Leserunde zu "Die Tochter des Fechtmeisters" von Sabine Weiß

Cover-Bild Die Tochter des Fechtmeisters
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Mit Autoren-Begleitung
Sabine Weiß (Autor)

Die Tochter des Fechtmeisters

Historischer Roman

Rostock 1608. Von Kindesbeinen an ist Clarissa von der Kunst des Fechtens fasziniert. Für sie geht ein Traum in Erfüllung, als sie ihren Vater, einen angesehenen Fechtmeister, nach Frankfurt begleiten darf, wo sich alljährlich die besten Schwertkämpfer des Reiches messen. Doch zwischen den verfeindeten Fechtbruderschaften schwelt ein Krieg, und bei einem heimtückischen Überfall wird Clarissas Vater ermordet - und sie selbst als seine Mörderin verleumdet. Als sie von einer Verschwörung hört, die das ganze Reich ins Chaos zu stürzen droht, muss sie sich fragen: Hatte ihr Vater etwas damit zu tun? Wer sind seine wahren Mörder?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 14.11.2016 - 11.12.2016
  2. Lesen 26.12.2016 - 22.01.2017
  3. Rezensieren 23.01.2017 - 05.02.2017

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 31.01.2017

sehr spannender Roman

1

Der Schreibstil ist gut, verständlich und lässt sich leicht lesen. Auch die Sprünge sind sehr angenehm, nur anfangs irritiert die Passage von Carl und dem Novizen.
Die Geschichte finde ich sehr gut. Es ...

Der Schreibstil ist gut, verständlich und lässt sich leicht lesen. Auch die Sprünge sind sehr angenehm, nur anfangs irritiert die Passage von Carl und dem Novizen.
Die Geschichte finde ich sehr gut. Es ist durchgängig spannend und man kann nie vorahnen, was passieren wird. Für mich sind die Personen alle sehr gut beschrieben und man kann sich schnell alles bildlich vorstellen. Der einzige Charakter, der etwas untergeht ist anfangs Carl, weswegen mich der Part bis ca zur Mitte stört und ich nicht weiß, wo ich ihn einordnen muss. Schade, da er eigentlich eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt. Die Story mit der Tochter die Fechten kann ist cool und wirft wieder ein interessantes Licht auf die damalige Zeit. Auch wenn es fiktiv ist, zeigt es doch, das auch damals schon Liebe und Familie gezählt haben und nicht nur Macht und Regeln bezüglich der Stellung der Frauen.
Ob es historisch alles so abgelaufen ist, weiß ich nicht, da ich mich damit nicht auskenne. Die Szenen werden aber sehr gut erzählt und auch ehrlich, wie sie in den Situationen wirklich passiert sein können, auch die Fantasien des Kaisers lassen mich glauben, dass sich dort schon an den damaligen Ereignissen orientiert wurde. Die Autorin, weiß wie sie die Szenen reizvoll ausarbeitet ohne Abzuschweifen, aber dennoch mit der gewissen Spannung, die sich jedem Leser darbieten muss, bleibt.

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Veröffentlicht am 25.01.2017

Die Welt des Fechtens im 17. Jahrhundert

1

„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß ist Ende 2016 im Lübbe-Verlag erschienen. Es ist ein historischer Roman, der Anfang des 17. Jahrhunderts spielt, und uns in die Welt des Fechtens und der ...

„Die Tochter des Fechtmeisters“ von Sabine Weiß ist Ende 2016 im Lübbe-Verlag erschienen. Es ist ein historischer Roman, der Anfang des 17. Jahrhunderts spielt, und uns in die Welt des Fechtens und der Fechtschulen entführt.

Rostock, 1608: Clarissa ist als Tochter eines Fechtmeisters aufgewachsen. Schon immer war sie von dieser Kunst fasziniert. Umso erfreuter ist sie als sie ihren Vater zusammen mit seinen beiden Schülern zur Fechtschule in Frankfurt begleiten darf. Die Reise soll sie länger von zu Hause wegführen als geahnt, denn eine Verschwörung ist im Gange, die die Zukunft der Marxbrüder sowie das ganze Reiche bedrohen wird.

