Cover-Bild Libellen im Kopf
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 14.11.2016
  • ISBN: 9783809026341
Gavin Extence

Libellen im Kopf

Roman
Alexandra Ernst (Übersetzer)

Das Leben hat seine Höhen und Tiefen. Die Kunst ist es, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Alles begann, wie es manchmal eben so ist, mit einem toten Mann. Er war ein Nachbar – niemand, den Abby gut kannte, dennoch: Einen Verstorbenen zu finden, wenn man sich nur gerade eine Dose Tomaten fürs Abendessen ausleihen möchte, ist doch ein bisschen schockierend. Oder sollte es jedenfalls sein. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist Abby von dem Ereignis zunächst seltsam ungerührt, aber nach diesem Mittwochabend gerät das fragile Gleichgewicht ihres Lebens immer mehr ins Wanken, und Abby scheint nichts dagegen unternehmen zu können …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2017

„Libellen im Kopf“ von Gavin Extence

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Inhalt
Abigail Williams, genannt Abby, findet ihren Nachbarn Simon tot in seiner Wohnung auf, dabei wollte sie sich nur eine Dose Tomaten fürs Abendessen ausleihen. Abby betrachtet diese skurrile Situation ...

Inhalt
Abigail Williams, genannt Abby, findet ihren Nachbarn Simon tot in seiner Wohnung auf, dabei wollte sie sich nur eine Dose Tomaten fürs Abendessen ausleihen. Abby betrachtet diese skurrile Situation sehr nüchtern und ist erstmal ungerührt. Sie ruft erst die Polizei, nachdem sie anderthalb Zigaretten geraucht hat.
Allerdings gerät die Welt von Abby ab diesem Tag in ein Chaos. Wird sie es schaffen, aus ihrem Chaos zu fliehen und wieder ihr gewohntes Leben leben können?


Meinung
Ich war bereits vom ersten Roman von Gavin Extence total begeistert. „Das unerhörte Leben des Alex Woods“ war eine grandios erzählte Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft und das ernste Thema der Sterbehilfe. Daher war für mich nur klar, dass ich das zweite Werk des Autors ebenfalls lesen muss. Ich habe nicht erwartet, dass die Geschichten sich ähneln werden, aber ich habe sehr gehofft, dass Gavin Extence seinen außergewöhnlichen Stil beibehalten hat. Und das hat er… :)

Den Erzählstil von Gavin Extence finde ich beeindruckend und bewundernswert. Er hat einen großartigen Schreibstil. Er erzählt die Geschichte von Abby so leicht und leise, obwohl es ein ernstes Thema ist - psychische Krankheiten. Er schreibt mit sehr viel Liebe zum Detail und zu den kleinsten Emotionen. Jedes Gefühl, dass unsere Protagonistin erlebt und spürt, ist während des Lesens auch auf mich übergesprungen. Warum Gavin Extence die Geschichte von Abby so gut erzählen kann, habe ich im Nachwort erfahren.
Abby ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie war so echt und beeindruckend „normal“. Im Laufe des Buches wird aber schnell klar, dass sie gar nicht so „normal“ ist und ihre Reaktionen oft so heftig sind, denn sie ist psychisch krank. Plötzlich ergab es alles einen Sinn: die ganzen, verrückten Mosaiksteinchen und Abbys Handlungen haben sich zu einem großen, erkennbaren Muster entwickelt: ihre bipolare Störung.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs leicht verwirrt war von der Geschichte, weil ich einfach nicht wusste, wohin das Ganze führt. Ich habe mich vorher nicht schlau gemacht, welches Thema der Autor in seinem Werk ansprechen wird. Dennoch habe ich mich in dem Buch nicht verloren oder alleine gelassen gefühlt. Durch die unterhaltsame Erzählung bin ich sehr leicht durch die Seiten gekommen. Ich habe das Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen.

Für mich ist „Libellen im Kopf“ ein Buch, dass sich so leicht nicht vergessen lässt.

