Purer Nervenkitzel...
Ein Kind verschwindet. Die getrennt lebenden Eltern sind offensichtlich der Verzweiflung nahe. Und die Journalistin Ellen Tamm ist in diesem Kontext einem Rätsel auf der Spur, das auch sie mehr und mehr ...
Ein Kind verschwindet. Die getrennt lebenden Eltern sind offensichtlich der Verzweiflung nahe. Und die Journalistin Ellen Tamm ist in diesem Kontext einem Rätsel auf der Spur, das auch sie mehr und mehr persönlich betrifft. „Glücksmädchen“ von Mikaela Bley ist meiner Meinung nach ein Psychothriller, der „die Nackenhaare zum Stehen“ bringt… Inhaltlich fesselnd, irreführend wie tiefgründig und immer wieder überraschend! Ich kann wohl schon vorwegnehmen, dass ich das Buch regelrecht verschlungen habe!
Lycke, die achtjährige Tochter von Harald und Helena verschwindet eines nachmittags spurlos. Einige Personen aus Lycke‘s Umfeld geraten unter Verdacht. Doch was geschah tatsächlich an besagtem Tag? Und wo ist Lycke abgeblieben? Ein makaberes Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Protagonisten beginnt und lässt immer weiter hinter die Fassaden der einzelnen Figuren und deren Beziehungen blicken. Zudem plagen Ellen Tamm ganz eigene Dämonen, die nicht nur durch den Fall „Lycke“ heraufbeschworen werden. Man steigt gleich mit Beginn des Psychothrillers in das Geschehen ein und es ist Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, was folgt. In sehr flüssig lesbarem Schreibstil konstruiert Mikaela Bley ein absolut rundes Gesamtbild mit durchgängig authentischen Charakteren. Man hegt beim Lesen häufig einen Verdacht, wird aber trotzdem immer wieder eines Besseren belehrt oder auf eine neue Spur gebracht. Viele Wendungen und überraschende Entwicklungen lassen den Thriller zu einem echten „Page-Turner“ werden. Nicht nur die Inhalte zum Verschwinden des Mädchens sind sehr spannend zu lesen, sondern auch der zweite Erzählstrang, in dem es (wie eingangs bereits erwähnt) um die Journalistin Ellen geht, ist wahnsinnig gut geschrieben. Selbst die Schauplätze in Stockholm wirkten durchweg real und waren gut vorstellbar. Zudem ist das Buch in einzelne, überschaubare Kapitel unterteilt – jeweils der betreffenden Figur gewidmet und natürlich mit dem entsprechend passenden Perspektivwechsel. Abwechslungsreich und gut konzipiert. Alles in allem ein sehr überzeugendes Buch! Einzig der Titel wirkt im Nachhinein vielleicht ein wenig deplatziert oder irreführend. Aber das mag Geschmackssache sein. Man merkt jedenfalls inhaltlich nicht, dass „Glücksmädchen“ der erste Psychothriller der Autorin ist, ganz im Gegenteil. Für mich ganz sicher nicht das letzte Buch von Mikaela Bley - falls denn weitere folgen, was ich sehr hoffe! :)
Ich würde diesen Psychothriller definitiv weiterempfehlen und kann nur sagen: Für Fans des Genres ein absolutes „must have“! 5 Sterne.