Dies ist jetzt schon der dritte Roman, den ich von Sabine Weiß lese, und auch dieses Mal konnte sie mich wieder überzeugen. Der Roman beginnt dramatisch und so wurde ich direkt in die Geschichte reingezogen und wollte unbedingt herausfinden, wie alles miteinander zusammenhängt.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen. Ich hatte oftmals ein gutes Kopfkino.
Die Protagonisten des Buches waren mir sympathisch. Gerade mit Clarissa und Leander habe ich gerne mitgefiebert, aber auch Clarissas Vater konnte mich mit seiner offenen Art schnell für sich einnehmen.
Wir wurden in diesem Buch in verschiedene Welten entführt. Gerade Religion spielt auch eine zentrale Rolle. Der Glaubenskonflikt zwischen Protestanten und Katholiken war in vollem Gange und Juden waren nicht gerne gesehen. Diese wurden beschimpft und verfolgt. Mit Leander erfahren wir auch einiges über Gaukler, die in der Gesellschaft nicht hoch angesehen wurden. Wiederum wird auch gezeigt, dass das ständige Reisen durch das Land auch seine Vorzüge haben kann, auch wenn es nicht immer leicht ist.
Die Geschichte war überwiegend spannend, dennoch gab es auch einige Phasen, in denen es ruhiger zuging und die meiner Meinung nach auch hätten gekürzt werden können. Für mich war der Roman auch von den Themen her etwas überladen. Die Geschichte spielt zu Beginn auf mehreren Zeitebenen und auch mehrere Handlungsorte müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Gerade bei den Ränken und Intrigen rund um Kaiser Rudolf bin ich doch so manches Mal nicht ganz mitgekommen.
Teilweise war das Buch vorhersehbar, aber es gab auch die ein oder andere Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hätte. Hier wurde auch noch das ein oder andere interessante Thema aufgegriffen, dass ich euch nicht vorweg nehmen möchte. Dies hat mir sehr gut gefallen.
Die Autorin hat für diesen Roman ausführlich und gut recherchiert. Besonders im sehr ausführlichen Nachwort merkt man, wie viel Herzblut Sabine Weiß in diesen Roman gesteckt hat. Wie auch in ihren vorherigen Romanen gibt es gleich zu Beginn ein detailliertes Personenverzeichnis. Ergänzt wird der Roman darüber hinaus noch von einem Glossar, das einem unbekannte Begriffe erklärt. Sehr gut eingewoben fand ich auch wieder den Dialekt. Da ich im Norden Deutschlands zu Hause bin, war mir dieser nicht gänzlich unbekannt und so habe ich mich sehr über diese kleine Stellen gefreut. Hier findet die Autorin meiner Meinung nach auch eine gute Balance.

Fazit: Wieder mal ein gelungener historischer Roman von Sabine Weiß, der einen ins 17. Jahrhundert und die Welt des Fechtens entführt.

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Veröffentlicht am 24.01.2017

Historisch perfekt

1

Diese Rezension fällt mir schwer, zum einen ist es Spannung pur und im nächsten Atemzug übernimmt die Langatmigkeit die Oberhand und die Geschichte läuft Gefahr das Interesse des Lesers zu verlieren. Aber ...

Diese Rezension fällt mir schwer, zum einen ist es Spannung pur und im nächsten Atemzug übernimmt die Langatmigkeit die Oberhand und die Geschichte läuft Gefahr das Interesse des Lesers zu verlieren. Aber dieser schmale Grad wird immer wieder perfekt abgefangen und so wird wieder die Spannung aufgenommen. Wir lernen viel über die Kunst mit dem Schwert umzugehen und wie ungewöhnlich es doch ist als Frau die Fechtkunst zu beherrschen. Die Politischen Unruhen und auch die Glaubenskriege finden ihre Nische, was für uns Leser sehr lehrreich ist.
Auch der Liebe wird Raum gegeben zu bestehen und zu wachsen.
Der Anfang des Buches ist dagegen sehr Brutal und verwirrend und man kommt erst beim weiterlesen dahinter was es zu bedeuten hat.
Das Cover finde ich sehr gelungen und es verrät schon viel von dem was das Buch erzählen will.

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Veröffentlicht am 23.01.2017

Detailreiche Historie

3

Die Tochter des Fechtmeisters ist ein Historienroman der Autorin Sabine Weiß. Es ist der Vorabend zum Dreißigjährigen Krieg und die Leser dürfen teilhaben am Leben von Clarissa und ihrer Familie. Clarissas ...

Die Tochter des Fechtmeisters ist ein Historienroman der Autorin Sabine Weiß. Es ist der Vorabend zum Dreißigjährigen Krieg und die Leser dürfen teilhaben am Leben von Clarissa und ihrer Familie. Clarissas Vater ist ein Fechtmeister und reist als solcher mit seinen Schülern zu einer Fechtschule damit diese ihren Meistertitel erwerben können. Dabei begleitet ihn Clarissa, seine einzige Tochter die für damalige Verhältnisse recht aufgeklärt erzogen wurde. So durfte sie unter anderem auch die Kunst des Fechtens erlernen. Als Clarissas Vater auf dieser Reise getötet wird sieht sich Clarissa plötzlich des Mordes am eigenen Vater bezichtigt und muss sich nun mit etlichen Widrigkeiten herumschlagen. Auch in politische Intrigen wird sie mit reingezogen. Wie Clarissa und ihre Lieben das ganze durchleben hat Sabine Weiß auf unterhaltsame Weise geschildert.