Fazit
Ein unglaublich gutes Buch über eine psychisch erkrankte Person. Mit sehr viel Liebe zum Detail und zu den Emotionen. „Libellen im Kopf“ hat volle fünf Sterne verdient!



Weitere Informationen
Originaltitel: The Mirror World of Melody Black
Verlag: Limes Verlag (https://www.randomhouse.de/Verlag/Limes/23000.rhd)
Seiten: 352
Erscheinungsdatum: 14. November 2016
Preis: 19,99€
Gebundene Ausgabe
ISBN: 978-3-8090-2634-1

Veröffentlicht am 16.01.2017

Ein Highlight ...

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"Libellen in meinem Kopf" von Gavin Extence ist 2016 im Limes Verlag erschienen.

Zum Inhalt: Eigentlich wollte sich Abby bei ihrem Nachbarn bloß eine Dose Tomaten für ihr Abendessen ausleihen. Statt dessen ...

"Libellen in meinem Kopf" von Gavin Extence ist 2016 im Limes Verlag erschienen.

Zum Inhalt: Eigentlich wollte sich Abby bei ihrem Nachbarn bloß eine Dose Tomaten für ihr Abendessen ausleihen. Statt dessen findet sie diesen tot in seiner Wohnung. Eigentlich schockiernd, doch Abby bleibt zunächst seltsam ungerührt. Letztendlich löst dieses Ereignis jedoch einen Schub ihrer manisch-depressiven, bipolaren Erkrankung aus.

Der Autor leidet selbst an einer leichten bipolaren Störung und verarbeitet in seinem Roman seine eigenen Erlebnisse. Und so schafft er es, uns Lesern Abbys Höhenflüge und Abstürze ungemein nahe zu bringen.

Aus einem Brief von Abbys Freund Brett, der an sie gerichtet ist: „Du hast mir einmal gesagt, dass eine Depression ein durch und durch selbstsüchtiger Zustand ist, der dir die Fähigkeit raubt, dich auf irgendetwas jenseits des Nebels in deinem Kopf einzulassen. Du kannst nichts nach außen weitergeben, alle Energie und jegliches Gefühl sind nach innen gerichtet. Es gibt nur diesen Abgrund. Und diese leere Hülle, mit der man nicht reden, die man nicht trösten kann. ….. Die Energie wandelt sich in Hyperaktivität, in Risikobereitschaft, Genusssucht, den Drang zur Selbstzerstörung.“

In eindringlichen Sätzen schreibt Extence über Abby und einen Ausschnitt in ihrem Leben, beginnend mit dem Tod des Nachbarn. Man lebt mit ihr auf, freut sich über ihre Kreativität und Aktivität und weiß doch genau, dass sie sich hyperaktiv auf ihren Absturz zu bewegt – und leidet mit ihr. Nach einem schockierenden Erlebnis in einem Hotel lässt Abby sich einweisen und hier beginnt zögernd ihre Auseinandersetzung mit ihrer Krankheit.

Auch sprachlich vermittelt der Autor dem Leser ein Gefühl dafür, in welcher Phase Abby sich gerade befindet. Und man erahnt ein leises Gefühl, was Menschen mit einer bipolaren Störung erfühlen.

„Es ist, als ob man in einer vollkommenen kleinen Blase existieren würde. Alles kommt einem leicht vor, nichts kann einem schaden.“

Und auf die Frage, was dann kommt, antwortet sie: „Als wäre ich beraubt worden.“ „Stellen sie sich vor, sie erleben einen herrlichen, sonnigen Tag. Sie sind irgendwo, wo es schön ist. An einem Strand vielleicht. Sie fühlen die Sonne auf ihrem Gesicht und ihren Armen und den warmen Sand unter ihren Füßen……Aber dann schieben sich ganz langsam dunkle Wolken vor die Sonne. Das Licht und die Wärme verblassen, die Farben sickern aus der Welt heraus, und allmählich verändert sich die Landschaft. Jetzt ist nichts mehr klar. …. Die Wolke erstreckt sich bis in die Unendlichkeit, bis zum Horizont und darüber hinaus.“

Als Leser ist man ganz dicht bei den Hauptpersonen. Natürlich vor allem bei Abby, aber auch die Verzweiflung und Hilflosigkeit ihres Freundes Brett wird deutlich spürbar.

