Cover-Bild Der Fremde aus Paris
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 736
  • Ersterscheinung: 14.09.2020
  • ISBN: 9783630876177
Isabella Hammad

Der Fremde aus Paris

Roman
Henning Ahrens (Übersetzer)

Montpellier, zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Als der junge Palästinenser Midhat von Bord eines Dampfers aus Alexandria geht, ist das für ihn der Aufbruch in eine strahlende Zukunft. Begierig wirft er sich in sein Medizinstudium, saugt die französische Kultur auf, verliebt sich in die emanzipierte Jeannette. Doch in den vom Krieg aufgeschreckten bürgerlichen Salons bleibt Midhat ein Fremder - und muss lernen, wie zerbrechlich alles ist: aus Freunden werden Feinde, aus Liebe wird Verrat. Er flüchtet sich in das exzessive Treiben in Paris und von dort zurück in die strenge väterliche Obhut nach Palästina. Doch auch aus seiner Heimat ist im Streben um Unabhängigkeit mittlerweile ein Pulverfass geworden...

Virtuos erzählt Isabella Hammad vom Leben eines Grenzgängers und Wurzellosen. Es ist der bewegende Roman einer Liebe zwischen den Kulturen und das Epos einer Zeitenwende - von klassischer Brillanz und unerhörter Aktualität.

Ausstattung: farbige Landkarten

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2020

Ergreifend und Brillant

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Inhaltsangabe: Quelle Luchterhand-Verlag

Montpellier, zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Als der junge Palästinenser Midhat von Bord eines Dampfers aus Alexandria geht, ist das für ihn der Aufbruch in eine ...

Inhaltsangabe: Quelle Luchterhand-Verlag

Montpellier, zu Beginn des Ersten Weltkriegs: Als der junge Palästinenser Midhat von Bord eines Dampfers aus Alexandria geht, ist das für ihn der Aufbruch in eine strahlende Zukunft. Begierig wirft er sich in sein Medizinstudium, saugt die französische Kultur auf, verliebt sich in die emanzipierte Jeannette. Doch in den vom Krieg aufgeschreckten bürgerlichen Salons bleibt Midhat ein Fremder - und muss lernen, wie zerbrechlich alles ist: aus Freunden werden Feinde, aus Liebe wird Verrat. Er flüchtet sich in das exzessive Treiben in Paris und von dort zurück in die strenge väterliche Obhut nach Palästina. Doch auch aus seiner Heimat ist im Streben um Unabhängigkeit mittlerweile ein Pulverfass geworden...

Virtuos erzählt Isabella Hammad vom Leben eines Grenzgängers und Wurzellosen. Es ist der bewegende Roman einer Liebe zwischen den Kulturen und das Epos einer Zeitenwende - von klassischer Brillanz und unerhörter Aktualität.


Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Isabella Hammad, ist wirklich ein Beeindruckendes Debüt mit ihrem 1. Roman gelungen. Man vermutet beim Lesen nicht das sie noch so jung ist, ihre Sprache und Stil erinnern einem an die Bücher und Schriftsteller der zwanziger Jahre. Sie schafft es hervorragend Orient und Okzident mit einander zu verweben. Ihr Schreibstil ist sehr Bildhaft, fesselnd und schon fast Poetisch. Ein sehr anspruchsvoller Roman, der seinen Leser fordert beim Lesen der Geschichte, man sollte sich wirklich viel Zeit und Muse nehmen für diese ergreifende historische Liebesgeschichte und Familiensaga. Sie erzählt von den verschiedenen Kulturen und ihre Geschichte, einer Welt im Umbruch. Ein wirkliches hervorragendes Meisterwerk und Epos. Sehr hilfreich fand ich auch das Personenregister, so konnte man sich schon von Anfang an vertraut machen, mit den vielen Namen. Ebenso den Anhang und den Glossar, den man finde ich unbedingt vorher lesen sollte, es macht einem vertrauter mit der Geschichte. Besonders die Schlüsselereignisse bei der Entstehung der palästinensischen und syrischen Nationalbewegung. Wirklich von Aktuellem Zeitgeschehen, passt zum hier und heute. Übrigens ist diese Geschichte der Schriftstellerin, angelehnt ihres Urgroßvaters

Vielleicht ist deshalb das ganze so Authentisch uns fesselnd. Man konnte sich sehr gut in jede einzelne Person hineinversetzen.


