Cover-Bild Orangen für Dostojewskij
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24,00
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  • Verlag: Braumüller Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 26.01.2021
  • ISBN: 9783992002979
Michael Dangl

Orangen für Dostojewskij

Als Fjodor M. Dostojewskij zum ersten Mal Venedig besucht, ist das die Erfüllung eines Kindheitstraums. Doch ist er bereits 40, im Westen unbekannt und in einer beruflichen wie privaten Krise. Die Schönheit und Lebendigkeit Venedigs erreichen ihn nicht. Da widerfährt ihm eine phantastische Begegnung: mit dem Komponisten Gioachino Rossini, 70, weltberühmt, eine Legende. Der barocke Genussmensch, Inbegriff mediterraner Leichtigkeit und Allegria, verzaubert ihn mit Lebensfreude und stellt den grüblerischen, schwermütigen Asketen in drei Tagen sozusagen vom Kopf auf die Beine. Die Gegensätze sind die größten und doch erleben wir die Annäherung zweier hochsensibler Künstlerseelen, in teils grotesken, komischen und an die Grundfragen des Menschlichen rührenden Situationen und Gesprächen. Ich habe Venedig noch mehr geliebt als Russland, findet sich in privaten Notizen Dostojewskijs. Der Roman spürt möglichen Ursachen dieser Liebe nach.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.01.2021

Begegnung in Venedig

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"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden ...

"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden hat, aber die Möglichkeit zumindest gegeben wäre.
Der Großteil dieser Geschichte spielt im wunderbaren Venedig, von dem auch viele tolle Eindrücke vermittelt werden. Wir begleiten Fjodor Michailowitsch Dostojewski auf seiner Reise durch Europa. Er ist gesundheitlich angeschlagen, hat wenig finanzielle Mittel und wirkt sehr wortkarg und kontaktarm. Interessant sind seine Erinnerungen an die Zeit seiner Verbannung nach Sibirien und Erinnerungen an Petersburg. Auch die Ideen in seinem Kopf über zu schreibende Romane habe ich interessiert mitverfolgt, da ich einige seiner Werke gelesen habe. Die Grundstimmung der Autors Dostojewskijist hier aber eher pessimistisch und negativ.
Zu diesem Zeitraum trifft er dann ganz zufällig auf den lebensbejahenden Genussmenschen Gioachino Rossini, der den Russen sofort in sein großes Herz schließt. Von dem Zeitpunkt an passiert in dem Buch etwas mehr an Handlung. Die beiden führen lange Gespräche, unternehmen Ausflüge, ja musizieren gemeinsam. Rossini bringt Dostojewskij die italienische Lebensart näher, die Leichtigkeit des Seins in Venedig, trotz politisch schwerer Zeiten.
Diese fiktive Freundschaft der beiden großen Künstler ist ein tolles Thema für das Buch, aber so recht konnte der Funke bei mir nicht überspringen. Viele Seiten habe ich mich auch mal durch den Text gequält, war es mir zu langatmig. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber aus diesem tollen Thema hätte man eindeutig mehr machen können.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Okay

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Meine Meinung:
Ich liebe die Klassiker der russischen Literatur, am meisten die von Dostojewski. Über keinen anderen Schriftsteller habe ich soviele Biographie gelesen und gesehen, wie über ihn. Umso gespannter, ...

Meine Meinung:
Ich liebe die Klassiker der russischen Literatur, am meisten die von Dostojewski. Über keinen anderen Schriftsteller habe ich soviele Biographie gelesen und gesehen, wie über ihn. Umso gespannter, aber auch skeptischer war ich auf diesen fiktiven Roman. Zwar konnte mich der Schreibstil des Autors perfekt unterhalten und war wenn auch nicht überaus literarisch, dennoch sehr gelungen. Dennoch kam für mich seine Art über Dostojewski zu berichten, nicht ansatzweise daran heran, wie ich ihn mir durch viel Recherche vorgestellt habe. So blieb er eher eine blasse Figur, die mich in diesem Buch nicht überzeugen konnte. auch die fiktiv erzählte Geschichte, könnte für mich nicht das halten was sie versprach , sondern blieb eher einfach und nicht 100%ig interessant. Dennoch ist dieses Buch kein schlechtes, aber genial ist es in meinen Augen leider auch nicht.

Veröffentlicht am 21.04.2021

Schwermütig

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Dostojewskij begegnet auf seiner Reise durch Europa Rossini - in Venedig und das ist reine Fiktion. Aber eine spannende Fiktion! Doch Spannung hat das Buch nicht zu bieten.

Dostojewskij und Rossini teilen ...

Dostojewskij begegnet auf seiner Reise durch Europa Rossini - in Venedig und das ist reine Fiktion. Aber eine spannende Fiktion! Doch Spannung hat das Buch nicht zu bieten.

