Cover-Bild Miracle Creek
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: hanserblau in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 09.03.2020
  • ISBN: 9783446266308
Angie Kim

Miracle Creek

Roman
Marieke Heimburger (Übersetzer)

Wie weit würden wir gehen, um unsere schamvollsten Geheimnisse zu bewahren? „Mit durchdringender Menschenkenntnis führt Angie Kim tief in das Innenleben ihrer Charaktere.“ (Los Angeles Times)

In der Kleinstadt Miracle Creek in Virginia geht ein Sauerstofftank in Flammen auf. Zwei Menschen sterben – Kitt, die eine Familie mit fünf Kindern zurücklässt, und Henry, ein achtjähriger Junge. Im Prozess wegen Brandstiftung und Mord sitzt Henrys Mutter Elizabeth auf der Anklagebank. Und die Beweise sind erdrückend. Hat sie ihren eigenen Sohn ermordet? Während ihre Freunde, Verwandten und Bekannten gegen sie aussagen, wird klar: In Miracle Creek hat jeder etwas zu verbergen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2021

Sauerstoff

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Im ländlichen Miracle Creek kommt es zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein kleiner Junge und eine Mutter von vier Kindern verstirbt und mehrere Personen schwer verletzt werden. Nach einem Jahr wird ...

Im ländlichen Miracle Creek kommt es zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein kleiner Junge und eine Mutter von vier Kindern verstirbt und mehrere Personen schwer verletzt werden. Nach einem Jahr wird der Fall gerichtlich aufgearbeitet und die Mutter des kleinen Jungen sitzt auf der Anklagebank, weil man ihr Mord vorwirft. In einer Scheune hatte ein koreanisches Einwandererpaar eine HBO Therapie angeboten, wobei den Patienten in einer Druckkabine aus gesundheitlichen Gründen reiner Sauerstoff zugeführt wurde. Insbesondere bei autistischen Kindern sollte diese Therapie das Krankheitsbild verbessern , aber auch bei anderen gesundheitlichen Problemen,so hieß es, führe HBO zur Besserung des Wohlbefindens. Durch die Explosion eines Sauerstofftanks ausgelöst durch ein Feuer wurde die Druckkabine zur tödlichen Falle.

Was zunächst wie ein typischer Gerichtsthriller anmutet, entpuppt sich als vielschichtiger Roman, der sich neben dem Kriminalfall mit einer Fülle an Themen befasst. Es geht um Einwanderer, hier explizit asiatische Einwanderer in Amerika, die nicht besonders hoch angesehen sind, um Rassismus, um das Rollenbild von Asiaten, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen, um Mütter und um Überforderung, um unerfüllten Kinderwunsch und und und..!

Dreh und Angelpunkt ist natürlich das tragische Ereignis, und das wird von allen Seiten beleuchtet, indem es jede Menge Perspektivwechsel gibt. Die Sprache ist klar, der Erzählstil ruhig. Einfach jeder scheint etwas verbergen zu wollen und so scheint nach und nach auch jeder verdächtig zu sein.

Pak und Young tun sich schwer in der neuen Heimat. Amerika ist ganz anders als sie sich das vorgestellt haben. Ihre Tocher Mehheeyah in den USA zu Mary umbenannt lernt zwar zügig Englisch fühlt sich aber dennoch entwurzelt. Die Mütter Elisabeth, Theresa und Kit verbindet ein gemeinsames Schicksal. Sie alle haben Kinder mit besonderen Bedürfnissen und stossen täglich an die Grenzem ihrer Belastbarkeit.

"Miracle Creek" war eine spannende und fazinierende Geschichte, die mich wirklich begeistern konnte. Sie lädt nicht nur zum Miträtseln ein, sondern spart auch nicht mit Gesellschaftskritik , geht in die Tiefe und wird mir ganz sicher in guter Erinnerung beiben.

Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Spannend aufgebauter Roman, der einfühlsam geschildert ist und mit den komplexen Geheimnissen jedes einzelnen Charakters bis zum Schluss fesselt

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In der Kleinstadt Miracle Creek explodiert während einer HBO-Behandlung ein Sauerstofftank, an denen zwei der Patienten angeschlossen waren. Der achtjährige autistische Henry sowie die Mutter des ebenfalls ...

