken. Ich habe mich wohlgefühlt mit dem Buch, konnte es zuletzt nicht mehr aus der Hand legen und es sind sogar Tränen geflossen. Ada und Toni haben zwar ihr Elternhaus aufgegeben, aber ihre gemeinsam verbrachte Kindheit konnten sie nochmal aufleben lassen. Ein durchweg gelungenes Werk und toll für eine gemütliche Leserunde auf der Couch mit einem Tee – wohltuende und vor allem leichte Lektüre – genau das richtige für eine Auszeit in der stressigen Zeit.
Eine klare Leseempfehlung von mir und als kleiner Bonus ist das Buch sowohl mit als auch ohne Einband auch noch was fürs Auge. Danke an das Bloggerportal und Penguinverlag für das Rezensionsexemplar.
Ada ist auf dem Weg in ihr Elternhaus um sich dort mit ihrer Schwester Toni zu treffen. Die Mutter ist vor kurzem verstorben, der Vater lebt schon lange nicht mehr. Das ...
Bewertet mit 5 Sternen
Zum Buch:
Ada ist auf dem Weg in ihr Elternhaus um sich dort mit ihrer Schwester Toni zu treffen. Die Mutter ist vor kurzem verstorben, der Vater lebt schon lange nicht mehr. Das Haus soll verkauft werden und die Schwestern haben sich zwei Wochen im Juni Zeit genommen, um das Haus auszuräumen ...
Meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung klingt vielleicht Nacht ganz so vielversprechend und mich hat auch eher das Cover und die Kulisse an der Ostsee angesprochen. Endgültig überzeugt hat mich der Empfehlung meiner Buchhändlerin. Ich wollte es lesen und ich habe es nicht bereut.
Eine ruhige Geschichte, es passiert nicht so viel, aber das was passiert ist unglaublich berührend. Bewegend erzählter Abschied des Elternhauses, immer wieder gespickt mir Erinnerungen.
Ada und Toni, zwei völlig unterschiedliche Schwestern und ihr völlig unterschiedliches Leben und trotzdem unheimlich fesselnd und interessant.
Mich konnte das Buch sehr gut unterhalten, ich konnte so sehr mit Ada mitfühlen, auch mit Toni und ihrer Tochter. Allesamt liebevolle, sympathische Menschen die alle ihre Päckchen zu tragen hatten.
Irgendwann steht uns allen bevor, das Elternhaus auszuräumen, oder wir mussten es schon tun, und vielleicht hilft uns diese kleine Geschichte. Mir hat sie jedenfalls geholfen und ich mochte das Bich sehr gerne, auch wenn es ganz anders war als meine normale Lektüre.
Ein berührender Abschied mit einfühlsam und ehrlich erzählt. Denn, am Ende bleibt nur was in das Auto passt und ein Überseekoffer.
Wenn das geliebte Elternhaus verkauft werden muss - und die eigenen Träume zu leben beginnen
Ada liebt ihr Elternhaus an der Ostsee mit dem herrlichen Bauerngarten, doch nun heißt es, Abschied ...
Klappentext:
Wenn das geliebte Elternhaus verkauft werden muss - und die eigenen Träume zu leben beginnen
Ada liebt ihr Elternhaus an der Ostsee mit dem herrlichen Bauerngarten, doch nun heißt es, Abschied nehmen. Nach dem Tod der Mutter muss Gragaard verkauft werden. Zusammen mit ihrer Schwester Toni räumt sie Haus und Bootsschuppen aus, und eine Reise in die Vergangenheit beginnt: Da sind die Abendkleider der Mutter, die die rauschenden Sommerfeste wiederaufleben lassen und die glücklichen Tage, bevor der Vater die Familie verließ. Und da sind die Ölporträts, die der russische Maler Maxim, um dessen Aufmerksamkeit die Mädchen buhlten, einst von ihnen angefertigt hat. Als sie im Sekretär einen Brief der Mutter an sie beide finden, fasst Ada endlich den Mut, sich ihren Sehnsüchten zu stellen, und aus dem Abschied wird Aufbruch.
Quelle: Penguin Verlag
Meine Meinung zum Buch
Cover:
Ein wunderschönes schlichtes Cover mit blauem Hintergrund. Der Titel ist in Gelb gehalten und weiße Silhouetten einer Möwe und von Dünengras komplettieren das Bild.