Dostojewskij und Rossini teilen ihre Kreativität und Sinnlichkeit, wobei der zweite das Leben in vollen Zügen genießt, der erste nach einer Gefangenschaft in einem russischen Straflager sich schwermütig durchs Leben schleppt. Aus Dostojewskijs Sicht erzählt, bekommt die Geschichte einen deutlich schwermütigen Charakter. Das und die gemächliche Erzählung sorgen dafür, dass die Geschichte kein Ende nimmt. Und das auf fast 500 Seiten, davon gefühlt mindestens 200 unnötig. Dazu kommen merkwürdige Begegnungen mit speziellen Charakteren. Alles ist etwas entrückt.
Trotzdem hat die Geschichte ihren Reiz. Gerade die ausführlichen Beschreibungen der italienischen Kultur, der Beteiligten und der Stadt selbst machen das Ganze plastisch. Die speziellen Charaktere sind faszinierend und die geschichtlichen Bezüge sind interessant. Es entsteht eine berührende Atmosphäre.

Fazit: endlos und schwermütig, auf fast 500 Seiten. Die italienische Atmosphäre kommt nicht dagegen an.

Veröffentlicht am 27.01.2021

Etwas ungewöhnlich :-)

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Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt, wie sich die weiteren Begegnungen zwischen Rossini und Dostojewskij in Venedig, der letzten Station von Dostojewskijs Europareise, entwickeln. Leider gibt es nur ...

Nach der Leseprobe war ich sehr gespannt, wie sich die weiteren Begegnungen zwischen Rossini und Dostojewskij in Venedig, der letzten Station von Dostojewskijs Europareise, entwickeln. Leider gibt es nur wenige Begegnungen. Sie sind eh fiktiv, aber gerade das war ja das, was mich total angemacht hat, die Fantasie des Autors.

Am positivsten empfand ich den Lokalkolorit des damaligen Venedigs. Das Buchcover fand ich total schön. Es inspirierte mich und ich erwartete einen farbenfrohen Roman.

Was ich bekam, war nicht so farbenfroh. Es war streckenweise schwere Lektüre und vor allem – für mich – total unglaubwürdig, fast seicht plätschernd und total unspektakulär. Kurz gesagt, hab ich mir mehr erwartet. Das fand ich schade. Vielleicht gehöre ich auch nicht zur richtigen Leser- /Zielgruppe? Außerdem lasse ich mich gerne vom Cover einfangen und inspirieren.

Die Charaktere gefielen mir auch nicht so gut. Dostojewskij wirkte unsympathisch, misstrauisch, unfreundlich, farblos und nicht wirklich skurril. Ich könnte endlos weitere negative Eigenschaftswörter hinzufügen. Durch seine Depris war er missmutig und hatte Heimweh. Seine Meinung zu Frauen gefiel mir überhaupt nicht. Rossini wurde als Genussmensch dargestellt und kam etwas sympathischer rüber. Die erste Begegnung fand ich langweilig, hatte aber irgendwie einen märchenhaften Witz. Weil es seltsam und wie aus der Welt der Fabeln erscheint, dass der Russe den Russen erkennt und dann sofort mit ihm redet.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Auch wenn ich wohl mal wieder nicht die Zielgruppe war, war das Buch dennoch kein Verlust meiner Lesezeit. Es gefiel mir nicht so gut, war aber doch nicht so langweilig, um es wegzulegen. Es hatte was. Von daher 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Zu langatmig

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Was war ich auf dieses Buch gespannt! Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass ich mich bisher erschreckend wenig mit den russischen Schriftstellern beschäftigt habe. Einem der bekanntesten nun in ...

Was war ich auf dieses Buch gespannt! Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass ich mich bisher erschreckend wenig mit den russischen Schriftstellern beschäftigt habe. Einem der bekanntesten nun in einer solch lockeren Atmosphäre begegnen zu können, klang unheimlich verlockend.

Dostojewskij trifft auf seiner Europareise zuletzt in Venedig ein und man merkt ihm von vorherein an, dass ihn nicht nur das Heimweh zurück nach Russland zieht. Die Einsamkeit und auch die Geldknappheit verleiden ihm den Aufenthalt doch sehr. Als er in einem kleinen Lokal plötzlich auf Rossini trifft ändert sich für ihn vieles.

Zunächst einmal die positiven Aspekte:
Die italienische Lebensfreude und die übersprudelnde Mentalität der Venezier strahlt aus jeder Seite und lässt den Roman zumindest auf dieser Ebene lebendig werden.
Dies wird natürlich auch durch die sehr poetische Sprache des Autors unterstützt. Er schafft es sehr gut, das südeuropäische Flair einzufangen.

Und auch auf historischer Ebene habe ich einiges Neue über diese schwimmende Stadt in der Lagune gelernt. Gerade dieser Reiz des historischen Romans (wobei man immer im Hinterkopf behalten muss, das die ganze Geschichte reines Wunschdenken ist) ist sehr schön herausgearbeitet.

Und trotzdem schafft es dieses Buch einfach nicht, meine Aufmarksamkeit einzufangen. Zu detailiert wird der wenig aufregende Tagesablauf des Protagonisten beschrieben, zu uninteressant und unaufgeregt ist die gesamte Persönlichkeit Dostojewskij dargestellt. Bis die Handlung überhaupt den Inhalt des Klappentextes erreicht benötigt der Roman ein Viertel seines Handlungsvolumens.

Selbst nachdem diese zwei Größen ihres Fachs aufeinandergetroffen sind, nimmt die Geschichte nicht merklich an Fahrt auf und macht es mir kaum möglich, die Seiten nicht nur zu überfliegen.

Fazit:
Dieses Buch mag seine Liebhaber finden, mich konnte es jedoch nicht an sich binden.

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