In der Kleinstadt Miracle Creek explodiert während einer HBO-Behandlung ein Sauerstofftank, an denen zwei der Patienten angeschlossen waren. Der achtjährige autistische Henry sowie die Mutter des ebenfalls autistischen, gleichaltrigen TJ kommen bei dem Brand ums Leben.
Ein Jahr später beginnt der Gerichtsprozess. Angeklagt ist Elizabeth, die Mutter von Henry. Sie war während der Therapiestunde in dem sogenannten U-Boot nicht anwesend und soll den Brand absichtlich mit einer Zigarette verursacht haben.
Während Elizabeth von der Kleinstadt bereits vorverurteilt und als Rabenmutter dargestellt wurde, die ihr Kind angeblich physisch, psychisch und umstrittene Methoden medizinisch misshandelte, ergeben sich während des Gerichtsverfahrens durch Indizien gegen andere Personen und Zeugen, die sich in Lügen verstricken, Zweifel an der Schuld von Elizabeth.

"Miracle Creek" ist eine fesselnde Mischung aus Justizthriller und Familiendrama. Die Gerichtsverhandlung wird aus der Perspektive verschiedener betroffener Personen geschildert, wobei man in Rückblenden Einzelheiten über den Abend des Unglücks erfährt. Zudem wird durch die persönlichen Eindrücke und Erinnerungen mehr über die Hintergründe und Motive der einzelnen Personen bekannt.

Die Beweislast gegen die angeklagte Elizabeth ist zunächst erdrückend, aber durch gezieltes Hinterfragen ihrer gewieften Anwältin ergeben sich nicht nur Zweifel am Tathergang und Motiv, sondern auch an der Beweisaufnahme durch die Zuständigen Ermittler und die widersprüchlichen Aussagen der vernommenen Zeugen.
In Miracle Creek scheint jeder etwas zu verbergen zu haben und jeder seinen Teil zu dem Brand - bewusst oder unbewusst - beigetragen zu haben. Die Aufdeckung der Geheimnisse der Bewohner erfolgt raffiniert durch zahlreiche Wendungen während der Verhandlungstage und macht den Roman zu einem wahren Pageturner.
Unabhängig davon, wen welche und wie viel Schuld trifft, fesseln und berühren die einzelnen Schicksale der Patienten, ihrer Angehörigen und der Verantwortlichen für die HBO-Behandlung. Da ist die koreanische Einwandererfamilie, der die Integration auch nach Jahren noch schwerfällt und deren Traum von einem Neuanfang in den USA geplatzt ist; der erwachsene Patient Matt, der wegen eines unerfüllten Kinderwunsches in Behandlung ist und dem Druck und den Erwartungen seiner Ehefrau nicht mehr gewachsen ist sowie die Mütter, die sich aufopferungsvoll um ihre besonderen Kinder kümmern und sich nicht nur der permanenten Sorge um ihre Kinder ausgesetzt sehen, sondern zudem mit harscher Kritik durch Außenstehende umgehen müssen.

"Miracle Creek" ist damit alles andere als ein trockener Justizkrimi. Verzweiflung, Neid, Eifersucht und Wut sind die vorherrschenden Gefühle, mit denen die Protagonisten zu kämpfen haben. Die Charaktere sind authentisch und mit ihren jeweiligen Problemen lebensnah dargestellt. Auch die angesprochenen Themen des Romans sind vielschichtig, wobei keines nur oberflächlich behandelt wird. Die Themenkomplexe Rassismus, Diskriminierung, Behinderung, Mutterliebe und Zukunftsängste werden empathisch aufgearbeitet und lassen den Leser für jeden am Prozess Beteiligten Verständnis empfinden. Umso spannender ist letztlich die Frage, ob es in dem Fall der Brandstiftung den EINEN Schuldigen geben kann oder ob nicht jeder einen Teil zu dem Unglück beigetragen hat.

"Miracle Creek" ist ein spannend aufgebauter Roman, der einfühlsam geschildert ist und mit den komplexen Geheimnissen jedes einzelnen Charakters bis zum Schluss fesselt, wobei sich einerseits Abgründe menschlichen Handels auftun, aber andererseits auch viel Mitmenschlichkeit, Fürsorge und Liebe demonstriert wird.

