Wetten gefährdet die Gesundheit
Langeweile und Frust herrschen in der Polizeidienststelle Obernkrug, intern als Lippisch-Sibirien bezeichnet, weil unbequeme Kollegen dorthin abgeschoben wurden. Da bringt ein Beinahe-Mord direkt vor der ...
Langeweile und Frust herrschen in der Polizeidienststelle Obernkrug, intern als Lippisch-Sibirien bezeichnet, weil unbequeme Kollegen dorthin abgeschoben wurden. Da bringt ein Beinahe-Mord direkt vor der Tür der Dienststelle und die neue Staatsanwältin Zoe Stahl frischen Wind in die Truppe. Die Verbannten sollen sich um Wettbetrug im Profisport kümmern. Brisanz erhält der Ermittlungsauftrag, als sich herausstellt, dass das Opfer ebenfalls in illegale Wetten verstrickt ist. Das führt zu Konflikten mit der örtlichen Polizeidienststelle, die bisher im Fall des Mordversuchs ermittelt hat. Auch der neue Virus Corona hält Einzug in das Berufsleben. Homeoffice ist angesagt, wovon besonders Schulte, ein Kriminalbeamter vom alten Schlag, überhaupt nicht begeistert ist.
Gleich zu beginn des Krimis werden die Beamten von Lippisch-Sibirien vorgestellt und mein erster Gedanke war, was für ein schrecklicher Haufen. Ob das ein guter Krimi wird ? Zuerst war die Handlung noch etwas konfus, weil verschiedene Personen die Bühne betraten und ich nicht gleich einordnen konnte, wie das zusammenpasst. Aber ein paar Seiten weiter wurde der Zusammenhang klar und die Spannung stieg. Gut gefallen hat mir, dass aus den Verbannten eine richtig gutes Ermittlungsteam wurde, bei dem jeder seine besonderen Fähigkeiten einbrachte. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Schulte. Durch ihn konnte ich sogar zum ersten Mal Corona einige komische Seiten abgewinnen. Auch das ein ganz dicker Pluspunkt des Krimis, der Humor. Es gibt immer wieder Szenen, bei denen ich schmunzeln musste, obwohl der Spannungsbogen hoch war. Die Figuren sind jede für sich sehr gut charakterisiert. Jede hat ihre Stärken und Schwächen. Neben Schulte fand ich die Staatsanwältin gut getroffen, die trotz ihrer Jugend, die alten Herren gut im Griff hatte. Ein wenig ins Schwärmen geraten bin ich bei Bodo Bruschetta, ein eher zwielichtiger Zeitgenosse, dessen Sohn mit Schultes Enkel befreundet ist, aber ein hohes Sympathiepotenzial besitzt. zum Ende steigt die Spannung nochmals steil an, um sich mit einer gehörigen Portion Humor zu lösen.
Ich bin vom Krimi restlos überzeugt. Lebensnah gezeichnete Figuren, eine spannende Handlung, die mit erstaunlich wenig Blut auskommt und eine ordentliche Dosis Humor machen den Krimi lesenswert und garantieren jede Menge gute Unterhaltung.