Was für ein Buch! Definitv ein Highlight! Es packt und schüttelt mich und lässt mich nicht mehr los. Ich denke darüber nach, blättere in meinen Notizen und lese die von mir markierten Textstellen. Ich werde dieses Buch ganz bestimmt noch mal lesen.

Ein berührendes und authentisches Buch, das ein schweres Thema behandelt, dabei aber überhaupt nicht schwer ist ….

Veröffentlicht am 18.11.2016

Sehr authentisch

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“Libellen im Kopf”, der Titel machte mich neugierig. Libellen, diese zarten anmutigen Flugwesen, die so wunderschön anzuschauen sind, aber auch recht kopflos werden können, wenn ihnen etwas im Weg ist. ...

“Libellen im Kopf”, der Titel machte mich neugierig. Libellen, diese zarten anmutigen Flugwesen, die so wunderschön anzuschauen sind, aber auch recht kopflos werden können, wenn ihnen etwas im Weg ist. Abby, eine schöne junge Frau, zart und fragil, ist manisch depressiv. In ihrem Kopf sind die Libellen. Als Leser weiß man zwar schon im Vorfeld, dass sie unter einer Psychose leidet, doch wie sich diese in ihrem Alltag entwickelt bekommt man erst während des Lesens richtig zu spüren. Ich muss zugeben: Bevor ich den Roman las, konnte ich mir unter manisch nicht wirklich etwas vorstellen. Depressiv ja, manisch nein. Wie wirkt sich das Manisch auf den Menschen aus? Ich hatte keine Ahnung. Erst durch Abbys Geschichte hat mir der Autor diese psychische Erkrankung näher gebracht.

Den Einstieg in die Handlung war recht lustig muss ich sagen. Fast schäme ich mich für den Lachanfall, den mir die ersten Seiten bescherten. Aber Gavin Extence hat eine gute Portion Britischen Schwarzen Humor in diese ersten Seiten einrieseln lassen und so kam ich um dieses Gackern gar nicht herum. Da der Autor selber unter dieser Krankheit leidet, ist dieser Humor aber durchaus ok. Erst allmählich eröffnete sich mir als Leser die ganze Tragik um Abby und ihre Krankheit. Es beginnt schleichend. Durch den Fund des toten Nachbarn kommt in Abby wieder alles durcheinander. Sie schläft wenig, grübelt viel. Der Schlafmangel, das schwierige Verhältnis zu ihrem Vater, der Konsum von Partydrogen – all dies zieht sie hinunter. Doch auf dieses Tief, doch es folgt auch ein Hoch. Sie ist überschwänglich, voller Datendrang, stürzt sich in die Arbeit. Die Talfahrt ist rapide und beängstigend.

Abby war mir zu diesem Zeitpunkt schon sehr nahe. Wie eine jüngere Freundin und ich stand ihrem Verhalten hilflos gegenüber. Wollte ihr so manches mal zurufen: bitte, bitte lass dir helfen! Dein Freund, deine Therapeuten, sie sind für dich da! Doch es war natürlich kein herankommen mehr an sie. Nur sie selber konnte am Ende eine Entscheidung treffen. Es war die richtige Entscheidung. Wie und was sich da abgespielt hat, verrate ich aber nicht weiter!

Am Ende der Geschichte hat Gavin Extence noch einen sehr persönlichen Brief für seine Leser in das Buch gepackt. Darin erzählt er offen über seine manischen und depressiven Phasen. Wie sich dies auf ihn und auch auf das Leben ausgewirkt hat und immer wieder tut. Auch wenn Abby eine erfundene Person ist, ist in die Geschichte viel seines persönlichen Leidens eingeflossen.