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Veröffentlicht am 20.12.2020

Tolles Debüt

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Angie Kim hat mit „Miracle Creek“ einen tollen Thriller geschrieben. Der Leser sitzt faktisch in der 1. Reihe im Gerichtssaal und wird so förmlich in die Geschichte hineingezogen. Er verfolgt die Befragungen ...

Angie Kim hat mit „Miracle Creek“ einen tollen Thriller geschrieben. Der Leser sitzt faktisch in der 1. Reihe im Gerichtssaal und wird so förmlich in die Geschichte hineingezogen. Er verfolgt die Befragungen durch Verteidigung und Staatsanwaltschaft und erhält so immer mehr Einblick in das Geschehene. Zwischendurch gibt es immer wieder Passagen, in denen der tatsächliche Hergang geschildert wird. Dadurch erhält der Leser Einblicke in bestehende Streitigkeiten der Bewohner untereinander und erkennt Widersprüche. Anhand dieser Erzählweise bleibt das Buch von Beginn an spannend. Und man hat ständig die Überlegung wer sagt die Wahrheit, wer hat was und warum getan oder gesagt, worauf läuft die Tat hinaus? Während des Lesen merkt man alsbald, das man keiner Aussage unbesehen glauben kann. Man ist sich nie sicher wer lügt, wer spricht die Wahrheit. Das „Katz-und-Maus-Spiel“ fand ich schon sehr überzeugend gemacht. Dieses brillante Thriller-Debüt über Geheimnisse, Lügen und Intrigen bietet Nervenkitzel bis zum Schluss und ich kann den Thriller weiterempfehlen. Ich vergebe deshalb auch 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.10.2020

Ein absolutes Highlight!!

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Eine Scheune geht in Flammen auf. Zwei Menschen sterben. Kitt, Mutter von fünf Kindern und Henry, der achtjährige autistische Junge. Elisabeth wird der Prozess gemacht wegen Brandstiftung und Mord, die ...

Eine Scheune geht in Flammen auf. Zwei Menschen sterben. Kitt, Mutter von fünf Kindern und Henry, der achtjährige autistische Junge. Elisabeth wird der Prozess gemacht wegen Brandstiftung und Mord, die Beweise sind erdrückend. Doch Elisabeth ist die Mutter von Henry. Hat sie wirklich ihren eigenen Sohn ermordet??
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Viel mehr will und kann ich wieder einmal nicht zu dem Inhalt sagen, denn ich finde es sehr wichtig das man sich in diese Geschichte einfach fallen lässt ohne zu viel zuvor zu wissen. Die Geschichte zieht einem so in einen Bann das ich es fast gar nicht zur Seite legen konnte. Es passiert so viel an Zwischenmenschlichen und es werden soviele wichtige Themen behandelt das wenn man einmal angefangen hat zu lesen es quasi durchsuchten muss. Mich lässt die Geschichte unserer Protagonisten nicht mehr so leicht los. Wir bekleiden eine koreanische Familie, Elisabeth und viele andere die in dieser Sache verwirklichelt sind. Es sind zwar ein paar Charaktere die wir kennenlernen rnen und mache auch sehr intensiv kennenlernen, aber es wird nie wirr oder unverständlich. Jede Perspektive und jede Geschichte der einzelnen Personen bringen einem ein Stückchen weiter in den Geschehnissen und lässt einem mit offenem Mund zurück. Wenn man denkt endlich weiß man was genau an diesem Tag des Feuers passiert ist, kommt wieder irgendetwas und man muss quasi wieder alle seine Gedanken über Bord werfen. Unglaublich toll, gemacht. Und es lässt sich sehr leicht und schnell lesen. Irgendwann beim Lesen dachte ich zu mir: Fast wie ein Joel Dicker!
Miracle Creek ist ein absolutes Highlight für mich und bekommt natürlich 5 von 5 Sternen!!

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Veröffentlicht am 19.08.2020

Vielschichtig und atmosphärisch erzählt Kim eine Geschichte, die Moral und Ethik in Frage stellt und menschliche Tiefpunkte aufdeckt.

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‚Miracle Creek‘ von Angie Kim hat mich sehr eingenommen. Fesselnd, vielschichtig und atmosphärisch erzählt die Autorin von einer Gruppe Personen, die vor allem eines verbindet: ihre Geheimnisse und der ...

