Roman | Ein Roman über die Kindheit von Queen Elisabeth II. und ihre Lehrerin Marion Crawford
Elfriede Peschel (Übersetzer)
Die wahre Geschichte der Gouvernante von Queen Elizabeth II.
England, 1932: Im Alter von 22 Jahren wird Marion Crawford die Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und ihrer Schwester Margaret. Als Marion ihre Stelle im englischen Königshaus antritt, ist sie schockiert. Das Leben im Schloss hat nichts mit der Realität zu tun. Vor allem Lilibet, die zukünftige Königin, wächst Marion ans Herz. Als überzeugte Sozialistin macht Marion es sich zur Aufgabe, Lilibet das echte Leben zu zeigen. Sie fährt mit ihr U-Bahn und Bus, geht in öffentliche Schwimmbäder und macht Weihnachtseinkäufe bei Woolworth’s. Ihr Einfluss auf die zukünftige Queen ist gewaltig. Doch Marion ahnt nicht, wie sehr sich auch ihr eigenes Leben durch die Royals verändern wird.
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Die Frage ob Wahrheit oder Fiktion lässt sich auch am Ende dieses Buches nicht beantworten. Als Liebhaberin des englischen Königshauses habe ich viele Bücher gelesen und zahlreiche Dokumentationen gesehen. ...
Die Frage ob Wahrheit oder Fiktion lässt sich auch am Ende dieses Buches nicht beantworten. Als Liebhaberin des englischen Königshauses habe ich viele Bücher gelesen und zahlreiche Dokumentationen gesehen.
In irgendeiner Doku wurde dann natürlich auch Marion Crawfords und ihre Beziehung zum englischen Königshaus geschildert. Eingeprägt hat sich, dass Marion Crawfords jedes Mal darauf wartete, dass das Auto der Queen auf dem Weg nach Balmoral bei ihr zu einer Tasse Tee anhält.
Ich war gespannt auf einen Roman, der eine reale Geschichte in Romanform erzählt.
Anfangs bin ich recht schwer in die Geschichte gekommen, was daran liegt, dass mich die Story erst ab Auftauchen der Königfamilie interessiert hat. Dann wurde es interessanter, aber auch mit Längen. Es gab keine überraschenden Einblicke ins Königshaus für mich. Es war eine netter Roman übers Königshaus, eine Biografie einer tollen Frau... nicht mehr, aber auch nicht weniger.
"Teatime mit Lilibet" braucht Zeit, bis die im Klappentext erwähnte Handlung so richtig anfängt. Auf etwa achtzig Seiten werden zunächst die Hintergründe der Protagonistin Marion geschildert, die etwas ...
"Teatime mit Lilibet" braucht Zeit, bis die im Klappentext erwähnte Handlung so richtig anfängt. Auf etwa achtzig Seiten werden zunächst die Hintergründe der Protagonistin Marion geschildert, die etwas in der Gesellschaft verändern möchte, die unzufrieden ist, die im Stillen kämpft. Diese Hintergründe sind wichtig für den weiteren Verlauf des Buches, aber mir war der Einstieg etwas zu langatmig.
London wird lebendig, während der Leser zusammen mit der Protagonistin in die britische Hauptstadt reist. Ich fand den Blick in das königliche Spielzimmer, in den königlichen Palast, durchaus interessant, aber so ganz konnte der Roman mich nicht fesseln. Ich konnte keine Nähe zu den Charakteren aufbauen, keine Verbindung. Sie sind mir nicht ans Herz gewachsen und mir hat die Begeisterung für ihre Geschichte gefehlt. Immer wieder wechselt die Handlung zwischen dem königlichen Alltag und dem politischen Geschehen im Land, den gesellschaftlichen Umbrüchen, den Klassenunterschieden. Das gibt einen interessanten Einblick, aber Begeisterung konnte der Roman bei mir leider nicht auslösen.
Dass die Kinder einer Königsfamilie nicht wie normaler Nachwuchs aufwachsen, war mir ja schon immer klar. Und doch habe ich mich immer wieder, wenn die Queen in den Nachrichten auftauchte, gefragt, wie ...
Dass die Kinder einer Königsfamilie nicht wie normaler Nachwuchs aufwachsen, war mir ja schon immer klar. Und doch habe ich mich immer wieder, wenn die Queen in den Nachrichten auftauchte, gefragt, wie wohl ihre Kindheit war.
Darüber gibt nun dieses Buch einen kleinen (fiktiven) Einblick: aus der Sicht der schottischen, mit großen Idealen ausgestatteten, jungen Lehrerin Marion Crawford wird hhier das Aufwachsen der kleinen Elizabeth und Margaret inmitten politischer und wirtschaftlicher Unruhen und Umbrüche erzählt bis zur Hochzeit der Thronanwärterin.
Dass die geschilderten Ereignisse nicht zu hundert Prozent für bare Münze genommen werden sollten, erklärt sowohl der Klappentext als auch das Nachwort der Autorin. Und doch zeichnet Wendy Holden ein Bild sowohl von der royalen Familie als auch ihren Bediensteten, die beide Fraktionen in einem nicht immer schmeichelhaften Licht dastehen lassen.
Die königliche Familie (und dabei vor allem die spätere Queen Mum) erscheinen oft egozentrisch, unachtsam der von ihnen abhängigen Angestellten und vor allem unerschütterlich in einmal gefassten Urteilen. Damit unterstreichen sie das Bild, das ich mir bereits vor der Lektüre dieses Buches dank Fernsehauftritten und der allgemeinen Berichterstattung gemacht hatte. Die Engländer verzeihen Fehltritte nicht und urteilen schnell und heftig.
