Super spannend
„Zerrissen“ von Michael Tsokos habe ich als Taschenbuch mit 400 Seiten gelesen. Diese sind in 119 Kapitel eingeteilt, die mit Ort, Datum und Zeit überschreiben sind.
Schon der Beginn des Buches war grausam, ...
„Zerrissen“ von Michael Tsokos habe ich als Taschenbuch mit 400 Seiten gelesen. Diese sind in 119 Kapitel eingeteilt, die mit Ort, Datum und Zeit überschreiben sind.
Schon der Beginn des Buches war grausam, gruselig und traurig. In einem Boxsack wird, ausgerechnet von Abel’s altem Freund Moewig, eine Leiche gefunden. In der Pathologie des Klinikums wacht eine Tote auf und Dr. Heumann, der den Tod festgestellt hat, hat nun ein Verfahren am Hals. Weiter werden zwei Brandleichen gefunden und zwei Mumien in einem Hindutempel. Dann gibt es noch den Fall des misshandelten kleinen Mädchens, welches die Nichte von Abel’s Kollegin Sabine Yao ist und die nicht glauben kann, dass ihre Schwester daran schuld sein soll.
Danach fokussiert sich die Geschichte auf das Kleinkind und den Toten im Sandsack, dessen Vater Moewig von früher kennt. Er will der Sache auf den Grund gehen und bekommt es sehr schnell mit dem libanesischen Drogen-Clan zu tun. Nun wird es für einige Personen lebensgefährlich.
Auch dieses Buch ist wieder hochspannend. Die Kapitel sind meistens recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger, sodass man einfach weiterlesen muss. Man bekommt einige Einblicke in die harte und stressige Arbeit der Notärzte und des Nachtdienstes in der Rettungsstelle. Aber nicht jedes Leben kann gerettet werden, obwohl die Ärzte am Limit arbeiten.
Die Banden-Kriminalität und die Macht, die diese Leute haben, ist beängstigend. Dabei wird auch keine Rücksicht auf Kinder genommen.
Sehr interessant fand ich die Arbeit der Rechtsmedizin und auch die fachlichen Bewertungen der Fälle.
Der Schreibstil war wie immer sehr gut und flüssig, die Spannung baute sich von der ersten bis zur letzten Seiter immer weiter auf. Die Hauptcharaktere kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Abel ist ein sehr kompetenter Arzt und für seine Arbeit bereit, auch mal die Regeln zu dehnen. Was sein Privatleben betrifft, ist er eher etwas unsensibel. Darunter hat seine Lebensgefährtin schon etwas zu leiden, finde ich.
Insgesamt war es, wie schon zu Beginn gesagt, eine sehr traurige und grausame Geschichte, die mich sehr bewegt hat.