Cover-Bild Die Schwestern von Marienfehn
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 430
  • Ersterscheinung: 20.05.2020
  • ISBN: 9783352009204
Jan Steinbach

Die Schwestern von Marienfehn

Roman

Eine Frau zwischen alter Handwerkkunst und neuem Glück. 1966: Eigentlich will Hanna Brook nichts anderes, als Journalistin im geteilten Berlin werden – und mit ihrer großen Liebe Carl zusammen sein. Doch ihre Träume zerschlagen sich, und dann wird sie auch noch zu ihrer Familie nach Marienfehn zurückgerufen. Lange hadert sie, ob sie wirklich alles aufgeben soll, um die Brennerei fortzuführen. Gegen große Widerstände arbeitet sie sich schließlich in die Traditionen des Handwerks ein – bis auf einmal Carl wieder vor ihr steht … Die bewegende Geschichte einer Familie und ihrer Schnapsbrennerei im Emsland

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2020

Die Brennereischwestern

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Hanna Brook hat die 80 lange überschritten, als sie von ihrem Großneffen mit ihrem Hab und Gut in die Seniorenresidenz von Marienfehn gebracht wird. Hanna geht das zwar völlig gegen den Strich, doch sie ...

Hanna Brook hat die 80 lange überschritten, als sie von ihrem Großneffen mit ihrem Hab und Gut in die Seniorenresidenz von Marienfehn gebracht wird. Hanna geht das zwar völlig gegen den Strich, doch sie hat keine andere Wahl, da sie auf dem heimischen Landwirtschaftshof mit angeschlossener Schnapsbrennerei nichts mehr zu sagen hat, obwohl sie mit all ihren Kräften jahrelang nicht nur für den Erhalt der Brennerei, sondern auch für ihren Erfolg gekämpft hat. Aber nun fügt sie sich scheinbar kampflos und muss auch noch die Anwesenheit ihrer Schwester Rosie ertragen, zu der sie seit 40 Jahren nach einem Riesenstreit kaum noch Kontakt hatte, denn Rosie ist ebenfalls Bewohnerin in der Residenz. Was hat die beiden früher eng verbundenen Schwestern Hanna und Rosie so entzweit? Und warum hat Hanna den heimischen Hof und die Brennerei verlassen?
Jan Steinbach hat mit „Die Schwestern von Marienfehn“ wieder einen wunderbaren Gesellschaftsroman vorgelegt, der von der ersten bis zur letzten Seite den Leser zu fesseln weiß. Der flüssige, empathische und berührende Erzählstil lässt den Leser sofort in den Seiten verschwinden, um sich an Hannas Fersen zu heften und ihr Leben kennenzulernen. Geschickt lässt der Autor durch wechselnde Zeitebenen den Leser mal an der Gegenwart teilhaben, wo Rosie und Hanna nach 40 Jahren erstmals wieder aufeinander treffen, mal in die Vergangenheit wandern, um vom Werdegang der beiden Schwestern zu erfahren und von dem Kampf um die Brennerei, die ihnen so viel abverlangte. Auch Hannas Beziehung zu Carl wird schön in den Vergangenheitsebene mit eingepflegt. Gleichzeitig wartet Steinbach nicht nur detailreichen Beschreibungen auf, die dem Leser sofort Bilder im Kopf entstehen lassen, sondern auch mit einem gut recherchierten historischen Hintergrund, der vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart reicht und viele Informationen liefert, die die Geschichte zusätzlich bereichern. Steinbach beweist auch in diesem Roman wieder seine besondere Beobachtungsgabe in Hinblick auf die zwischenmenschlichen Beziehungen, die immer sehr natürlich und glaubwürdig wirken, so dass der Eindruck beim Leser entsteht, genau so kann es überall passiert sein. Seine Geschichten sind wie aus dem Leben gegriffen, und neben seiner einfühlsamen Erzählweise macht gerade das ihren besonderen Reiz aus.
Die Charaktere sind liebevoll in Szene gesetzt, , ihren Ecken und Kanten sind individuell, ihnen fehlt es weder an Menschlichkeit noch an Glaubwürdigkeit und genau das springt auf den Leser über, der sich ihnen schnell verbunden fühlt. Hanna ist eine echte Powerfrau, wie man heute sagen würde. Sie wirkt erst wie eine alte Matrone, doch je näher man sie kennenlernt, umso mehr bewundert man ihren Mut, ihre Stärke, ihre Selbstlosigkeit bis fast zur Selbstaufgabe, um den Familienbetrieb zu retten. Dabei ist vieles auf der Strecke geblieben. Rosie ist ein ganz anderes Kaliber, sie hat oftmals den Schalk im Nacken, was die Lachmuskeln in Bewegung bringt. Sie wirkt wie eine unerschütterliche Optimistin, die immer positiv in die Welt schaut, kann aber auch mal zur Zicke mutieren. Benedikt ist ein hilfsbereiter, empathischer und liebevoller Mann, der seiner Tante Respekt zollt und sie insgeheim bewundert. Aber auch Carl sowie Hannas und Rosies Eltern spielen eine nicht unwesentliche Rolle in dieser schönen Geschichte.
Mit „Die Schwestern von Marienfehn“ ist Jan Steinbach wieder ein außergewöhnlich berührender Roman gelungen, der den Leser schnell mit einer anrührenden Familien- und Liebesgeschichte sowie einem alten Geheimnis zu packen weiß. Wunderbar erzählt und verdient mit einer absoluten Leseempfehlung ausgestattet. Einfach schön!!!

