Cover-Bild Sweetgirl
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 13.01.2017
  • ISBN: 9783423261265
Travis Mulhauser

Sweetgirl

Roman
Sophie Zeitz (Übersetzer)

Auf der Flucht durch den Schneesturm

Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan. Die 16-jährige Percy rettet ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby aus dem Haus des Drogendealers Shelton, der ebenso unterbelichtet wie höchst gefährlich ist. Irgendwie muss sie es schaffen, das Baby in ein Krankenhaus zu bringen.

Es folgt eine dramatische Flucht durch Schneesturm und unwegsames Gelände, mit unberechenbaren Verfolgern und unvermuteten Verbündeten. Dank Sheltons genereller Unfähigkeit gibt es bei der Verfolgungsjagd, teils aus Versehen,  tatsächlich ein paar Leichen. Und am Ende will natürlich niemand schuld sein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2017

Atmosphärisch, fesselnd und mitreißend, auch wenn ich an einer Stelle etwas enttäuscht war

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Klappentext
„Auf der Flucht durch den Schneesturm
Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan. Die 16-jährige Percy rettet ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby aus dem Haus des Drogendealers ...


Klappentext
„Auf der Flucht durch den Schneesturm
Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan. Die 16-jährige Percy rettet ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby aus dem Haus des Drogendealers Shelton, der ebenso unterbelichtet wie höchst gefährlich ist. Irgendwie muss sie es schaffen, das Baby in ein Krankenhaus zu bringen.
Es folgt eine dramatische Flucht durch Schneesturm und unwegsames Gelände, mit unberechenbaren Verfolgern und unvermuteten Verbündeten. Dank Sheltons genereller Unfähigkeit gibt es bei der Verfolgungsjagd, teils aus Versehen, tatsächlich ein paar Leichen. Und am Ende will natürlich niemand schuld sein.“

Gestaltung
Die schlichte Gestaltung passt super zur Geschichte, denn das kühle weiß spiegelt sehr schön die kalte Schneelandschaft, in welcher das Buch spielt, wieder. Mir gefällt besonders, dass es so aussieht als würden die Fußspuren auf die Berge zugehen. Auch dies greift die Handlung sehr schön auf. Zudem mag ich die schwarzen Umrisse der Berge, vor denen man viele Bäume sieht. So fällt das Cover direkt auf und es verkörpert perfekt die Handlung. Klasse gemacht!

Meine Meinung
Durch eine Werbeaktion des Verlages bin ich auf „Sweetgirl“ aufmerksam geworden und ich bin wirklich froh darum, denn das Buch hat mir einige spannende Lesestunden beschert. In dem Debüt von Travis Mulhauser geht es um die junge Percy, die ihre drogensüchtige Mutter bei ihrem Dealer Shelton sucht und dort stattdessen ein halb erfrorenes Baby vorfindet, das sie versucht zu retten. Dies ist im tiefsten Winter in den Bergen von Michigan jedoch alles andere als einfach, vor allem, wenn einem der Dealer dicht auf den Versen ist…

Ich muss sagen, dass ich die ersten zwei, drei Kapitel gebraucht habe, bis ich in die Geschichte gefunden hatte, da ich gerade zu Beginn die Beschreibungen der Landschaft und der Kälte als etwas gedehnt bzw. lang empfunden habe und mich erst daran gewöhnen musste. Insgesamt haben mich die Beschreibungen des Autors sehr beeindruckt, weil sie dem Buch eine ganz besondere Atmosphäre verliehen haben. Herr Mulhauser hat die Landschaft und die kalte Jahreszeit vor meinem inneren Auge entstehen lassen und mich den Schneesturm sowie die Kälte spüren lassen. So konnte ich mir die Strapazen der Protagonistin Percy, als sie durch die eisigen Berge wandert, um ein Baby zu retten, sehr gut vor Augen führen und nachempfinden.

