Gelungene Fortsetzung über das Leben dreier starker Frauen in den 50er Jahren
Das Cover ist im ganzen sehr hell gehalten, nur die Kleidung der Frauen haben etwas kräftigere Farben. Zwei Frauen sitzen an einem Tisch auf einer Terrasse mit Blick auf die Dünen. Eine dritte Frau steht ...
Das Cover ist im ganzen sehr hell gehalten, nur die Kleidung der Frauen haben etwas kräftigere Farben. Zwei Frauen sitzen an einem Tisch auf einer Terrasse mit Blick auf die Dünen. Eine dritte Frau steht am Geländer und schaut Richtung Meer. Vermutlich sind hier die drei Protagonisten der Zeitenwende Trilogie zu sehen. Mir gefällt das Cover, es passt zur Geschichte und harmoniert sehr gut mit dem ersten Buch der Reihe.
Mit „Die Frauen vom Nordstrand – Schicksalswende“ reise ich zum zweiten Mal in meine Heimat. Inzwischen sind wir Mitte der 50er Jahre in St. Peter Ording angekommen. Die drei Freundinnen Edith, Anni und Helena haben jeweils ihr ganz eigenes Schicksal zu tragen. Doch auf eines können sie sich verlassen, ihre Freundinnen sind im Notfall immer für sie da.
Diesmal verlassen wir den Schauplatz St. Peter Ording erst mal und lernen unter anderem den Hamburger Kiez und den Taunus bei Frankfurt kennen. Doch im Herzen ist immer der kleine Ort auf Eiderstedt dabei. So durfte ich als Leser hinter die Kulissen eines Kiez Etablissements schauen. Und es wurde mir vor Augen geführt, wie viel Ungewissheit doch nach dem Krieg noch überall herrschte.
Spannend fand ich die Entwicklung der Frauen und wie sie für mehr Eigenständigkeit der Frauen im Allgemeinen eintraten. Die Frauen der 50er Jahre und später haben sehr viel dafür getan, dass wir heute eigenständig unser Leben führen dürfen. Es fängt ganz simpel bei der Eröffnung eines Bankkontos an und geht bis zur Unterschrift des eigenen Arbeitsvertrages. Mir würde im Traum nicht einfallen, meinen Mann hierfür um Erlaubnis zu bitten, doch die Frauen im Roman müssen genau diesen Schritt noch gehen. Sehr amüsant fand ich dabei die Entwicklung der Werbung und die darin verkörperte Rolle der Frau.
Marie Sanders ist es gelungen, mich auch in ihrem zweiten Buch der Trilogie von der ersten Seite an zu fesseln. Der Roman ist eine gute Mischung aus historischen Aspekten der Frauenbewegung und der Entwicklung des Frauenbildes und der fiktiven Geschichte dreier Freundinnen. Für mich stand hier die persönliche Entwicklung von Anni im Vordergrund, wobei die Bewegungen von Edith und Helena für die Rechte der Frauen nicht wirklich in den Hintergrund rutscht. Ich bin schon gespannt, wie es mit der Zeitenwende Trilogie weitergeht.
Wer Lust hat auf einen Ausflug in meine Heimat (St. Peter Ording) der 50er Jahre hat, macht mit diesem Buch nichts verkehrt. Es ist ein spannender Frauenroman über die Entwicklung der Frauenbewegung nach dem Krieg in Deutschland. Ich empfehle das Buch gerne weiter und freue mich auf eine weitere Reise nach Norddeutschland hoffentlich im nächsten Jahr.