Veröffentlicht am 02.06.2020

Eine Frau zwischen alter Handwerkskunst und neuem Glück.

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Hanna Brock wächst im Emsland auf, auf einem großen Hof mit Landwirtschaft und Brennerei. Sie fühlt sich bereits als Kind in der Familie als Außenseiterin und ungeliebt. Einzig Rosie, ist nicht nur ihre ...

Hanna Brock wächst im Emsland auf, auf einem großen Hof mit Landwirtschaft und Brennerei. Sie fühlt sich bereits als Kind in der Familie als Außenseiterin und ungeliebt. Einzig Rosie, ist nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihre Freundin mit der sie alle Geheimnisse teilt. Und natürlich Carl, ihree Jugendliebe. Aus der kindlichen Freundschaft wird unbemerkt innige Liebe. Doch der steht so einiges im Weg. Hanna muss sich entscheiden: Liebe oder Pflicht...
Ich bin von diesem Familienroman begeistert. Gleich zu Anfang fängt es ganz traurig an, denn wir lernen Hanna, die nun bereits über 80 Jahre alt ist kennen. Von ihrem Hof und der Schnapsbrennerei, dessen Erhalt ihr Lebenswerk war, ist sie verdrängt worden. Als Ausweg sieht sie nur ihren Umzug ins die örtliche Seniorenresidenz.
Ja und dort trifft sie als erstes auf Rosie ihre einstige Verbündete, zu der sie aber seit über 40 Jahren keinen Kontakt mehr hatte. Natürlich wird nicht gleich verraten warum das so ist, wo würde sonst die Spannung bleiben.
Der Autor wechselt immer zwischen dem Jetzt und der Familiengeschichte hin und her. Das geht aber so fließend, dass man die Zeitsprünge kaum merkt. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es abwechslungsreich war und die Spannung auch immer erhalten blieb. Hanna als Hauptfigur hat in diesem Buch eine sehr tragische Rolle. Die Verwirklichung all ihre Träume wurden von der Familie oder von ihrem Pflichtbewusstsein verhindert. Trotzdem hat sie etwas im Leben erreicht und meine Achtung hat sie alle mal. Aber sie muss gegen Ende ihres arbeitsreichen Lebens auch einsehen, das man zu seinen Gefühlen stehen muss. Hätte sie das getan, wäre in ihrem Leben so einiges anders verlaufen.
Ich habe das Buch verschlungen und gebe dafür 5 wohlverdiente Lese-Sterne. Es ist ein Buch bei dem man die Zeit vergessen kann.

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Veröffentlicht am 08.08.2020

Eine Liebe für das Brennen

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Ich bin ohne irgendwelche Erwartungen in die Geschichte eingestiegen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch sehr gefesselt hat und ich von der Darstellung der Erzählung, sowie von der Geschichte ...

