Cover-Bild Das Haus in der Claremont Street
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 10.09.2020
  • ISBN: 9783462054750
Wiebke von Carolsfeld

Das Haus in der Claremont Street

Roman
Dorothee Merkel (Übersetzer)

»Eines der besten kanadischen Debüts des Jahres!« Montreal Gazette

»Das Haus in der Claremont Street« ist das viel gelobte Debüt der Deutsch-Kanadierin Wiebke von Carolsfeld, die vor 30 Jahren ihre Laufbahn als Verlagskauffrau bei Kiepenheuer & Witsch begann und dann von Köln nach Kanada auswanderte und dort Filmemacherin wurde. Wie überlebt man das Undenkbare? Tom weigert sich zu sprechen, nachdem seine Eltern auf brutale Weise sterben. Seine unfreiwillig kinderlose Tante Sonya nimmt ihn auf, kommt aber nicht an den traumatisierten Jungen heran. Bald ist Tom gezwungen, erneut umzuziehen, diesmal in die Claremont Street in der Innenstadt von Toronto, in der ihm seine liebenswert-chaotische Tante Rose und sein Weltenbummler-Onkel Will ein Zuhause geben. Mit der Zeit wird Toms Schweigen zu einer mächtigen Präsenz, die es dieser zerrütteten Familie ermöglicht, einander zum ersten Mal wirklich zu hören. Ein Roman darüber, wie mit viel Humor und Liebe selbst aus den schlimmst möglichen Umständen etwas Positives erwachsen kann.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2020

Das Haus in der Claremont strett

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Das Buch hat mich sofort auf Grund des tollen Covers angesprochen.
Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gehört. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sind ...

Das Buch hat mich sofort auf Grund des tollen Covers angesprochen.
Von der Autorin habe ich bis jetzt noch nichts gehört. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die einzelnen Personen sind vortrefflich ausgewählt und mit entsprechenden Eigenschaften versehen.
Das Buch ist in mehrere unterschiedliche Kapitel unterteilt, die den jeweiligen Monat behandeln.
Zur Geschichte, Tom ist nach dem Tod seiner Eltern schwer traumatisiert und weigert sich zu sprechen. Zunächst kommt er zu seiner Tante Sonja. Diese ist kinderlos und freut sich dem Jungen ein neues zu Hause geben zu können. Doch sie kommt nicht mit ihm zurecht und Tom zieht erneut um.
Dieses Mal geht es in die Claremont Street zu seiner Tante Rose. Dort ist alles anders als bei Sonja. Sehr chaotisch und unordentlich aber auch herzlich. Auch wohnt hier noch Onkel Will, der auch sehr eigenwillig und mit einer besonderen Weltauffassung ist. Ob es ihnen gelingt, Zugang zu dem Jungen zu bekommen, wird an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung erhalten bleibt.
Ein sehr kurzweiliges, unterhaltsames Buch, das mir eine tolle Lesezeit geschenkt hat. Ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Wortlose Kindheit

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“Das Haus in der Claremont Street“ von Wiebke von Carolsfeld ist ihr Debütroman und eine sehr bewegende Familiengeschichte.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Tom und Tom spricht nicht mehr, seitdem er ...

“Das Haus in der Claremont Street“ von Wiebke von Carolsfeld ist ihr Debütroman und eine sehr bewegende Familiengeschichte.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht Tom und Tom spricht nicht mehr, seitdem er den Mord und Selbstmord seiner Eltern miterleben mußte. Dieses Trauma des Jungen erlebt man hier, dank der eindringlichen Worte, hautnah mit, es ist unfassbar intensiv beschrieben.
Aufgrund einer Verfügung seiner verstorbenen Mutter kommt Tom zu seiner Tante Sonya. Diese ist innerhalb kurzer Zeit hoffnungslos mit der Situation überfordert und Tom wird sozusagen weitergereicht.
Im chaotischen Haus von Tante Rose und Onkel Will, samt Cousin Nick fühlt sich Tom schon wohler, trotz allem verharrt er in seinem Schweigen.
Die Geschichte wird hier glaubwürdig aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, denn jedes Familienmitglied leidet unter dem Verlust und hat seine eigenen Probleme. Alle haben den gleichen Verlust zu verkraften, jeder geht anders damit um, tief in sich trägt jeder auch an einem Schuldgefühl.
Mir hat es hier sehr gut gefallen, dass ich die Geschichte und Emotionen von jedem der Beteiligten lesen konnte, mir brachte es die verschiedenen Ansichten näher. Einige der Familienmitglieder lernt man hier besser kennen und auch mögen. Wie aus diesen Personen eine richtige Familie wird, ist wirklich sehr gut und glaubhaft beschrieben. Die Geschichte wird mir noch länger im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Intensiv, düster, berührend

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Wenn man dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, so würde ich "intensiv" wählen — denn das beschreibt das Leben des jungen Tom, sowie den Schreibstil der Autorin sehr passend.
Schon zu Beginn der ...

