Ein miserabler Killerbot mit Sympathie
Kurze Info vorneweg:
Im Original handelt es sich um einzelne Novellen und keinen fortlaufenden Roman. Im deutschsprachigen Raum hat Heyne die ersten vier Kurzgeschichten zusammen in einem Band rausgebracht. ...
Kurze Info vorneweg:
Im Original handelt es sich um einzelne Novellen und keinen fortlaufenden Roman. Im deutschsprachigen Raum hat Heyne die ersten vier Kurzgeschichten zusammen in einem Band rausgebracht.
----------Rezension-----------
Zugegeben: Künstliche Intelligenzen trifft man mittlerweile doch sehr häufig in Science Fiction und Horror an. Aber diese Geschichten bestechen durch einen irgendwie unnahbaren, doch aber irgendwie sympathischen Killerbot.
Zusammenfassung:
In der Zukunft haben die Menschen Planeten erobert und ihre Technologie hat sich fortlaufend weiterentwickelt. So gibt es sogenannte "Sec-Units": Einheiten, die zum Schutz von Menschen oder Planeten entwickelt wurden. Dementsprechend haben sie Waffenarsenal und allerhand technischen Schnick-Schnack verbaut. Doch obwohl wir uns in der Zukunft befinden, hat sich einiges doch nicht geändert: Diese Units gehören nämlich Firmen und vieles läuft über Geld, Verträge und Versicherungen. Da kommt unser Killerbot ins Spiel. Dieser ist nämlich eine Sec-Unit, die sich selbst "gehackt" hat und demnach vollkommen frei agieren kann. Da sie das aber eigentlich nicht darf (laut Firmenvertrag), arbeitet sie zwar und trügt den Schein, zieht sich aber am liebsten stundenlang Serien rein.
Meinung:
In dem Buch begleiten wir also unseren Killerbot "bei der Arbeit" und wachsen in seine Menschlichkeit hinein, die er natürlich aus seiner Sicht nicht hat Ein ums andere Mal lacht man, fragt sich selbst, warum wir Menschen uns so bekloppt verhalten und sehen Freundschaften entstehen. Das Buch lässt sich durch die in sich abgeschlossenen Geschichten sehr angenehm lesen. Viele technische Aspekte werden gut erklärt und sind so gut nachzuvollziehen. Wirklich sehr gefallen hat mir der Aspekt, dass es zwar in der Zukunft spielt und vieles sich gebessert hat, aber dennoch altbekannte Probleme (wie der Einfluss von reichen Firmen oder Versicherungen, die sich weigern zu zahlen) existieren. Das machte das ganze surreal real, wenn ihr wisst, was ich meine.
Abschluss:
Ganz klare Empfehlung an jeden, der gerne Science Ficiton liest und etwas Humor verstrickt mit ethischen Gedankengut lesen will! Das Buch sollte viel bekannter sein. Einziger Kritikpunkt: Wie erwähnt sind es eigentlich Novellen und keine fortlaufend am Stück geschriebene Geschichte. In der deutschen Gesamtausgabe ist es natürlich fortlaufend und wirkt manchmal etwas holprig, wenn man in den nächsten Part kommt. Beim Lesen sollte man sich das etwas ins Gedächtnis rufen und gerne darüber hinwegsehen.