Ich bin ohne irgendwelche Erwartungen in die Geschichte eingestiegen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Buch sehr gefesselt hat und ich von der Darstellung der Erzählung, sowie von der Geschichte sehr beeindruckt bin. Auf dem in schwarz-weißer Farbe gehaltenen Cover zeigen sich zwei junge Frauen auf einem Fahrrad, welche sich anlächeln während sie auf einem Feldweg entlangfahren. Mit etwas Fantasie könnte es sich dabei um die beiden Schwestern Hanna Brook und Rosalinde (Rosi) handeln. Der Klappentext greift kurz den wesentlichen Schwerpunkt der Handlung auf, ohne jedoch Details zu verraten. Der schwerpunktmäßige Handlungsstrang der Geschichte ist der Familienhof Brook mit seiner berühmten Brennerei, welcher im ländlichen Marienfehn liegt. Die Hauptdarstellerin Hanna Brook ist diesem Hof trotz ihrer beruflichen und persönlichen Träume auf besondere Weise verbunden. Das Schicksal des Hofes verwebt sich im Laufe der Erzählung immer mehr mit ihrem eigenen Leben. Hannah Brook überzeugt als Hauptfigur. Anfangs sehr schüchtern, im Erwachsenenleben dann stark, sehr diszipliniert und loyal, sie setzt sich auch über Schicksalsschläge mit der Zeit hinweg. Ihre Cousine Rosie steht ihr zur Seite, sie ist Hannahs Gegenpol. Sie wirkt fröhlich, lustig, nimmt das Leben locker und achtet mehr auf ihr äußeres Erscheinungsbild als Hannah. Diese differenzierte Ausarbeitung der zwei verschiedenen Charaktere, sowie die besondere Verbindung dieser beiden geben der Geschichte einen ganz besonderen Reiz. Eine weitere interessante Figur ist der Sohn des Bürgermeisters von Marienfehn, Carl, welcher auch die Freundschaft der beiden Schwestern auf eine harte Probe stellen wird.

Die wesentlichen Themen der Erzählung sind Familie, der Hofbetrieb mit der Brennerei, Landleben, Freundschaften, Träume, Liebe und Schicksal. Der Roman wird durchgehend auf zwei Erzählebenen erzählt, in der Vergangenheit sowie in der aktuellen Zeit. Der Spagat von zwei Erzählsträngen ist dem Autor dabei sehr gut gelungen. Ausgehend von der heutigen Zeit, wo die Protagonisten auf ihren „Altenteil“ verweilen erzählt er die gesamte Entwicklung der Geschichte von den schlimmen Zeiten im zweiten Weltkrieg bis zur Hofübernahme von Hannah und der Neuausrichtung des Betriebes in den achtziger Jahren. Stets hat der Autor darauf geachtet, dass die Zeitsprünge für den Leser angemessen und nachvollziehbar sind. Stück für Stück wird die Geschichte aufgerollt und der Leser erfährt immer mehr Details, welche in der aktuellen Zeit noch relevant werden können. Der Schreibstil der Erzählung ist sehr flüssig und gut verständlich lesbar. Der Autor findet dabei auch eine gute Mischung zwischen reiner Erzählung, sowie den Dialogen zwischen den Protagonisten. Auch über das Handwerk des Schnapsbrennens erfährt man so einiges. Als Zielgruppe des Romans kommen vielleicht tendenziell etwas mehr Frauen, als Männer in Frage, aber auch Männer können sich durchaus in dieser Geschichte wiederfinden. Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich von der Vielseitigkeit der Protagonisten, der schönen Geschichte sowie auch dem Ende der Erzählung sehr fasziniert bin. Der Autor hat es geschafft mich unverhofft sehr gut auf die Lesereise mitzunehmen. Ich fieberte mit und fühlte irgendwie als wäre ich in der Erzählung dabei. Als besonderes möchte ich anmerken, dass obwohl ich ein Mann bin, ich die Hauptprotagonistin Hannah ganz besonders in mein Herz geschlossen habe. Irgendwie bin ich an eine Person aus meinem früheren Leben erinnert worden.

Ich möchte mich ganz herzlich bei dem Autor für die Bereitstellung des Romans und die wunderschönen Lesestunden bedanken.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Wenn Qualität vor Quantität besteht ...