Mein Eindruck:

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, das ist Abby. Mir hat der Roman die Krankheit Manisch Depressiv näher gebracht und lässt mich Menschen die darunter Leiden besser verstehen. Das Buch ist kein Ratgeber, dessen sollte man sich aber bewusst sein!

Veröffentlicht am 02.08.2020

Psychische Krankheiten mal anders

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Eines Tages möchte die junge Frau Abigail Williams - genannt Abby - eigentlich nur Abendessen kochen, als sie bemerkt, dass sie keine Dose mit Tomaten hat. Als sie bei ihrem Nachbarn Simon klingeln wollte, ...

Eines Tages möchte die junge Frau Abigail Williams - genannt Abby - eigentlich nur Abendessen kochen, als sie bemerkt, dass sie keine Dose mit Tomaten hat. Als sie bei ihrem Nachbarn Simon klingeln wollte, um sich diese Dose dort auszuleihen, findet sie ihren Nachbarn tot. Nachdem sie scheinbar ungerührt anderthalb Zigaretten in der Wohnung des Nachbarn geraucht hat, ruft sie die Polizei und geht - mit der Tomatendose - zurück in die eigene Wohnung, um ihr Abendessen zu vollenden. Zunächst scheint es so als ob der Tod ihres nahezu unbekannten Nachbarn sie nicht weiter beschäftigen würde, doch immer mehr gerät Abbys Welt außer Kontrolle.

Das Buch beginnt mit einer sehr einfach gehaltenen Beschreibung des oben genannten Falles. Gespickt mit etwas britischen Humor wirkt die Situation komisch, man kommt nicht darum über das Geschehnis zu schmunzeln. Da das Buch von Anfang an aus der Sicht der Protagonistin geschrieben ist, bekommen wir ihre Gefühle hautnah mit und
entwickeln Verständnis für ihr Verhalten. Die Sorgen von Beck - ihrem Lebensgefährten - versteht man zunächst überhaupt nicht. Abbys Stimmungsschwankungen, die leichte Reizbarkeit und die impulsiven Handlungen wirken angesichts der Situation normal. Abby könnte zunächst jede beliebige Frau Mitte 20 sein, die in einer größeren britischen Stadt wohnt. Erst als sie sich immer merkwürdiger verhält, wirft ihr Verhalten auch für den Leser Fragen auf. Am Ende landet sie in einer geschlossenen Abteilung einer Psychatrie: die Diagnose lautet bipolare Störung.

Die detailreichen und authentischen Beschreibungen mit vielen bildhaften Vergleichen und Metaphern schildern Abbys Gefühle gut. Diese aussagekräftigen Schilderungen lassen sich gut nachvollziehen. Der Autor Gavon Extence, der selbst unter einer Form von bipolaren Störung leidet, kann seine eigenen Erlebnisse in diesem Buch schildern und so verarbeiten. Im Nachwort des Buches erfahren wir allerdings erst, dass auch er von bipolaren Störungen geplagt wird.

Inzwischen habe ich erfahren, dass es nicht das erste Buch des Autors ist. Vielleicht hätte ich mich einfacher getan das Buch zu verstehen, wenn ich seinen ersten Roman schon gekannt beziehungsweise gelesen hätte. Zunächst wusste ich leider nicht in welche Richtung das Buch geht und war irritiert. Da es sich aber so leicht lesen ließ und mich zum Lächeln gebracht hat, habe ich weiter gelesen. Erst spät ergaben die kleinen Hinweise im Buch ein Gesamtbild - eine leicht verständliche Beschreibung der Diagnose. Spätestens ab diesem Punkt hatte mich das Buch aber gepackt: Nach nicht einmal drei Tagen hatte ich es ganz verschlungen. Durch die Achterbahn der Gefühle, die Abby erlebt hat, hat sie mich mitgenommen. Zurückgeblieben ist mehr Verständnis für die Krankheit und die Auswirkungen dieser auf die Betroffenen.