Wenn man dieses Buch mit einem Wort beschreiben müsste, so würde ich "intensiv" wählen — denn das beschreibt das Leben des jungen Tom, sowie den Schreibstil der Autorin sehr passend.
Schon zu Beginn der Geschichte erleben wir, wie der arme Tom den Streitigkeiten seiner Eltern ausgesetzt ist und wie er versucht, sie zu verdrängen und sich auf sein Spielzeug zu konzentrieren. Allein das tut schon in der Seele weh, aber es kommt noch viel schlimmer, denn sein Vater tötet seine Mutter und danach sich selbst. All das erlebt Tom mit und verstummt seit dem.
Tom kommt nun zu seiner Tante, die alles versucht, um ihn wieder zum Sprechen zu bringen, leider ohne Erfolg. Nach und nach lernen wir noch weitere Familienmitglieder kennen und sehen ganz deutlich, was häusliche Gewalt für Auswirkungen hat. Damit meine ich nicht nur die offensichtlichen, sondern auch die stillen Auswirkungen, die es auf alle im Umfeld hat. Denn jeder macht sich Vorwürfe am Tod von Toms Mutter, nicht zuletzt Tom selbst.

Das ist für den Leser natürlich alles andere als beschwingtes Lesen, deshalb empfehle ich dieses Buch nicht an zu zart besaitete Menschen weiter.
Es ist ein sehr berührendes, aber auch ein sehr dunkles Buch, welches mir persönlich aber gut gefallen hat!

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Dieses Buch hat mich sehr überrascht und berührt

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Dieses Buch hat mich sehr überrascht und berührt
DAS hatte ich nicht erwartet, als ich mir dieses Buch zur Hand nahm.
„Tom weigert sich zu sprechen, nachdem seine Eltern auf brutale Weise sterben. Seine ...

Dieses Buch hat mich sehr überrascht und berührt
DAS hatte ich nicht erwartet, als ich mir dieses Buch zur Hand nahm.
„Tom weigert sich zu sprechen, nachdem seine Eltern auf brutale Weise sterben. Seine unfreiwillig kinderlose Tante Sonya nimmt ihn auf, kommt aber nicht an den traumatisierten Jungen heran. Bald ist Tom gezwungen, erneut umzuziehen, diesmal in die Claremont Street in der Innenstadt von Toronto, in der ihm seine liebenswert-chaotische Tante Rose und sein Weltenbummler-Onkel Will ein Zuhause geben. Mit der Zeit wird Toms Schweigen zu einer mächtigen Präsenz, die es dieser zerrütteten Familie ermöglicht, einander zum ersten Mal wirklich zu hören. Ein Roman darüber, wie mit viel Humor und Liebe selbst aus den schlimmst möglichen Umständen etwas Positives erwachsen kann.“
Der Klappentext versprach zwar einen eher emotionalen Roman, doch dass mich dieser dann SO berühren würde, hätte ich anfangs nicht wirklich für möglich gehalten. Man leidet richtig mit Tom mit, will ihm die ganze Zeit helfen, so lebensnah schildert Wiebke von Carolsfeld sein Schicksal. Tom hat es nicht leicht und doch macht sein Mut auch dem Leser einen solchen. Es geht um Liebe, es wird auch bisweilen ein wenig humorvoll und am Ende wird vielleicht doch alles gut ..??
Auf jeden Fall ein besonderes Buch, das hoffentlich noch viele Leser finden wird, denn es lohnt sich !
Ein wirklich tolles Debüt einer talentierten Autorin, die hoffentlich noch mehr/weiter schreiben wird !

