Cover-Bild Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht
Teil 4 der Serie "Fotografinnen-Saga"
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 29.09.2020
  • ISBN: 9783958625983
Petra Durst-Benning

Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht

Svenja Pages (Sprecher)

Münsingen, 1914. Mimi und Anton sind inzwischen Geschäftspartner geworden, die sich erfolgreich auf der Schwäbischen Alb etabliert haben. Während auch Mimis Freunde Bernadette, Corinne und Alexander voller Tatendrang sind, verschärft sich das politische Klima in Deutschland zunehmend. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges zerstört jäh ihre Träume, und auf einmal ist nichts mehr, wie es war. Während die Männer an die Front ziehen müssen, ist in Münsingen die Stunde der Frauen gekommen, die das verwalten, was die Männer hinterlassen haben. So werden Corinne und Mimi gar zum einzigen Rettungsanker für ihr Dorf, und ein weiteres Mal ist der starke Zusammenhalt zwischen den Frauen gefragt. In dieser dunklen Zeit erkennt nicht nur Mimi, was zählt im Leben und für wen ihr Herz wirklich schlägt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2020

Hoffnung der Menschen

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Der vierte Teil "Die Fotografin - die Stunde der Sehnsucht " von Petra Durst Benning als Hörbuchausgabe war erneut ein beeindruckendes Erlebnis und geradezu vollendetes Hörvergnügen.
Die Handlung spielt ...

Der vierte Teil "Die Fotografin - die Stunde der Sehnsucht " von Petra Durst Benning als Hörbuchausgabe war erneut ein beeindruckendes Erlebnis und geradezu vollendetes Hörvergnügen.
Die Handlung spielt in Münsingen um das Jahr 1914. Mimi und Anton führen gemeinsam die Druckerei in der Schwäbischen Alb. Ihre Freunde Bernadette, Corinne und Lutz sind allesamt fleißig und voller Hoffnung als unvermittelt der Erste Weltkrieg ausbricht und die Männer überraschend abkommandiert werden.
Von nun an müssen die Frauen ihre Ärmel hoch krempeln und die Arbeiten bewerkstelligen, welche bislang die Männer verrichteten. Dies gelingt ihnen nur, in dem sie fest zusammen halten und trotz der schweren Zeiten eine unerschütterliche Einheit bilden. Mimi erkennt in dieser drückend-dunklen Zeit wer ihre wahren Freunde sind und für wen ihr Herz schon lange schlägt.

In diesem atemberaubend schönen Roman beschreibt Petra Durst Benning auf emotional mitreißende Weise wie die während der Kriegszeiten in der Heimat verbliebenen Frauen ihre Ängste und Bedrängnisse, Sorgen und Nöte teilen und die in ihnen nagende Ungewißheit um die im Krieg kämpfenden Partner bewältigen. Die entsetzlichen Frontgeschehnisse werden dem Leser
in gewaltigen und beeindruckenden Bildern lebendig vor Augen gestellt.
Jeder Einzelne, ob an der Front oder zu Hause, ist gefordert. Niemand kann sich vor seiner Verantwortung drücken.
Die wunderbare Stimme von Svenja Pages und ihre hervorragende Interpretation präsentiert den ohnehin erstklassigen Roman auf besonders beeindruckende Weise. Das Kriegsgeschehen wirkt über ihre Erzählkunst noch lebendiger und dynamischer. Man hört förmlich die Schreie und Schmerzen der Verwundeten und empfindet die sehnsuchtsvolle Hoffnung der Frauen nach ein bisschen Glück und Frieden eindrucksvoll mit. Svenja Pages liest sich direkt in die empfindsame Seele des Hörers hinein und entfesselt Emotionen.
Auch dieser vierte Teil bot mir ein ganz besonderes, unvergessliches Hörerlebnis und ich freue mich schon auf das Finale der zu tiefst
beeindruckenden Romanserie im nächsten Jahr.
Einen herzlichen Dank an den Audiobuch Verlag für dieses rundum gelungene Hörbuch.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

Müsingen / Westfront 1914 - 1919

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Der Brand hat die Druckerei nicht gänzlich vernichtet, sondern es war nur das Warenausgangslager betroffen. Anton kümmert sich als Außendienstmitarbeiter um die Akquise und Betreuung von Neu- und Altkunden, ...