Die Handlung fand ich spannend, denn sie war sehr dramatisch. Einerseits wird erzählt wie Percy im Sturm mit dem kranken Baby durch die eisige Kälte der schneeverhangenen Berge flieht. Andererseits wird auch die mehr oder minder verzweifelte Suche von Shelton, dem Drogendealer, geschildert. Mich hat vor allem die Frage „Was passiert, wenn Shelton Percy und das Baby findet?“ angetrieben. Die Spannung, was er mit ihr machen würde, hat mich so gefangen genommen, dass ich manchmal ganz das Atmen vergessen habe (vor allem in den Momenten, in denen der Verfolger Percy ganz nah kam…). Allerdings fand ich die Szene, als Shelton Percy dann gefunden hatte, etwas zu kurz, denn ich hatte geradezu darauf hin gefiebert und dann wurde der von mir mit Spannung erwartete große Moment innerhalb von eineinhalb Seiten abgehandelt. Das war etwas schade und enttäuschend.

Toll fand ich, dass die Handlung sich nicht erst zum Ende hin vor Spannung überschlägt, sondern auch zwischendrin immer wieder Spannungshochs vorhanden sind, in denen wirklich gefährliche Dinge passieren und in denen mein Herz mehr als einmal stehen geblieben ist. Percys Verfolger kommen ihr nämlich öfter gefährlich nah…so wird es beim Lesen garantiert nicht langweilig, denn man bangt stets mit der Protagonistin mit, dass sie nicht gefasst wird und dass sie das Baby in Sicherheit bringen kann. Die hohe Anspannung der Figuren war für mich zudem auch sehr greifbar, denn ich hatte den Eindruck, als könnte ich sie durch die Seiten hindurch fühlen. Außerdem schwebte auch immer eine böse Vorahnung, dass noch etwas Unheilvolles geschehen würde, über der Geschichte. Dies fand ich richtig gut, denn es hat dazu geführt, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand gelegt habe, weil ich wissen wollte, ob sich das Gefühl bewahrheiten würde oder nicht.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Percy und dem personalen Erzähler, der Sheltons Erlebnisse schildert. Diese Mischung aus verschiedenen Erzählern fand ich sehr gelungen, denn sie hat für mich die Spannung der Geschichte nochmals gesteigert, weil meine Neugierde, was beim Aufeinandertreffen der beiden Figuren passieren würde so nochmals gesteigert wurde. Zudem konnte ich so auch Einblicke in Sheltons Charakter erhalten. Toll fand ich bei seinen Kapiteln, dass die Erzählweise seine dezent unterbelichtete Art gut transportiert hat.

Für mich passten die Figuren sehr gut zur Geschichte. Der drogensüchtige Dealer Shelton war nicht die hellste Kerze am Leuchter und gerade die Tatsache, dass er sich ständig im Rausch befand hat seine Handlungen konfus und planlos wirken lassen. Das passte aber auch zu ihm. Zudem war er stets für Überraschungen gut, gerade am Ende. Percy hingegen ist es gewohnt, Verantwortung zu tragen. Sie ist stets bei klarem Verstand und darum bemüht das Richtige zu tun. Mein Highlight war jedoch ihr Ziehvater Portis, der Percy bei der Rettung des Babys hilft. Er ist ein fürsorglicher Brummbär mit einem warmen Herzen, der mich immer zum Lächeln gebracht hat.

Im Buch kommen auch immer wieder Songs vor, die ich allerdings nicht kannte. Dies hat mich beim Lesen jedoch nicht gestört. Ich habe aber einen Tipp für all diejenigen, die das Buch noch lesen möchten: auf der Homepage des Verlags gibt es eine Playlist mit ein paar Songs aus dem Buch. Diese könnt ihr euch beim Lesen (oder danach, so wie ich) anhören! So wird das Leseerlebnis noch intensiver!

Fazit
Mit „Sweetgirl“ begibt man sich auf eine dramatische Flucht durch die eisige Kälte von Michigans schneebedeckten Bergen. Diese Reise fesselt, überrascht und reißt den Leser mit sich! Von Momenten, in denen mir das Herz stehen geblieben ist, bis hin zu Szenen voller Warmherzigkeit war alles dabei. Das Buch ist sehr atmosphärisch und zog mich direkt in seinen Bann. Etwas enttäuscht war ich, dass der von mir heiß erwartete Showdown zwischen Verfolger und Verfolgter zu kurz war. Aber ansonsten ist diese Geschichte ein packendes Erlebnis der besonderen Art!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein Tabu-Thema mit schwarzem Humor garniert

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Der Schreibstil in Sweetgirl ist erfrischend jung gehalten. Man fliegt nur so über die wenigen 250 Seiten, da man schnell in die Geschichte hinein findet aufgrund einer kurzen Einleitung - ein großes Plus, ...