Midhat Kamal , bricht zum Anfang der 1. Weltkrieges aus seinem Dorf Nablus in Palästina auf nach Montpellier in Frankreich, um Medizin zu studieren, sein großer Traum. Bei der Arztfamilie Frederic Molineu in Montpellier wird er von Herzen aufgenommen. Es ist für Midhat eine neue und völlig fremde Welt, die Frauen hier sind frei und emanzipiert, besonders Jeanette, die Tochter des Hauses. Ja. Jeanette hat es ihm besonders angetan, er bewundert und verliebt sich in sie. Aber doch bleibt er immer ein Fremder, er lernt das Paris der La Boheme kennen. Die Welt steht Kopf, durch den ersten Weltkrieg, auch in seiner Heimat brodelt es schwer. Es ist nicht einfach für ihn, er reist schweren Herzens nach Hause zurück, in sein Dorf. Aber Midhat hat sich in Europa verändert, vieles ist ihm plötzlich Fremd in seinem Land. Es ist plötzlich für ihn Eine ein Leben zwischen den Kulturen, man spürt seine innerliche Zerrissenheit, der Verrat einer großen Liebe, und wie plötzlich Freunde zu Feinden werden. Palästina ein Land im Umbruch, erschreckend was passiert, allein die jüdische Umsiedlungspolitik, ein verheerendes Zeitgeschehen beginnt, das bis heute noch Aktuell ist. Eine wirklich eindringliche Zeitgeschichte die sich vom ersten Weltkrieg bis 1936 spannt. Mehr möchte ich nicht erzählen, es würde zu ausführlich werden und zu viel verraten. Eine wunderschöne historische Familiengeschichte mit großen historischen Hintergrund. Wieder vieles dazu gelernt.


„ Eine beeindruckende historistische, brilliante und facettenreiche Geschichte „

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Was für ein Erstlingswerk ... Chapeau!

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Puh, das muss ich erstmal sacken lassen!

Die junge Debutautorin Isabella Hammad hat mit ihrem Buch "Der Fremde aus Paris" wahrlich ein kleines Meisterwerk geschaffen. Sie entführt uns in die Welt vor ...

Puh, das muss ich erstmal sacken lassen!

Die junge Debutautorin Isabella Hammad hat mit ihrem Buch "Der Fremde aus Paris" wahrlich ein kleines Meisterwerk geschaffen. Sie entführt uns in die Welt vor über hundert Jahren als Europa sich - leider mal wieder angeführt durch die Deutschen - in einem Krieg befindet, der die Weltordnung gründlich aufmischen wird. Wir dürfen durch die Augen des palästinesichen Studenten Mihad, dessen fiktive Geschichte auf dem Leben des Urgroßvaters der Autorin beruht, eine spannende Reise durch die Jahre zwischen 1914 und 1936 machen, die uns weit über die Grenzen seiner Heimatstadt Nablus führt. Schon früh ermöglicht der Vater seinem Sohn Mihad einen Schulaufenthalt in Konstantinopel, der ihm für sein anschließendes Studium der Medizin in Frankreich den Weg ebnet. Doch dort wird er dank seiner arabischen Wurzeln stets ein Fremder bleiben. Schließlich beordert der Vater seinen Sohn zurück in die Heimat, wo dieser feststellen muss, dass er auch dort nicht mehr heimisch ist. Neben der Geschichte um ihre eigene Familie holt Isabella Hammad weit aus und beschreibt die vielen Konflikte innerhalb der arabischen Welt aber auch in Bezug auf Europa und dem Rest der Welt. Und genau darin lag für mich das Problem, dass sich der Roman an manchen Stellen zog und zog und oft ein wenig langatmig wirkte. Nichtsdestotrotz möchte ich ihr ein großes Lob aussprechen und vergebe vier von fünf Sternen. Ein Leseempfehlung spreche ich ein wenig bedingt aus, denn man muss sich schon sehr für die arabische Geschichte interessieren um mit dem Buch warm werden zu können. Auf jeden Fall wünsche ich der Autorin weiterhin viel, viel Erfolg. Talent zu Schreiben hat sie!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Der Fremde aus Paris

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Ein über 700 Seiten langes Buch, das teilweise schwer zu lesen geht. Die ganze Geschichte basiert in der Zeit zwischen 1914 und 1936 und die Autorin hat hier das Leben ihres Urgroßvaters mit verarbeitet. ...