Der Brand hat die Druckerei nicht gänzlich vernichtet, sondern es war nur das Warenausgangslager betroffen. Anton kümmert sich als Außendienstmitarbeiter um die Akquise und Betreuung von Neu- und Altkunden, Mimi behält in der Druckerei in Münsingen den Überblick. Die Beiden haben sehr viele neue Ideen, die sie in ihrer Druckerei umsetzen möchten – das größte Projekt im Jahr 1914 soll ein Adventskalender werden. Anton bringt schon im Juni Bestellungen für über 20.000 Kalender mit und die Zukunft der Druckerei scheint gesichert.

Am 28. Juni 1914 werden in Sarajevo der Thronfolger Österreich-Ungarns Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Chotek ermordet. Was danach passierte, steht in allen Geschichtsbüchern; das Deutsche Reich sichert Österreich-Ungarn seine uneingeschränkte Bündnistreue zu, am 28.07. erklärt Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, Russland macht teilmobil und am 01.08. erklärt das Deutsche Reich dem russischen Zarenreich den Krieg. Am 02. und 03.08. marschieren die deutschen Truppen in Luxemburg und Belgien ein und damit begann für die Deutschen der 1. Weltkrieg.

Die Mobilmachung macht auch vor Münsingen nicht Halt und so ziehen die Männer von der Alb in den Krieg. Wer nicht eingezogen wird, der meldet sich freiwillig, wie Wolfram und Anton, und die Frauen sind auf einmal auf sich gestellt.

In diesen Zeiten zeigt sich nun, dass persönliche Befindlichkeiten überhaupt keinen Platz im täglichen Leben haben, denn Mimi, Bernadette und Corinne müssen nun zusammenhalten um ihr Überleben zu sichern.

Bei „Die Fotografin – Die Stunde der Sehnsucht“ handelt es sich um den 4. Teil der Fotografinnen-Saga aus der Feder der Autorin Petra Durst-Benning. Für mich zeugt es von großer handwerklicher Kunst, wenn eine Autorin nach 1.440 bereits geschriebenen Seiten (Band 1 – 3) den Leser noch immer bei der Geschichte zu halten vermag. Und am Ende des Buches fange ich schon an, mich auf den 5. und letzten Teil zu freuen.

In diesem Band steht der 1. Weltkrieg im Vordergrund und seine Auswirkungen auf die Menschen. Sowohl auf die Menschen, die zu Hause geblieben sind, als auch auf die, die direkt im Kriegsgeschehen involviert sind.

Es ist ja nicht nur so, dass auf einmal in der Druckerei keine Männer mehr sind, die die Arbeit machen können, es gibt nach einiger Zeit auch keine Verbrauchsmaterialien mehr. Druckerfarbe und Papier bekommt Mimi nur noch dann geliefert, wenn sie Propagandamaterial druckt oder Lebensmittelbezugskarten. Auch wenn ihr dieser Job nicht gefällt, so ist es allemal besser, als gar nichts zu tun zu haben.

Bernadette und Corinne, die sich beide auf den Tod nicht ausstehen können, stehen auf einmal mit tausenden von Schafen alleine da. Wolfram hat sich freiwillig an die Front gemeldet, die anderen Schäfer und Hirten wurden eingezogen. Der Winter naht und die Schafe müssen auf die weit entfernten Winterweiden. Für diesen Job ist niemand anderer als die hochschwangere Corinne geeignet.

Bernadette wird vom Münzinger Bürgermeister als seine Stellvertreterin ernannt und sie ist fortan für die Belange der Bürger zuständig. Kein einfacher Job, schon gar nicht in Kriegszeiten.

Recht schnell stellen die 3 Frauen fest, dass es niemandem hilft, wenn sie sich nicht gegenseitig unterstützen und so wachsen sie immer mehr zu einer festen Einheit zusammen.

