Von gläsernen und gebrochenen Herzen
Schon immer lebt Jukka zusammen mit Captain Bittermond in einer Bucht. Er kennt nichts anderes als den grummelnden Bittermond, das Wellenrauschen, den Strand und das alte Wrack, in dem der Captain lebt. ...
Schon immer lebt Jukka zusammen mit Captain Bittermond in einer Bucht. Er kennt nichts anderes als den grummelnden Bittermond, das Wellenrauschen, den Strand und das alte Wrack, in dem der Captain lebt. Doch eines Tages taucht ein Pferdewagen bei ihnen auf und bringt Kandidel, die fahrende Händlerin, und ihre Tochter Lila mit. Zum ersten Mal hat Jukka Kontakt mit anderen Menschen und er merkt, dass er eigentlich nicht viel weiß. Als Kandidel dann schließlich Bittermonds wertvollsten Besitz stiehlt und abhaut, beschließen Jukka und Lila, ihr zu folgen und das gläserne Herz, das sie entwendet hat, zurückzuholen. Dabei lernt Jukka nicht nur etwas über die Welt außerhalb der Bucht, sondern auch über sich selbst.
Also, eigentlich ist das schon eine nette Geschichte mit hübschen Einfällen und auch einer guten Message: Niemand ist ein Verbrecher, weil er ein fahrender Händler oder Zigeuner ist, oder dass geliebte Menschen immer näher stehen sollten als wertvolle Schätze. Aber ein paar Sachen haben mich auch gestört. Welche Mutter, bitteschön, stiehlt was und lässt seine Tochter bei dem Bestohlenen zurück? Warum können irgendwelche Riesenerdmännchen denken und reden, aber alle anderen Tiere können es nicht? Warum hat Jukka noch niemals zuvor das bisschen Palmenwald, das die Bucht und die Wüste trennt, durchquert? So was machen Kinder nun mal, die gehorchen nicht einfach so Befehlen oder Anweisungen, da zu bleiben. Von daher mochte ich das Buch zwar schon, aber es konnte mich nicht durchgehend überzeugen. 3,5/5 Punkte.