Doch auch die erzählende Hauptfigur weist starke Schwächen auf. Wird sie anfangs noch als willensstarke, kluge Frau mit Prinzipien dargestellt, die eher bettelarme Kinder in den Slums unterrichten möchte als die übermäßig privilegierten Abkömmlinge von reichen Adligen zu betreuen, so zeigt sie doch immer wieder eine erschreckende Naivität dem anderen Geschlecht genauso wie eine ungesunde Hörigkeit ihrem arbeitgeber gegenüber.
Zudem verliert sich die Erzählung immer wieder in ermüdendenden Längen und beweist einen teils unnötigen Detailreichtum. Vieles ist für die eigentliche Handlung ebenso unnötig wie dafür, ein aufschlussreiches Bild über die zwei Prinzessinnen zu zeichnen.
Alles in allem ist es trotzdem für Neulinge auf dem Gebiet Ihrer Royal Highness Queen Elizabeth II. (wie mich) eine interessante und aufschlussreiche Lektüre. Wieviel davon wirklich passiert ist, wissen wohl nur die königliche Familie und Marion Crawford- letztere wird es nur leider nicht mehr erzählen können, da sie 1988 verstorben ist.
Die junge Lehrerin Marion Crawford hat ein Ziel: sie möchte Kindern in den Slums Wissen vermitteln. Doch wie so oft hat das Leben andere Pläne mit ihr, und so findet sie sich plötzlich in adeligen Kreisen ...
Die junge Lehrerin Marion Crawford hat ein Ziel: sie möchte Kindern in den Slums Wissen vermitteln. Doch wie so oft hat das Leben andere Pläne mit ihr, und so findet sie sich plötzlich in adeligen Kreisen wieder, um die Prinzessinnen Lilibet und Margaret von York zu unterrichten.
Beginnend im Jahr 1931 gibt der Roman einen kleinen Einblick in das Leben und das tägliche Einerlei der britischen Royals über knapp 2 Jahrzehnte. Marion selbst stammt aus einfachen Verhältnissen und möchte den beiden Mädchen auch das „normale“ Leben näherbringen. Und so gehören ein Kinobesuch, Einkäufe bei Woolworth oder eine Fahrt mit der U-Bahn sicherlich zu den aufregenden Erlebnissen außerhalb des steifen Protokolls.
Auch wenn Marion, von der Familie liebevoll Crawfie genannt, anfangs immer wieder betont, ihre Stellung sei nur vorübergehend, wird sie im Laufe der Zeit zu einer Vertrauten der beiden Mädchen, die sie bald wie ihre eigenen Kinder liebt. Aber um welchen Preis? Freundschaften innerhalb des Palastes sind eher rar, und alle ihre Erfahrungen mit Männern außerhalb der Palastmauern verlaufen enttäuschend, da sie sich immer wieder für die Prinzessinnen entscheidet.
Das Buch lässt sich flüssig lesen, hat aber auch einige Längen. Mir haben mitunter die politischen Ansichten der jungen Lehrerin zu sehr im Vordergrund gestanden. Interessiert hätte mich auch, wieviel um die realen Begebenheiten herum „dazu gedichtet“ worden ist. Ich kann mir vorstellen, dass Margaret und Philipp bei einigen Stellen im Buch „not amused“ wären.
Die junge Marion Crawford wird Gouvernante der Prinzessinen Elisabeth und Margaret von England. Eigentlich wollte sie sich immer für sozial schwache Kinder einsetzen und für diese arbeiten, aber hier findet ...
Die junge Marion Crawford wird Gouvernante der Prinzessinen Elisabeth und Margaret von England. Eigentlich wollte sie sich immer für sozial schwache Kinder einsetzen und für diese arbeiten, aber hier findet sie nun unverhofft auch eine Erfüllung. Sie versucht den Mädchen das Leben ihres zukünftigen Volkes durch besondere Erlebnisse nahezubringen und hinterlässt so Spuren in deren Leben. Das Nahebringen des „einfachen und normalen“ Lebens klappte allerdings nur eingeschränkt. Gerne wollte sie ihren eigentlichen Zielen treu bleiben oder sich verändern, aber letztlich begleitete sie die heutige Queen vom 6 Lebensjahr bis zur Hochzeit.
Dieser Roman lehnt sich sehr stark an die Memorien der Marion Crawford an, wurde aber stark angereichert; leider wird nicht klar, was hier dazu gedichtet wurde und was der Wahrheit entspricht. Die „Fakten“ dieser interessanten Zeit, das Leben der Royals und deren Familiengeschichte werden recht umfassend aus der Sicht „Crawfies“ geschildert.
Der Erzählstil gefiel mir nicht so, manches war mir zu platt oder auch zu ausführlich dargestellt, so dass der Lesefluss darunter litt. Die Gouvernante hatte eine schwierige Stellung: Sie gehörte nicht zur Familie, aber auch nicht zur Dienerschaft, diese Zerrissenheit ist spürbar. Ihr Privatleben hat sie aus Liebe zu den Kindern immer wieder hintenangestellt, so dass sie im Alter sehr einsam war. Dieses Opfer blieb ohne Dank. Mir hat das Buch aufgrund der stellenweisen Längen und der Vermischung von Fakten und Fiktion nur bedingt gefallen, daher kann ich es nur eingeschränkt weiterempfehlen und vergebe 3 Sterne.
Fazit: eher für Fans des Königshauses oder für Liebhaber historischer Romane.