Dabei geht sie sehr detailliert auf die damalige Fechtkunst ein und schildert auch die politischen Gegebenheiten der Zeit anschaulich. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Wobei die vielen Handlungsstränge einiges an Aufmerksamkeit verlangen. Einiges fand ich nicht unmittelbar wichtig für die Hauptgeschichte und man hätte es gut weglassen können. Auch die Kampfszenarien fand ich zu ausschweifend, was aber daran liegt das ich solche Szenarien nicht so spannend finde. Insgesamt sich die Charaktere gut gezeichnet bis hin zu den Nebenfiguren. Die Geschichte wirkt gut recherchiert und das Glossar am Ende des Buches erklärt ungewohnte Begriffe sehr gut. Ein Personenverzeichnis, nach Handlungsorten sortiert, erleichtert die Unterscheidung der Charaktere. Mein Fazit ein empfehlenswerter Historienroman der zwar Längen aufweist, mich aber dennoch gut unterhalten hat

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Veröffentlicht am 23.01.2017

Abenteuer einer Fechterin

1

Die Handlung setzt im nördlichen Mecklenburg des Jahres 1566 ein, wo der erst fünfjährige Fritjoff und sein zehnjähriger Bruder Carl den grausamen Tod ihrer Mutter mitansehen müssen.
42 Jahre später ist ...

Die Handlung setzt im nördlichen Mecklenburg des Jahres 1566 ein, wo der erst fünfjährige Fritjoff und sein zehnjähriger Bruder Carl den grausamen Tod ihrer Mutter mitansehen müssen.
42 Jahre später ist Fritjoff in Rostock als angesehener Fechtmeister tätig und stolzer Vater der achtzehnjährigen Clarissa. Auch sie ist eine begeisterte Fechterin und daher umso erfreuter als sie ihren Vater zur Fechtschule nach Frankfurt begleiten darf. Dort treffen sie auf eine zunehmend angespannte Stimmung. Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fechtbruderschaften sowie Konfessionen stehen an der Tagesordnung.
Auf dem Rückweg werden die beiden überfallen und danach sieht sich Clarissa einer Reihe von dramatische Entwicklungen gegenüber, die sie bis nach Prag an die Residenz des Kaisers führen, sie aber auch ihr Liebesglück finden lassen.
Parallel dazu plant ein Jesuiten-Pater ein Komplott gegen Kaiser Rudolf, dem er zu viel Milde gegenüber den Protestanten vorwirft.

Die historischen Hintergründe dieser Geschichte sind sehr interessant, sowohl was die Spannungen zwischen den diversen Religionen (Katholiken, Protestanten. Juden), die schließlich zu kriegerischen Auseinandersetzungen führen sollten, als auch, was das Thema Fechten betrifft. Mit letzterem hatte ich mich zuvor noch nie näher beschäftigt, dennoch gelang es mir gut, in diese Welt einzutauchen. Das Wesen des Fechtens sowie die Merkmale der Fechtschulen werden schön eingefangen, an manchen Stellen finden sich allerdings relativ viele Fachbegriffe ohne richtige Erklärung.

Im Roman treten eine Vielzahl an Personen sowie Schauplätzen auf und es gibt auch einige Zeitsprünge. Trotzdem fiel es mir nicht schwer, den Überblick zu behalten, wozu auch beitrug, dass die Protagonisten nachvollziehbar und lebendig gezeichnet sind.
Es wird immer wieder Spannung aufgebaut und wenngleich manches vorhersehbar ist, gibt es auch überraschende Wendungen.

Die Geschichte enthält allerdings ein paar Längen, einiges wirkt unrealistisch und vor allem gegen Ende gibt es viel Hin und Her. Manche wichtigen Aspekte werden in ein paar Sätzen abgehandelt, anderes wieder sehr ausführlich erzählt. Außerdem kommen ein paar Handlungselemente vor, die für die Haupthandlung relativ unwichtig sind, und daher eher von dieser ablenken bzw wegführen. Etwas mehr Konzentration auf das Wesentliche wäre besser gewesen.

Dennoch ist dies ein lesenswerter historischer Roman, der in diesem Genre selten behandelte Themen aufgreift.

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