Inhalt:
Die letzten zwei Wochen auf Gragaard werden für Ada und ihre Schwester Toni zu einer Reise in die Vergangenheit. Ihre Mutter ist gestorben und nun wollen sie das Haus, in dem sie ihre Kindheit verbracht haben, verkaufen. Beide Frauen haben sich ein eigenen Leben aufgebaut und wollen das Haus nicht behalten. Ada ist Künstlerin und denkt, dass sie mit ihrer Affäre glücklich ist. Toni ist immer beschäftigt, scheint alles im Griff zu haben und managt neben ihrem Job als Lehrerin ihre Familie. Beim Ausräumen des Hauses kommen Kindheitserinnerungen wieder. Die unterschiedlichen Schwestern werden mit der Vergangenheit und auch mit der Gegenwart konfrontiert und ziehen am Ende der zwei Wochen Bilanz. Ada erkennt, was sie wirklich im Leben braucht und zieht die passenden Konsequenzen und Toni reflektiert das eigene Verhalten und beschließt ihre Ehe zu retten.
Schreibstil:
Der ruhige und unaufgeregte Schreibstil von Anne Müller trägt angenehm durch die Geschichte. Obwohl eigentlich nichts wirklich Aufregendes passiert, habe ich mich beim Lesen nie gelangweilt. Der Einblick in das Leben der Schwestern mit ihrer Mutter wird durch Rückblenden aus Adas Sicht erzählt. So erfährt man vom Betrug des Vaters und wie sich dies auf die Geschwister ausgewirkt hat. Durch die Erinnerungen werden die Schwestern auf ihre aktuellen Probleme aufmerksam, lernen durch unerwartete Funde, die Mutter und auch sich besser kennen und können am Ende gestärkt und beruhigt das Haus ihrer Kindheit an eine neue Familie abgeben. Die Autorin vermittelt dies so einfühlsam und ruhig, dass ich mich beim Lesen sehr wohlgefühlt habe. Es hat mich berührt und es sind sogar Tränen geflossen, vielleicht auch, weil ich weiß, wie es ist das Elternhaus zu verkaufen und damit ein Stück Heimat und Kindheit aufzugeben.
„Auf dem Feldweg sagte Toni: 'Komm, wir spielen unser altes Spiel! Mir gehört die linke Hälfte der Welt und dir die rechte, okay?' “ (S. 52)
Ada und Toni (Antonia) sind Schwestern, wie sie unterschiedlicher ...
„Auf dem Feldweg sagte Toni: 'Komm, wir spielen unser altes Spiel! Mir gehört die linke Hälfte der Welt und dir die rechte, okay?' “ (S. 52)
Ada und Toni (Antonia) sind Schwestern, wie sie unterschiedlicher kaum sein können. Während die durchstruktierte Toni als Lehrerin, Ehefrau und Mutter zweier fast erwachsenen Kinder mit Tempo durch die Welt rast, lässt Ada als Künstlerin die Welt um sich herum auf sich wirken... und das reflektiert auch der neuste Roman von Anne Müller, „der von dem erzählt, was bleibt“ (Zitat Buchcover).
Nach dem Tod der Mutter möchten die beiden Frauen das Haus verkaufen und räumen es daher gemeinsam aus, wobei vor allem Ada die Zeit nutzt, von der Umgebung und dem Haus an sich Abschied zu nehmen. Wir LeserInnen dürfen sie hierbei begleiten und werden so in eine interessante Welt auf zwei Ebenen – durch Rückblenden – mitgenommen. Zu einigen Fundstücken gibt es kleine Geschichte, die in leichter, unaufgeregter Sprache eingängig erzählt werden.
Trotz unspektakulärer Geschichtenführung hat der Roman unerwartet viel Tiefgang und dem Thema geschuldet natürlich auch viele Emotionen von Leichigkeit bis Schwermut, die das Buch interessant machen. Ich muss sagen, ich habe mich jederzeit gut unterhalten gefühlt und wollte das Buch zwischendurch auch nicht aus der Hand legen. Da es ja nur 240 Seiten hat, habe ich es in einem Rutsch durchgelesen.
Passend zur Geschichte finde ich auch die Buch-Ausstattung: Der Festeinband liegt einfach schöner in der Hand als ein Paperback; das Buch wirkt wie ein kleines Kunstwerk und die Farben Blau und Orange spiegeln das Ostseeblau und die Umgebung „am Ende der Welt“ wider. Blau spielt bei Ada eine große Rolle und es ist wunderbar, dass das Buchcover dies thematisch so aufgreift.
Für mich ist „Zwei Wochen im Juni“ ein Roman, der im Gedächtnis bleibt und den ich gerne nochmals zur Hand nehme. Die Geschichte wirkt so ehrlich, die Protagonistinnen so realistisch, dass mir alles in allem nur „pur“ einfällt.
Wer ein gutes Buch zur Unterhaltung sucht, wer abseits von Party und Trubel auch gerne mal die leisen Töne im Roman schätzt, dem kann ich diese April-Neuerscheinung wirklich ans Herz legen. Ich hätte im Buchhandel vermutlich nicht zugegriffen... aber ganz ehrlich: ich bin froh, dass ich es lesen durfte.