Nervenkitzel von der ersten bis zur letzten Seite
Der neue Fall von Flottmann und Hilgersen hat es wirklich in sich, denn sie müssen sich mit Nahtoderfahrungen auseinandersetzen. Sie schleusen einen V-Mann ein und was dieser zu berichten hat, ist nicht ...
Der neue Fall von Flottmann und Hilgersen hat es wirklich in sich, denn sie müssen sich mit Nahtoderfahrungen auseinandersetzen. Sie schleusen einen V-Mann ein und was dieser zu berichten hat, ist nicht ohne. Als der hochbegabte Musiker Leon Gerber ebenfalls Opfer des Entführer wird, wird es langsam brenzlig, denn der Täter arbeitet eine akribisch geführte Liste ab....
Bisher habe ich noch kein Buch aus dieser krimi-Reihe von Gerd Kramer gelesen, aber das wird sich nach "Endstation Seeschleuse" definitiv ändern, denn hier hat der Autor einen Krimi der Extraklasse geschrieben, der neugierig auf die Vorgänger macht.
Man kann, auch als Serien-Neuling, dieses Buch ohne Probleme lesen, da der Fall in sich abgeschlossen ist und somit keine Vorkenntnisse notwendig sind.
Die Handlung überzeugt von der ersten Seite an mit Nervenkitzel pur, selbst bei dieser brütenden Hitze läuft einem die Gänsehaut über den Rücken und die Nackenhaare stellen sich auf. Der Täter geht mit einer Akribie vor, die seinesgleichen sucht. Seine Liste der Opfer liest sich wie ein Bestellformular und er erfüllt sich mit seinen Forschungen einen langgehegten Wunsch. Seine Versuchsreihe lässt an die Taten eines gewissen Josef M. erinnern, der mit seinen "Forschungen" vor mehr als 70 Jahren auch unschuldige Opfer für seine Zwecke missbraucht hat.
Es gibt unendlich viele Details, die es zu beachten gilt, denn der Schreibende weiß geschickt mehrere falsche Fährten zu legen und somit den Leser auf den Holzweg zu führen. Das kurbelt natürlich das Kopfkino enorm an und man grübelt, schiebt kleine Puzzlestückchen mal hier hin und mal da hin, verwirft die eigenen Ermittlungsergebnisse und hält den Atem an, wenn es zum großen Showdown kommt.
Was mit besonders gut gefällt ist der knochentrockene Humor der hier immer wieder mal zwischen den Zeilen aufblitzt und so für Grinsebäckchen und Verschnaufpausen sorgt.
Die Figuren sind allererste Sahne und dürfen hier ihre ganze Bandbreite an Charakterzügen ausleben .Von zart besaitet über wissensdurstig, von standhaft über gewissenlos bis hin zu außergewöhnlich begabt ist alles dabei, was das Leserherz begehrt. Kater Bogomil spielt eine nicht ganz unbedeutende Rolle und er sorgt so dafür, dass er im Ansehen seines Herrchens und des Lesers steigt.
Ein Regio-Krimi, der sich deutlichen aus der breiten Masse der Küstenkrimis abhebt und eine absolute Leseempfehlung verdient !