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Veröffentlicht am 10.09.2020

eine tragische und zutiefst berührende Familiengeschichte

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Kurz zum Inhalt:
Der 9jährige Tom verliert beide Elternteile auf tragische Weise zur gleichen Zeit. Seitdem spricht er kein Wort mehr.
Zuerst zieht er zu seiner Tante Sonya, denn seine Mutter Mona hat ...

Kurz zum Inhalt:
Der 9jährige Tom verliert beide Elternteile auf tragische Weise zur gleichen Zeit. Seitdem spricht er kein Wort mehr.
Zuerst zieht er zu seiner Tante Sonya, denn seine Mutter Mona hat festgelegt, dass sie die Vormundschaft für Tom übernehmen soll, wenn ihr etwas zustößt.
Doch die kinderlose Sonya ist mit dem traumatisierten Jungen überfordert, und so kommt er zu seiner anderen Tante Rose in die Claremont Street in der Innenstadt von Toronto. Die chaotische Rose lebt dort in ihrem alten Elternhaus gemeinsam mit ihrem Sohn Nick und ihrem Bruder; Toms Onkel Will.
Toms Schweigen dominiert den Alltag - doch genau das ist der Grund, warum die Familie endlich aufeinander eingehen kann...


Meine Meinung:
"Das Haus in der Claremont Street" ist das Debüt der ehemaligen Verlagskauffrau Wiebke von Carolsfeld, die es mit ihrer eindringlichen Schreibweise geschafft hat, ein Gefühlschaos zu erzeugen.
Der schreckliche Mord an seiner Mutter, bei dem er quasi fast Zeuge war, entreißt Tom mit einem Schlag beide Elternteile. Kein Wunder, dass Tom derart traumatisiert ist, dass er von nun an schweigt. Und er schweigt nicht nur, er reagiert auch kaum auf seine Umwelt. So ist es ihm egal, dass er zu Tante Sonya kommt; und von ihr anschließend zu seiner anderen Tante Rose abgeschoben wird, weil Sonya mit seinem Verhalten überfordert ist.
Da Rose selbst ein Kind im Teenager-Alter hat und ihren - vom Verhalten her ebenfalls Teenager - Bruder Will, kommt sie mit Tom besser zurecht. Doch auch sie hat es nicht leicht. Und Tom versucht scheinbar alles, um es ihnen so schwer wie möglich zu machen.
Weil Rose Tom nicht ständig bedrängt, wie Sonya es gemacht hat (sie hätte auch gar keine Zeit dafür) und ihn im Gegenteil in das normale Familienleben integriert und ihm auch Aufgaben zuteilt, schafft sie es, einen Alltag für ihn zu gestalten, der es ihm leichter macht, über das Trauma hinwegzukommen.
Auch die Schuldgefühle, die Tom und Monas Schwestern haben, sind ein allgegenwärtiges Thema. Und sie lernen, dass sie es nur gemeinsam bewältigen können und dies nur geht, wenn man sich und den anderen verzeiht.
Die Autorin hat das Verhalten des Jungen authentisch dargestellt, man kann sich gut in ihn und seine Gefühle hineinversetzen; aber ebenso in die der anderen Protagonisten.
Die ganze Familie ist lebendig beschrieben; jedes Familienmitglied hat seine Eigenheiten und Schwächen: Sonya ist eine Perfektionistin, die aber an Toms Verhalten scheitert; Rose ist eine Chaotin und Will ist ein Weltenbummler, der das Leben nicht ernst nimmt. Und dazwischen ist dieser traumatisierte Junge, der mit der Zeit lernt, dass genau DAS seine Familie ist, die ihn liebt und die er liebt. Das merkt er, als er vom Jugendamt plötzlich in eine Pflegefamilie abgeschoben wird, weil er sich ritzt, was er aber so gut verstecken konnte, dass es niemand gemerkt hat. Nur als Tom seine Sprache wiedergefunden hat, ging mir irgendwie etwas zu schnell.
Ich fand diese tragische Geschichte ergreifend und emotional (ja, mir kamen ein paar Mal die Tränchen), aber glücklicherweise aufgepeppt durch etliche humorvolle Szenen, die dem ganzen das Düstere genommen haben. Auch die Schlussszene am Seehaus hat mich sehr berührt.


Fazit:
Eine einfühlsame und berührende Geschichte über einen Jungen, der seine Eltern verlor und seitdem kein Wort mehr gesprochen hat; und wie dies die chaotische Großfamilie zusammengeschweißt hat.

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