Gute Unterhaltung – aber viel Fiktion und wenig Fakt
Selten habe ich mich mit einer Bewertung so schwergetan. Die Geschichte rund um die Douglas-Schwestern hat mir sehr gut gefallen. Beeindruckt hatte mich, welchen realhistorischen Figuren die Schwestern ...
Selten habe ich mich mit einer Bewertung so schwergetan. Die Geschichte rund um die Douglas-Schwestern hat mir sehr gut gefallen. Beeindruckt hatte mich, welchen realhistorischen Figuren die Schwestern auf ihrem Weg alles kennengelernt hatten. Erst im Schlusswort ist aufgeklärt worden, dass viele Begegnungen auf ‚künstlerischer Freiheit‘ beruhen und es nicht belegt ist, dass dies ebenso wie geschildert tatsächlich passiert ist. Das hat mich dann doch ein wenig enttäuscht und die Freue über eine tolle Geschichte getrübt.
Die Douglas-Schwestern waren Pioniere. In einer Zeit, in der es für Frauen schwer war ein eigenes Geschäft zu eröffnen kämpfen sich Anna und Maria Carstens durch eine Männerdomäne. Über die Gründerinnen ist nicht viel bekannt, weswegen um die Beiden hier eine Geschichte konstruiert wurde. Auch der erste Weltkrieg setzt ihrer Parfümerie zu, was im Buch jedoch nicht sehr tiefgründig thematisiert wurde.
Von der Geschichte und der Handlung habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt. Auch der Sprecherin Uta Simone möchte man gerne lauschen, die Stimme und Stimmfarbe passt perfekt zur Geschichte. Aber das Leben der Anna und Maria Carstens wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Daher vergebe ich 4 Sterne.