Welche Version ist wahr?
Meine Meinung:
Diese Geschichte nimmt uns mit auf die Suche nach einem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Verbrechen.
An dieser Geschichte ist vieles sehr besonders, denn einerseits ...
Meine Meinung:
Diese Geschichte nimmt uns mit auf die Suche nach einem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit hinter dem Verbrechen.
An dieser Geschichte ist vieles sehr besonders, denn einerseits haben wir, ich glaube 4, verschiedene Ich-Erzähler, die nacheinander bestimmte Aspekte des Falls auflösen und auf die Suche nach dem Geheimnis gehen. Aber nicht nur die unterschiedlichen Erzähler machen das Buch zu etwas Besonderem, der Inhalt ist noch viel spannender ;) Denn die Grundidee der Geschichte hebt sich sehr stark von einem normalen Krimi ab. Eigentlich geht es gar nicht wirklich darum, wer eigentlich der Mörder ist. Viel eher geht es um die unterschiedliche Wahrnehmung von Menschen. Wie nimmt man verschiedene Ereignisse wahr? Wie beurteilt man Menschen und wie schätzt man sie ein? Welche Schlüsse zieht man aufgrund verschiedener Aussagen oder Handlungen? An was erinnert man sich noch? Trügt einen die eigene Erinnerung oder hat man das Ganze wirklich so erlebt?
Diese und viele andere Fragen spielen eine große Rolle in der Geschichte und lassen den Leser unterschiedliche Ideen spinnen. Man fragt sich während des Lesens immer wieder, was denn nun wirklich wahr ist. Man überlegt sich Auflösungen, verwirft sie wieder, grübelt und überinterpretiert. Die Lösung am Ende ist gar nicht mal so überraschend und auch nicht wirklich abwegig, aber man wird in der Geschichte halt mit sehr vielen Informationen überflutet und muss diese filtern.
Da beginnt meiner Meinung nach aber auch etwas die Schwäche der Geschichte. Der Schreibstil ist zwar einfach und der Aufbau der Geschichte ist gut gemacht, der Autor meint es aber ziemlich gut mit Informationen zu den einzelnen Figuren. Teilweise wirkt es als würden wir nur eine Akte eines Kriminalfalls lesen. Emotionen sucht man und findet man leider wenig. Richtige emotionale Bindungen kann man nicht aufbauen, da die persönlichen Probleme der Charaktere meist nur angeschnitten und dann nicht mehr erwähnt werden. Durch die vielen verschiedenen Informationsfetzen und Versionen, die der Autor uns liefert, ist es unumgänglich, dass ein paar Fragen offen bleiben. In diesem Fall finde ich es gar nicht so schlimm, weil es einfach zur Grundidee des Buches passt, aber man fragt sich halt auch, ob der Autor wirklich alles bedacht hat und ob er nicht einfach vergessen hat, ein paar Fragen zu beantworten.
Nichtsdestotrotz überzeugt mich insbesondere, dass der Autor vieles einfach anders macht als andere und der Titel des Buches wirklich wieder gibt, was der Autor uns zeigen will :) Nämlich unterschiedliche Facetten einer Geschichte - und das ist ihm definitiv gelungen!
Fazit:
"Das Buch der Spiegel" zeigt uns unterschiedliche Facetten einer Geschichte und nimmt uns mit auf die Suche nach dem Mörder und auf die Suche nach der Wahrheit. Der Autor überflutet uns mit Details und Informationen, die wahrscheinlich häufig auch einfach nur verwirren sollen. Emotionen bleiben dabei ziemlich auf der Strecke, weil man das Gefühl hat, viel über die Figuren zu wissen, aber dennoch keine Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Mir hat an der Geschichte insbesondere der Aufbau und die Grundidee gefallen und ich freue mich, dass der Autor etwas neues ausprobiert hat und es dabei schafft einen wirklich zu fesseln. Ich vergebe daher 4 Sterne!