„Uns alle werden die Gräuel des Krieges ein Leben lang begleiten. Ich sage dir – nur wenn wir tot sind, werden wir das Ende des Krieges gesehen haben.“ (Seite 442)

Die Geschichte wird in mehreren Handlungssträngen erzählt. Zum einen ist der Leser natürlich tief in die Geschehnissen um die 3 Frauen in Münsingen involviert, zum anderen erzählt Anton von seiner Zeit als Sanitäter an der Westfront (sehr bewegend !!) und natürlich gibt es auch wieder den Handlungsstrang von Paon, Alexander, der als Maler gerade in Kriegszeiten richtig Geld verdient. In diesem Band wird nun auch endlich die Herkunft von Mylo aufgedeckt, der vom 1. Tag in der Kunstschule seine schützende Hand über Alexander gehalten hat.

Wer sich noch an den Gewerkschafter Johann Merkle erinnert, in den Mimi einmal über beide Ohren verliebt war. Oder Christel, Antons Freundin, die mit Antons Ersparnissen aus Laichingen verschwunden ist …. in diesem Band gibt es ein Wiedersehen mit ihnen.

Petra Durst-Benning erschafft mit ihren Frauenfiguren immer starke aber authentische Persönlichkeiten. Es handelt sich nicht um Übermenschen, sondern um Frauen, die mit beiden Beinen fest im Leben stehen und sich auch schon mal gegen die herrschenden Konventionen auflehnen. In einem Krieg nutzt einem Auflehnung nicht sehr viel, denn es gibt keine Alternativen. Aber Mimi, Bernadette und Corinne schaffen es immer wieder, für sich selbst und für einige andere Frauen aus dem Dorf Lösungen zu finden, die die härteste Zeit ihres Lebens erträglicher machen.

Nun gilt es auf den 5. und letzten Teil der Fotografinnen-Saga zu warten. „Die Fotografin – Das Ende der Stille“ erscheint im Frühjahr 2021.

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Eine schwere Zeit ist angebrochen ...

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Sie haben wieder einige Prüfungen zu bestehen, die starken Frauen auf der schwäbischen Alb. Das schicksalsträchtige Jahr 1914 hat es in sich, denn es beinhaltet den Ausbruch des Großes Krieges. Während ...

Sie haben wieder einige Prüfungen zu bestehen, die starken Frauen auf der schwäbischen Alb. Das schicksalsträchtige Jahr 1914 hat es in sich, denn es beinhaltet den Ausbruch des Großes Krieges. Während viele noch euphorisch den Ausbruch bejubeln stellt sich schnell heraus, dass sich ein schneller harter Sieg nicht bewerkstelligen lässt. Begleitet von Sorgen und Nöten versucht Mimi die Druckerei am Laufen zu halten, während Corinne nach einem schweren Verlust fast den Lebensmut verliert. Doch auch die Männer haben es nicht leicht in den Schützengräben fern der Heimat und in Stuttgart kommt endlich die Wahrheit ans Licht …

Es passiert so viel und doch so wenig und so ziehen vier lange Jahre ins Land. Der Roman erscheint themenbedingt fast ein wenig trübsinnig, doch neben den Zeilen der Autorin schafft es vor allem die Sprecherin Svenja Pages ein Hörvergnügen zu präsentieren, das mich nicht mehr losließ. Sie lässt die Menschen trauern aber lässt sie auch in glücklichen Momenten glänzen. Wie schon einigen Rezensenten vor mir ist auch mir leider ein Fehler aufgefallen, der sich nicht mehr mit schriftstellerischer Freiheit glätten lässt. Sie lässt den Thronfolger Franz Ferdinand zum Sohn von Kaiser Franz Joseph werden. Dessen einziger Sohn Rudolf beging jedoch im Jahr 1889 Selbstmord, weshalb eben der Neffe als Thronfolger gehandelt wurde. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Korrektur für die nächste Auflage schon im Kasten ist. Alles in allem hat mir das Hörbuch wieder gut gefallen und nach dem grandiosen Cliffhanger am Ende bin ich gespannt, wie es weitergehen wird. Ich vergebe wohlverdiente vier von fünf Sternen und freue mich schon heute auf „Am Ende der Stille“.

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