Wie Maria Montessori ihre eigene Pädagogik entwickelte - fesselnder Roman über eine bemerkenswerte Frau
„Die Kinder haben sich selbst geholfen“.(..) „Wenn die Sinne schwach sind, dann müssen sie geweckt werden. Das ist alles“.
Als die junge Medizinerin Maria Montessori Ende des 19. Jahrhunderts eine Assistentenstelle ...
„Die Kinder haben sich selbst geholfen“.(..) „Wenn die Sinne schwach sind, dann müssen sie geweckt werden. Das ist alles“.
Als die junge Medizinerin Maria Montessori Ende des 19. Jahrhunderts eine Assistentenstelle in einer Psychiatrie in Rom annimmt, ist sie entsetzt, wie dort mit „schwachsinnigen“ Kindern umgegangen wird. Die völlig vernachlässigten kleinen Patienten verbringen den ganzen Tag untätig im Zimmer. Maria ist davon überzeugt, dass es möglich ist, die Kinder zu fördern. Sie bringt ihnen verschiedene Spielzeug mit und stellt daraufhin unglaubliche Entwicklungen bei ihren Schützlingen fest. Auch für ihr Privatleben hat Marias berufliches Engagement Folgen, bald verbindet die junge Frau mit einem Kollegen nämlich mehr als nur die gemeinsame Arbeit. Doch Liebe und Karriere vertragen sich in diesen Zeiten nicht besonders...
Autorin Laura Baldini schreibt gut verständlich, klar und flüssig aus der Sicht von Maria Montessori. Ihr lebendiger, angenehmer Sprachstil macht es den Lesern einfach, sofort einen Bezug zur Geschichte aufzubauen.
Maria Montessori, die berühmte Pädagogin, die zunächst in der Medizin tätig war, nimmt die Hauptrolle in „Lehrerin einer neuen Zeit“ ein. Sie ist eine überaus interessante Persönlichkeit, die hier sehr nachvollziehbar und plastisch dargestellt wird. Für die intelligente, willensstarke, ehrgeizige Frau aus dem teils-konservativ bürgerlichen Milieu bedeutet ihr Beruf, ihr Plan, benachteiligte Kinder zum Lernen zu bringen, alles. Sie geht dabei keine Kompromisse ein, wirkt mitunter etwas stur und starrsinnig und ordnet sogar ihr privates Glück dem beruflichen Erfolg komplett unter. Zweifelsohne eine sehr faszinierende Frau, deren Karriere zu ihrer Zeit alles andere als selbstverständlich ist und die sich von Widerständen nicht bremsen lässt. Im Roman erklärt sie ihr großes Ziel: „Ich werde eine Methode entwickeln, die sich von allen grundlegend unterscheidet. Ich werde der Welt zeigen, wie man mit Kindern umzugehen hat, und ich werde Respekt gegenüber allen Kindern einfordern“. „Ich werde Schulen zu Orten machen, an denen Freude herrscht“. Zum Erreichen dieses Ziels hat sie zweifelsohne einen großen Beitrag geleistet.
Mir als Lehrerin war Maria Montessori mit ihrem ohne Frage wirkungsvollem, aber sehr striktem pädagogischen Konzept selbstverständlich ein Begriff. Ihr verdanken Schüler noch heute viele spezielle, effektive und anschauliche Fördermaterialen. Die Frau hinter dem Konzept kannte ich bisher aber noch nicht näher. Dieses Buch hat mir diese außergewöhnliche Persönlichkeit, die die Pädagogik reformierte, auf eine ganz neue Weise vorgestellt. Ein informativer, packender unterhaltsamer Roman über eine große Frau, die stets für einen respektvollen Umgang mit Kindern kämpfte. Wirklich lesenswert!