Ein über 700 Seiten langes Buch, das teilweise schwer zu lesen geht. Die ganze Geschichte basiert in der Zeit zwischen 1914 und 1936 und die Autorin hat hier das Leben ihres Urgroßvaters mit verarbeitet. Der Palästinensér Mihad wird von seinem Vater, einem reichen Tuchhändler, nach Frankreich geschickt, um dort Medizin zu studieren. Er ist von dieser neuen Welt beeindruckt und verliebt sich in die Tochter seines Gastgebers. Nach einem Eklat zieht er von Montepellier nach Paris und lebt das Leben eines Bohemes mit viel wechselnden Frauengeschichten. Dann beordet ihn sein Vater wieder in sein Dorf Nablus zurück. Auf Wunsch seines Vaters heiratet er eine Muslimin, baut sich einen eigenen Tuchladen auf und bekommt vier Kinder. In seinem Land jedoch herrscht Aufruhr, es finden schwere Kämpfe mit den Rebellen statt und Juden und Araber bekriegen sich. Doch dann treten Ereignisse ein, die Mihads Leben grundlegend verändern. Die Autorin läßt den Leser tief in das Leben der Palästinenser blicken, wir bekommen Einblick in das Leben der Muslime und deren Familien. Mihad hat sich in Europa als Außenseiter ´gefühlt und sich nicht immer an das Leben der Franzosen hineindenken können. Als er dann aber wieder in seinen Heimatort zurückkehrt, ist er viel zu sehr Europäer geworden, als dass er sich wieder in da Gefüge seines Landes einfügen kann. Wir lernen Mihads Familienmitglieder kennen und die strenge Struktur der Familien an sich. Sehr viel Platz nehmen auch die Kämpfe und die Unruhen in dem Land ein, wo Juden gegen Araber sich bekriegen. Dies macht nach meiner Meinung das Buch an gewissen Stellen etwas langatmig. Ein Buch, das uns anderen Kulturen etwas näher bringt. Am Ende des Romans befindet sich ein Anhang über die politischen Ereignisse während dieser Zeit und ein Glossar über die arabischen Ausdrücke, das sehr hilfreich ist die fremden Wörter zu verstehen. Den Einband zieren arabische Malereien, was dem Buch ein edles Aussehen gibt.

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Zwischen den Kulturen

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„Der Fremde aus Paris“ ist das gelungene Debüt der Autorin Isabella Hammad, in dem sie eine Geschichte nah angelehnt an das Leben ihres eigenen Urgroßvaters, schreibt.

Die Handlung beginnt zur Zeit des ...

„Der Fremde aus Paris“ ist das gelungene Debüt der Autorin Isabella Hammad, in dem sie eine Geschichte nah angelehnt an das Leben ihres eigenen Urgroßvaters, schreibt.

Die Handlung beginnt zur Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Palästinenser Midhat Kamal möchte in Frankreich Medizin studieren und begibt sich nach Montpellier. Zunächst hat er das Gefühl, dass ihm alle Möglichkeiten offen stehen und verliebt sich in Jeannette – eine emanzipierte junge Frau. Aber schon bald merkt er, dass er immer außen vor bleibt. Nach seiner Zeit in Montpellier zieht es ihn nach Paris und von dort aus wieder zurück nach Palästina. Dort beginnt er im Laden seines Vaters – dem Textilhändler Häddsch Taher Kamal - zu arbeiten, aber auch dort bleibt er ein Fremder.

Der Schreibstil von Isabella Hammad ist grandios, sehr detailliert, lebendig und erschreckend authentisch. Die Stimmung zwischen den Menschen und die Atmosphäre der Zeit werden gut eingefangen und auch die politische Situation zwischen den Ländern wird ausführlich beschrieben. Midhats Geschichte steht stellvertretend für viele, man spürt seine Zerrissenheit, seine Hoffnung ebenso wie seinen Enthusiasmus und seine Enttäuschung.

