Cover-Bild Das Bienenmädchen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 16.08.2013
  • ISBN: 9783404168415

Das Bienenmädchen

Roman
»Bea-Bienchen« - so wird Beatrice von ihrer Freundin Alice genannt. Die beiden Mädchen werden gemeinsam auf Carlyon Manor unterrichtet, wachsen fast wie Schwestern auf. Dann aber verliebt sich Bea, und Alice setzt alles daran, ihr Rafe abspenstig zu machen. Zutiefst enttäuscht verlässt Bea ihre Heimat - um sich Jahre später, in der Not, doch noch einmal mit einer Bitte an die Freundin zu wenden: Sie soll auf ihren kleinen Sohn aufpassen. Zu spät bemerkt sie, dass Alice wie damals nur an sich selbst denkt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2021

Wieviel Schmerz kann ein Mensch ertragen ...

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Was anfangs als eher klischeehafter Roman um eine junge Frau beginnt, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ist, entpuppt sich beim Weiterlesen und näheren Hinsehen schnell zu einem Roman, der schließlich ...

Was anfangs als eher klischeehafter Roman um eine junge Frau beginnt, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit ist, entpuppt sich beim Weiterlesen und näheren Hinsehen schnell zu einem Roman, der schließlich aufzuwühlen weiß. Als die betagte Beatrice beginnt, Lucy ihre Geschichte zu erzählen, war ich nach anfänglichen Längen schnell in ihren Bann gezogen. Beatrice hat als 12jähriges Mädchen das Glück – so meinte man jedenfalls im Jahr 1935 – als eine Art Ziehtochter in das Herrenhaus Carlyon der Familie Wincanton aufgenommen zu werden. Es scheint ein selbstloser Akt der Familie, die besonders ihre Tochter Angelina, die im gleichen Alter wie Beatrice ist, ausgeglichen und erfüllt sehen will. Doch was die ersten Jahre so idyllisch und harmonisch scheint, entpuppt schnell als ein kleiner Alptraum für Beatrice. Ihr wird bewusst, wie sehr Angi die Gefühle ihrer Mitmenschen zu ihren Gunsten beeinflusst und ist zutiefst verletzt, als diese auch vor ihr keinen Halt macht und ihr ihren geliebten Rafe nimmt. Doch dann bricht der Krieg aus und Beatrice versucht ihren Schmerz durch harte Arbeit zu vergessen. Das Leben ändert sich grundlegend und Prioritäten verwischen sich …

Jahre später jedoch soll Beatrice jedoch das gleiche Schicksal ereilen – Angelina schlägt erneut zu. Diesmal sitzt der Schmerz aber tiefer und lässt sich nicht so leicht verdrängen …

Dem Leser präsentiert die Autorin Rachel Hore mit ihrem bereits fünften Roman eine Familiengeschichte, die bestimmt nicht einzigartig, aber weit entfernt von typisch ist. Diesen Part des Erzählens übernimmt die inzwischen recht betagte Protagonistin Beatrice. Gespannt darf Lucy über einen Zeitraum mehrerer Tage diesen Gesprächen lauschen, um schlussendlich die Geschichte für ihre eigene Familie neu schreiben zu müssen. Gut gefallen hat mir, dass die Gegenwart in diesem Buch nur einen sehr kleinen Teil einnimmt. Den Großteil bestreitet Beatrice mit der Geschichte um ihre und somit auch Angelinas Vergangenheit. Das Buch liest sich flüssig, weist aber für meinen Geschmack doch ein paar Längen auf, weshalb ich einen Stern von der Perfektion abziehe. Zudem wusste man als Leser eigentlich schon nach zwei Dritteln, wie der Roman ausgehen würde. Dennoch von mir eine Leseempfehlung für alle, die spannenden Familiengeschichten gegenüber aufgeschlossen sind.

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Veröffentlicht am 04.12.2016

Aufdeckung eines Familiengeheimnisses

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Inspiriert von ihrem Vater, der sich vor seinem Tod sehr für einen ihr bisher unbekannten Onkel namens Rafe Ashton interessiert hatte, beschließt Lucy spontan, ein paar Tage in dem kleinen Ort St Florian ...

Inspiriert von ihrem Vater, der sich vor seinem Tod sehr für einen ihr bisher unbekannten Onkel namens Rafe Ashton interessiert hatte, beschließt Lucy spontan, ein paar Tage in dem kleinen Ort St Florian zu verbringen, wo ihre Großmutter einen Teil ihrer Jugend verbracht hatte, und dort Nachforschungen über ihre Familiengeschichte anzustellen. Sie lernt Beatrice, eine Jugendfreundin ihrer Großmutter Angelina, kennen. Diese erzählt von ihrem Leben, und diese kurz vor und vor allem während des Zweiten Weltkriegs angesiedelte Geschichte hat viel Drama und – trotzdem einige Entwicklungen und Zusammenhänge früh erahnbar sind – einige Spannung zu bieten.

Der Roman handelt abwechselnd von Lucys Erlebnissen in St Florian und Beatrices Lebensgeschichte, wobei letztere zunehmend den größeren Raum einnimmt. Sie ist – trotz mancher Längen – auch der interessantere Teil.
Man kann Beatrices Entwicklung vom schüchternen, unsicheren Mädchen zu einer starken jungen Frau, die in ihrer Einsatzbereitschaft für ihr Land großen Mut beweist, gut verfolgen, und bei all den Tragödien, die sie erlebt, mit ihr mitfühlen. Auch Angelina und ihre Familie sind nachvollziehbar gezeichnet. Sie wirken zwar nicht immer sonderlich sympathisch, man kann aber doch auch verstehen, wie ihre Persönlichkeiten geformt wurden und wodurch sie zu einem bestimmten Verhalten veranlasst werden.
Zwar bleibt hier einiges offen und manche Fragen unbeantwortet, die Geschichte wird aber jedenfalls letztlich zu einem positiven, „versöhnlichen“ Ende geführt.

Der in der Gegenwart angesiedelte Handlungsstrang um Lucy wirkt dagegen teilweise etwas lieblos gestaltet und tritt mit der Zeit auch immer mehr in den Hintergrund. Zwar würde es hier durchaus ausbaufähige Ansätze geben, es wird ihnen aber einfach nicht genug Platz eingeräumt, um sich entfalten zu können.