‚Miracle Creek‘ von Angie Kim hat mich sehr eingenommen. Fesselnd, vielschichtig und atmosphärisch erzählt die Autorin von einer Gruppe Personen, die vor allem eines verbindet: ihre Geheimnisse und der Versuch, sie nicht ans Licht kommen zu lassen. Während einer Gerichtsverhandlung werden die Ereignisse nach und nach aufgedeckt, aus dem Leben der Charaktere erzählt und damit eine interessante Geschichte gesponnen, die Moral und Ethik in Frage stellt und menschliche Tiefpunkte aufdeckt.


Der Gerichtsverhandlung liegt die Explosion eines Sauerstofftanks zugrunde, aus dem, über einen Schlauch, reiner Sauerstoff in eine Druckkammer geleitet wurde. Diese, auch in Deutschland von der Schulmedizin anerkannte Behandlungsmethode, die sogenannte HBO-Therapie, wird bei diversen Erkrankungen eingesetzt. Nach der Explosion und dem Vorwurf der Brandstiftung, ist die Schuldige schnell gefunden: Elizabeth, die an diesem Tag unter einem Vorwand nicht mit ihrem Sohn Henry in der Druckkammer saß und der unter grausamsten Umständen gestorben ist. Die Indizien gegen Elizabeth sprechen eine eindeutige Sprache: sie hat ihren Sohn ermordet. Doch was passiert, wenn nach und nach all jene Geheimnisse an die Oberfläche kommen, die ein ganz anderes Licht auf die Vorkommnisse werfen?


Angie Kim hat einen komplexen Roman geschrieben, der mich anfangs vor allem aufgrund der Vielzahl der Involvierten verwirrt hat. Doch nachdem ich zugeordnet hatte, wer zu wem gehört und in welchem Verhältnis alle zueinander stehen, konnte ich vollends eintauchen. Ein personaler Erzähler folgt allen Charakteren, die in irgendeiner Art und Weise eine Rolle spielen. Dadurch erhalten wir als Leser einen tiefen Einblick einerseits in die Ereignisse, die zu dem Brand geführt haben, andererseits in das Leben der Handelnden mit ihren unterschiedlichen Problemen. Wichtige Themen des Buches sind dabei Autismus und seine Ausprägungen und der Versuch, mithilfe der HBO-Therapie das Leben der betroffenen Kinder zu verbessern, die Probleme einer aus Korea eingewanderten Familie bezüglich Integration, Sprache und Rassismus oder auch der nicht erfüllte Kinderwunsch eines Ehepartners und wie daran eine Beziehung zerbrechen kann. Diese Vielzahl der Themen und die Unterschiedlichkeit der Charaktere schaffen Abwechslung und Spannung, da Kim immer nur gerade so viel verrät wie gerade notwendig ist, um die Handlung ein Stück voranzubringen und den Knoten aus Lügen minimal mehr zu entwirren.


Im Zuge des Gerichtsprozesses, der auch durch geschickte Fragestellung der Anwälte immer neue Details ans Tageslicht bringt, rollt die Autorin die Geschichte von hinten auf und zeigt dadurch, oftmals schockierend, wie wir Menschen sind. Was wir uns für eine Sekunde wünschen und in der nächsten schon wieder bereuen. Wie wir reagieren, wenn wir nicht mehr weiterwissen. Grob, verletzend, schreiend. Ich habe mich beim Lesen zwar nicht dabei ertappt, schon mal dasselbe gedacht oder getan zu haben, doch jeder von uns wird bisweilen in der Situation gewesen sein, in der er oder sie sich etwas wünscht, das böse ist, gemein oder ungerecht. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, um danach mit schlechtem Gewissen zur Tagesordnung zurückzukehren. Und wenn wir uns kurz etwas Falsches denken, dann heißt das noch lange nicht, dass wir das wirklich wollen oder gar in die Tat umsetzen. Denn wir sind keine schlechten Menschen, sondern menschlich und nicht perfekt.


Spannend geschrieben und aufgebaut ist ‚Miracle Creek‘ kein Krimi oder Thriller, sondern fesselt mit Geheimnissen, Lügen, Neid, Verrat und Missgunst. Und offenbart dabei viel Menschlichkeit – im positiven wie im negativen Sinne. 5 Sterne.

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