Der Schreibstil in Sweetgirl ist erfrischend jung gehalten. Man fliegt nur so über die wenigen 250 Seiten, da man schnell in die Geschichte hinein findet aufgrund einer kurzen Einleitung - ein großes Plus, da Mulhauser nur das Nötigste schreibt und erzählen lässt ohne großen, unnötigen Schnick-Schnack. Inhaltlich kurz zusammengefasst: Eine Jugendliche mit drogenabhängiger Mutter findet ein wenige Monate altes Mädchen bei ebenfalls Drogenabhängigen und versucht sie zu retten und muss auf dem Weg durch Schnee und einige Leichen gehen. Sehr spannend und meines Geschmacks nach ein wenig zu realitätsnah gehalten, ein wenig mehr Romantik hätte mir bei der Geschichte gefallen bei der schon sehr schwer verdaulichen Thema.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Originell, ein klasse Leseerlebnis

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Das Cover wirkt unscheinbar, aber dennoch macht es neugierig. Der Klappentext macht wiederum noch neugieriger und ich konnte nicht widerstehen. "Sweetgirl" ist wirklich ein gelungenes Debüt, es hat seine ...

Das Cover wirkt unscheinbar, aber dennoch macht es neugierig. Der Klappentext macht wiederum noch neugieriger und ich konnte nicht widerstehen. "Sweetgirl" ist wirklich ein gelungenes Debüt, es hat seine Schwächen, ist aber trotzdem ein klasse Leseerlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Der Schreibstil ist flüssig und locker, und passt daher auch perfekt zu der Protagonistin, der 16jhrigen Percy. Aber er passt auch zu dem Drogendealer und Junkie Shelton. Die wechselnden Erzählweisen, Ich-Perspektive bei Percy und dritte Person bei Shelton, sind sehr gelungen und ich finde, man kann die Story dadurch noch besser nachvollziehen. Auf der einen Seite haben wir die junge Percy, die das richtige tun und der kleinen Jenna helfen will und auf der anderen Seite haben wir Shelton, der eigentlich nur sein Leben leben will, wie "heruntergekommen" es auch sein mag. Percy mochte ich auf Anhieb, sie ist einfach klasse. Wie sie sich abmüht sich mit ihren 16 Jahren um ihre drogensüchtige Mutter zu kümmern und sich dabei völlig aus den Augen verliert, aber dennoch immer wieder die Stärke aufbringt, weiter zu machen. Alle Achtung. Ihre Flucht mit Jenna und Portis durch den Schneesturm ist spannend und fesselnd erzählt. Man bangt und hofft mit den dreien, dass sie es schaffen. Wie es aber ausgehen wird und was sie alles durchstehen müssen, das müsst ihr selber rausfinden. Ich kann das Buch nur empfehlen!

Veröffentlicht am 26.02.2017

Eine herzzerreißende Geschichte

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Sweetgirl ist der erste Roman von Travis Mulhauser und ist im dtv-Verlag raus gekommen. Wie ich die Geschichte empfand, findet ihr hier.

Zur Geschichte

Percy ist 16 Jahre alt und wird immer wieder aufs ...

Sweetgirl ist der erste Roman von Travis Mulhauser und ist im dtv-Verlag raus gekommen. Wie ich die Geschichte empfand, findet ihr hier.

Zur Geschichte

Percy ist 16 Jahre alt und wird immer wieder aufs Neue von ihrer Mutter Carletta im Stich gelassen. Carletta ist Drogensüchtig und verschwindet regelmäßig für ein paar Tage. Als sie erfährt, dass Carletta auf der Farm von Shelton gesehen wurde, macht sie sich auf die Suche nach ihr. Es ist ein Schneesturm in Anmarsch, deshalb hat sie nicht soviel Zeit. Bei der Farm des stadtbekannten Drogendealers Shelton angekommen, bricht sie ein. Anstatt Carletta, findet sie aber ein halb erfrorenes Baby und nimmt es mit um es in Sicherheit zu bringen. Da ihr Wagen eingeschneit ist, macht sie sich zu Fuß auf den Weg zu ihrem Ziehvater Portis. Dieser kann kaum glauben was Percy ihm erzählt. Er fackelt nicht lange und hilft ihr, das Baby Jenna in Sicherheit zu bringen. Wenn Shelton mitbekommt, dass Jenna weg ist, sind sie alle in Lebensgefahr.

