Lebensgeschichte, mal anders
Dieser Roman spielt in den letzten Lebenstagen von Stephen Crane, die er in einem Sanatorium in Deutschland verbringt. Seine Tuberkulose-Erkrankung hat ihn dorthin geführt. Die fiktive Krankenschwester ...
Dieser Roman spielt in den letzten Lebenstagen von Stephen Crane, die er in einem Sanatorium in Deutschland verbringt. Seine Tuberkulose-Erkrankung hat ihn dorthin geführt. Die fiktive Krankenschwester Elisabeth betreut ihn in diesen 8 Tagen und verliebt sich, dadurch verändert sich ihr Leben und ihre Einstellung. Der Autor erzählt neben dieser Liebesgeschichte in einer Rückblende wenig bekannte (und eventuell nur erahnte) Details zu seinen Auslandsaufenthalten. Auch Elisabeth offenbart ihre Vergangenheit. Mit seinem Schreibstil schafft er es, die Bilder vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. Aber auch ein unterschwelliger Humor macht den Charme des Buches aus. Mir haben die Einwürfe rund um die Gegend gut gefallen, ebenso die Erwähnung von Patienten wie Tschechov und Kontakte von Crane zu bekannten Schriftstellern, mit denen er befreundet war. Es gibt auch einen Gegenpart, um zu zeigen, dass nicht alles mit Leichtigkeit zu machen ist. Auch wenn es mit einer Leichtigkeit erzählt wird, die angenehm zu lesen ist.
Ein zweiter Erzählstrang spielt zu Beginn des ersten Weltkriegs und zeigt die Zerrissenheit eines Soldaten, der im Sanatorium verweilt. Elisabeth ist jetzt Oberschwester und hilft ihm, zu sich selbst zurück zu finden. In beiden Zeitzonen kommt bei allem Drama der Humor nicht zu kurz, das hat mir gefallen. Es ist keine leichte Lektüre, aber durchaus lesenswert.