Was ist Wahrheit, was ist Lüge?
E. O. Chirovici (sprich Kirowitsch) stammt aus einer rumänisch-ungarisch-deutschen Familie aus Transsilvanien und hat nach seinem Umzug nach England sein erstes Buch auf Englisch geschrieben, das ausgezeichnete ...
E. O. Chirovici (sprich Kirowitsch) stammt aus einer rumänisch-ungarisch-deutschen Familie aus Transsilvanien und hat nach seinem Umzug nach England sein erstes Buch auf Englisch geschrieben, das ausgezeichnete Pressestimmen bekommen hat und Ende Februar 2017 auch auf Deutsch erscheint.
Worum geht es?
Der Literaturagent Peter Katz erhält Teile eines Manuskripts von Richard Flynn, der mehr als 20 Jahre nach dem Mord an dem Psychologie-Professor Joseph Wieder den Mörder zu kennen glaubt. Leider stirbt Richard, bevor Peter ihn wegen der Fortsetzung kontaktieren kann und das Manuskript ist nicht aufzufinden. Aber Peter ist bleibt dran und engangiert John Keller, der in Wieders Umfeld Befragungen durchführt. Allerdings ist es nicht einfach, Wahrheit und Lüge zu unterscheiden und Manipulationen aufzudecken.
Meine Meinung:
Das Buch wird als Roman eingestuft, beschäftigt sich aber mit der Aufklärung eines Mordfalls, könnte also auch ein Kriminalroman sein.
Sehr gelungen fand ich die Einführung mit dem dem Manuskript. Richard ist mir sehr sympatisch und was er sagte, habe ich gerne für wahr gehalten. Im zweiten Abschnitt werden andere Personen befragt, die manche Aussagen Richards in einem anderen Licht erscheinen lassen. Ich stand nun vor der Frage, wem ich glauben solle. Das Thema "psychologische Experimente zum Gedächtnis und Erinnerungsmanipulationen" steht nahezu permanent im Raum. Dass die Sätze und die Sprache dabei eher einfach - normal sind, war für mich dabei sehr hilfreich, denn dadurch konnte ich gut über den reinen Text hinaus denken und mein Kopfkino laufen lassen.
Anfangs gewöhnungsbedürftig waren für mich die Perspektivwechsel zu John Keller und später zu einem Polizisten, aber nur so konnten auch verschiedene Personen befragt werden aus unterschiedlichen Perspektiven.
Das Ende hat mich nicht ganz zufriedengestellt, es blieben ein paar offene Fragen, aber das kann jeder anders empfinden.
Für mich gibt es für dieses Leseerlebnis 4 von 5 Sternen.