Shelton ist ein Drogendealer und wird von den anderen Ganoven nicht wirklich erst genommen. Er ist mit der Mutter von Jenna zusammen und nimmt mit ihr jede Menge Drogen. Als Percy die kleine Jenna mitnimmt, sind sie so zugedröhnt das sie es nicht mitbekommen. Als Shelton es dann aber doch auffällt, setzt er alle Hebel in Bewegung um sie zu suchen. Er setzt sogar die Männer seines Onkels ein und die sind ganz schön gefährlich. Shelton ist nicht besonders hell im Kopf, deshalb lässt er sich von jeder Menge Drogen ablenken und durch seine Unfähigkeit gibt es auch ein paar Tote. Wird er Percy aufspüren? Wenn ja, was wird er tun?

Meine Meinung

Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten, da die Geschichte in einer Winterlandschaft spielt. Es gefällt mir sehr gut, weil es sehr gut passt und dadurch auch schlicht und einfach auf dem Punkt gebracht ist.

Travis Mulhauser hat einen angenehmen Schreibstil. Er kommt aus Michigan und das spielt schon deutlich in seine Geschichte mit rein. Ein paar witzige Anekdoten und jede Menge Südstaaten-Flair machen den Roman, schon zu etwas ganz besonderen.

Nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ich schon sehr gespannt auf die Geschichte. Da ich mit jede Menge Action gerechnet habe, war ich leicht enttäuscht das nicht so viel passiert ist, wie ich gedacht habe. Trotzdem hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen, da ich mich in die Geschichte einfühlen konnte. Percy ist so ein starker Charakter und mir so sympathisch geworden, dass ich es sehr schade fand als ich mit der Geschichte durch war. Es sind zwar nur ein paar kleine Spannungsmomente vorhanden, aber sie hat sich so rührend um die kleine Jenna gekümmert das mir einfach das Herz aufging.

Ich empfehle diese rührende, witzige und herzzerreißende Geschichte einfach allen weiter. Es gibt Bücher, die muss man einfach gelesen haben und Sweetgirl gehört definitiv dazu.

Veröffentlicht am 23.02.2017

Hetzjagd ohne Ende

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Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich in letzter Zeit selten ein Buch so schnell durchgelesen habe. Es ist spannend geschrieben und hält ein paar interessante Annekdoten bereit.

Als Percy auf der Suche ...

Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich in letzter Zeit selten ein Buch so schnell durchgelesen habe. Es ist spannend geschrieben und hält ein paar interessante Annekdoten bereit.

Als Percy auf der Suche nach ihrer drogenabhängigen Mutter auf der verschneiten Farm des örtlichen Crystal Meth-Dealers landet, hat sie wohl mit vielem gerechnet, aber nicht mit der kleinen, vollkommen verwahrlosten Jenna. Sie macht sich mit dem Baby auf den Weg ins Krankenhaus, im Nacken einen herannahenden Schneesturm und den dank diverser Drogen geistig verwirrten Dealer.

So absurd das Skript klingt, so surreal wirkt das ganze Buch. Von der Handlung über die Dialoge bis zu den im Laufe des Buches eingeführten Nebenfiguren. Der Autor erschafft in seinem Debütroman eine triste Welt, die durch seine überspitzte, stark überzeichnete Schilderung der Lebensumstände nur umso kälter und menschenfeindlicher wirkt.
Man schwankt als Leser ständig zwischen Entsetzen, Spannung und Lachen (teils gewollt, teils um nicht zu weinen) und ist die ganze Zeit von grenzenlosem Mitleid für Percy und Jenna erfüllt.

Umso tragischer ist es, dass das Buch bis zur letzten Seite sein Versprechen hält und dann am Ende doch versagt. Der Schluss ist nicht unerwartet, aber trotzdem unbefriedigend.

Trotzdem ist Sweetgirl eine tolle Lektüre für zwischendurch und sollte als Mahnung für alle dienen, die jemals auch nur mit dem Gedanken gespielt haben, ihre Probleme durch Drogen oder Alkohol zu lösen!