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Kaum hatte ich begonnen, war ich auch schon wieder fertig. „Die Schwestern von Marienfehn“ von Jan Steinbach ist definitiv eines dieser Bücher, in die man eintauchen kann, um sie dann in einem Rutsch zu ...

Kaum hatte ich begonnen, war ich auch schon wieder fertig. „Die Schwestern von Marienfehn“ von Jan Steinbach ist definitiv eines dieser Bücher, in die man eintauchen kann, um sie dann in einem Rutsch zu lesen.

Was hatte sie für Träume, die junge Hanna, die als ungeliebte dritte Tochter auf den Brook Hof geboren wurde. Abitur machen wollte sie um sich anschließend ihren Berufswunsch als Reporterin zu erfüllen. Ständig stecken sie und ihr Kinderfreund Carl, mit dem sie diese Leidenschaft teilte, zusammen. Doch der Vater zerschlägt ihre Vision und so lässt sie sich nach der Schule zur Lehrerin ausbilden. So wäre sie versorgt, denn in den Augen der Eltern war sie nicht hübsch genug, um auf einen Ehemann zu hoffen. Stets spielt sie die dritte Geige, doch als schließlich Not am Mann ist, wird sie gefordert und vor eine schwerwiegende Entscheidung gestellt …

Beim Lesen tat Hanna mir oft leid. Stets ist sie vernünftig und stellt ihre eigenen Träume hinten an. Oft wird sie ausgenützt und dennoch macht sie weiter. Das ist schon bewundernswert. Als sie schließlich die Brennerei und den Hof übernimmt, bin ich schwer beeindruckt. Mal wieder war neben einer netten Familiengeschichte aber auch was zu lernen. Diesmal über die Schnapsbrennerei und die damit verbundenen Strapazen aber auch Glücksmomente.

Ein schöner Wochenendschmöker, von dem ich allerdings nicht weiß, wie lange er nachwirken und im Gedächtnis bleiben wird. Deshalb gibt es von mir auch diesmal nur vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Eine emotionale Zeitreise in Hannahs und Rosies Leben mit Höhen und Tiefen die sie im Altersheim zusammenschweisst. Leseempfehlung!

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Eine wundervolle warmherzige Geschichte mit sympathischen interessanten Charakteren in fortgeschrittenen Alter.
Jan Steinbach beginnt seine Handlung in der Gegenwart in einer Seniorenresidenz mit der 81 ...

Eine wundervolle warmherzige Geschichte mit sympathischen interessanten Charakteren in fortgeschrittenen Alter.
Jan Steinbach beginnt seine Handlung in der Gegenwart in einer Seniorenresidenz mit der 81 jährigen Hannah in deren Lebensgeschichte wir eintauchen dürfen.
Wir lernen Hannah im Verlauf des Buches als intelligent, gutherzig, taff aber dabei vorsichtig kennen die alle anderen vor sich stellt. Ihre Schwester Rosie die einen grossen Einfluß auf Hannahs Leben nimmt lernen wir als immer gut gelaunt, frech, mutig aber auch vorwitzig kennen.
Auch andere wichtige Charaktere die immer farbig gezeichnet sind und mehr oder manchmal beabsichtigt weniger sympathisch geben der Geschichte ein abwechslungsreiches Gesicht.
Der Schreibstil ist gut verständlich und der Erzählstil lässt ein interessantes Kopfkino entstehen das es Spass macht der Geschichte zu folgen.
Die verschiedenen Zeitsprünge in vergangene Zeiten an die Hannah denkt und uns mitnimmt sind deutlich in den Kapiteln gekennzeichnet und lassen detailliert die 50er , 60er oder auch 80er vor dem inneren Auge entstehen.
Die Handlung um den Brennereihof der Familie mit teils dramatischen Wendungen in der Liebe den Situationen im Alltag und deren Folgen sind spannend und interessant.
Ich mochte das Buch sehr das Ende war gut aufgeklärt und liess mich zufrieden mit dem Buch abschliessen.
Von mir gibt es eine Lesempfehlung mit 4 grossartigen Sternen für Hannahs und Rosies Leben.

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