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Veröffentlicht am 17.12.2016

Roman über psychische Erkrankung der bipolaren Störung - sehr authentisch dargestellt

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Abby ist Mitte 20 und teilt sich zusammen mit ihrem Freund Beck eine kleine Wohnung. Als sie sich eines Abends bei ihrem Nachbarn Simon, den sie kaum kennt, eine Dose Tomaten leihen möchte, findet sie ...

Abby ist Mitte 20 und teilt sich zusammen mit ihrem Freund Beck eine kleine Wohnung. Als sie sich eines Abends bei ihrem Nachbarn Simon, den sie kaum kennt, eine Dose Tomaten leihen möchte, findet sie ihn tot auf. Der Leichenfund lässt sie ungewöhnlich kalt. Sie raucht erst einmal gemütlich eine Zigarette, bevor sie die Polizei informiert und eine Dose mit Tomaten mitnimmt. Ihre seltsame Reaktion ist auf eine bipolare Störung zurückzuführen, an der Abby seit ihrer Jugend leidet. Es gibt Phasen, in denen sie droht, in eine Depression abzudriften und Phasen, in denen sie so euphorisch ist, dass sie einerseits glückselig und kreativ ist, aber auch zu einer Gefahr für sich selbst werden kann. Nach dem Tod Simons stürzt sich Abby in ihre Arbeit als freie Journalistin, beschäftigt sich nicht nachvollziehbar wirr mit verschiedenen Themen, fährt spontan zu einem Wissenschaftler, um ihn zu seiner Primatenforschung zu befragen, kleidet sich über ihre Verhältnisse teuer ein und lässt sich in ihrem Glücksrausch die linke Brust tätowieren. Bei ihrer Schwester und ihrem Freund schrillen die Alarmglocken, aber sie können schon nichts mehr für Abby tun. Abby ist für sie unerreichbar weit weg, lässt sich aber nach dem Abklingen der Manie von ihrer Therapeutin Dr. Barbara helfen und in eine geschlossene Psychiatrie einweisen. Dort ist sie zunächst unfähig auch nur irgendetwas zu tun. Essen, sich waschen - alles fällt ihr schwer und erscheint ihr überflüssig. Die Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch die Krankenschwestern lässt aber keinen Selbstmord zu, so dass Abby so tut, als würde es ihr besser gehen, um möglichst bald entlassen zu werden. Bald fühlt sie sich aber tatsächlich gesünder und sieht sich plötzlich wieder mit dem Anfang der Geschichte konfrontiert: Dem Tod ihres Nachbarn Simon. Der Klappentext lässt den Leser im Unklaren, dass sich da Buch um das Krankheitsbild der bipolaren Störung dreht. "Libellen im Kopf" ist die Geschichte von Abby, die wir sowohl in einer manischen als auch depressiven Phase kennen lernen. Freunde und Familie sind überfordert Sie sehen, wie Abby droht nach einer Hochphase in ein tiefes Loch zu fallen, haben aber in dieser Situation keine Chance mehr, einen Einfluss auf Abby auszuüben. Als Außenstehender kann man nicht begreifen, wie ein Mensch in so kurzer Zeit zwischen zwei solchen Extremen schwanken kann und würde Abby als einfach nur "verrückt" abstempeln. Der Autor leidet selbst an einer leichten Form der bipolaren Störung, weshalb der Leser Höhepunkt und Fall von Abby so anschaulich und eindringlich miterlebt. Gavin Extence gibt am Ende des Romans einen Einblick in sein Leben, was die Handlung noch authentischer wirken lässt. "Libellen im Kopf" bietet damit eine Möglichkeit, sich mit Hilfe eines Romans näher mit der psychischen Erkrankung der bipolaren Störung zu befassen.