Schwierig fand ich die für mich recht fremd klingenden Namen. Aber vorweg gibt es ein Personenregister durch das man einen Überblick über die Familien Kamal, Molineu, Hammad, Murad, weitere Personen in Frankreich und Nablus erhält. Aufgrund der Vielzahl der Charaktere habe ich diese Übersicht dankbar des Öfteren in Anspruch genommen.

Fazit: „Der Fremde aus Paris“ ist ein grandioser historischer Roman, ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte, das aber durch seine Detailverliebtheit durchaus auch einige Längen hat.

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Veröffentlicht am 01.11.2020

Geschichte ist leider häufig düster – das spürt man hier deutlich

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Midhat, ein junger Palästinenser, geht voller Elan nach Paris, um sich dort voll und ganz in sein Medizinstudium zu stürzen. Er lernt die französische Kultur kennen und lieben – und verliebt sich auch ...

Midhat, ein junger Palästinenser, geht voller Elan nach Paris, um sich dort voll und ganz in sein Medizinstudium zu stürzen. Er lernt die französische Kultur kennen und lieben – und verliebt sich auch in Jeannette. Der Krieg verändert alles und sowohl die junge Liebe, als auch seine kleine Welt zerbrechen daran. Also geht Midhat nach zahlreichen Affären und als Doktor zurück in seine Heimat. Doch auch dort ist die Zeit nicht stillgestanden und alles hat sich verändert. Seinem Vater missfällt sein Lebenswandel in Europa und er zwingt ihn, sich eine Frau zu suchen. Mit dieser bekommt er vier Kinder, aber er denkt immer wieder an Jeannette. Zwanzig Jahre nach seiner Rückkehr erfährt er von einem Brief …

Möglicherweise ist das einfach nicht „mein Buch“. Sprachlich ist es mir zu schwer, zu schwülstig, zu düster (auch wenn die Geschichte selbst natürlich ebenfalls recht trist und traurig ist und fröhliche Sprache nicht wirklich passen würde). Isabella Hammad ist sehr ausführlich und packt in diese vielen Seiten ganz viel extrem dichte Atmosphäre. Dafür bin ich wohl schlicht und ergreifend nicht geschaffen. Auch wandelt der Roman sich ab einem gewissen Punkt, geht weg von Midhats Geschichte und verläuft sich ein bisschen in zu viel Geschichtsunterricht. So wundert es sicher nicht, dass ich zwar anerkenne, wie viel Mühe und Arbeit in dem Buch steckt, es mich aber nicht mitreißen konnte.

Die Autorin hat auf ihre ganz eigene Art in geschichtliche wahre Ereignisse ihren Protagonisten gepackt und erzählt sein Leben, seinen Konflikt, seine Zerrissenheit. Man muss sich für die politische Situation (damals wie heute) interessieren und so falsch das sein mag – das tue ich eindeutig nicht. So strengt mich das Buch natürlich mehr an, als wäre mein Interessengebiet getroffen. Das ist jedoch mein Fehler, nicht der der Autorin. Wenn man dann noch weiß, dass der Roman an die Geschichte ihres eigenen Urgroßvaters angelehnt ist, erahnt man, wie viel Herzblut sie in das Buch gesteckt hat. Da fällt es schwer, nicht in Lobeshymnen verfallen zu können.

Die fremden Namen machen das Lesen natürlich nicht gerade leichter. Dafür ist ein Pluspunkt das Personenregister gleich am Anfang des Buches. Da es sich über drei Seiten erstreckt, ahnt man schon hier, dass man sehr gut aufpassen muss. Am Ende des Buches findet sich dann noch ein Anhang „Schlüsselereignisse bei der Entstehung der palästinensischen und syrischen Nationalbewegungen“, das sich über zehn Seiten erstreckt. Danach folgt ein zweiseitiger Glossar und zwei Seiten Dank.

Fazit: Ganz sicher ist dies ein Buch, das beim richtigen Leser landen muss und da dann wahre Freudenstürme auslösen wird. Für mich ist es schwere Kost. Ich gebe drei Sterne.

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