Hungrige Wölfe
Im sechsten Band ist die ehemalige Begine Serafina mit dem Stadtartzt Adalbert Achaz verheiratet und kümmert sich als Armenapothkerin um die mittellosen Menschen in Freiburg.
Der besonders kalte und lange ...
Im sechsten Band ist die ehemalige Begine Serafina mit dem Stadtartzt Adalbert Achaz verheiratet und kümmert sich als Armenapothkerin um die mittellosen Menschen in Freiburg.
Der besonders kalte und lange Winter lässt die Menschen hungern und frieren, denn die Vorräte sind fast aufgebraucht. Auch die Tiere haben kaum mehr etwas zu fressen und nähern sich immer mehr den menschlichen Ansiedlungen. Die ersten Schafrisse im Dörfchen Würi, das vor den Toren der Stadt liegt, versetzen die Menschen in Angst und Schrecken. Kurze Zeit später wird der erste Tote gemeldet. Der junge Badersohn Jörgelin scheint von den Wölfen angefallen und getötet worden zu sein. Die Angst der Menschen steigert sich immer mehr und schon bald ist von einem Werwold die Rede. Die Dörfler rotten sich zusammen und beginnen mit einer groß angelegten Jagd auf die Wölfe vor den Toren von Freiburg. Kurze Zeit später gibt es im Dorf Würi die nächste Tote: die junge Heilerin Mia. Langsam erhärtet sich bei Stadtarzt Adalbert Achaz und seiner Frau Serafina jedoch der Verdacht, dass Mia keinen Wolf zum Opfer gefallen sein kann, sondern dass ein Mörder sein Unwesen treibt und die Wölfe als Vorwand nimmt....
Wie schon die letzen Bände der Reihe rund um Serafina und Adalbert hat mich auch "Die Wölfe vor den Toren" sofort gefesselt und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Serafina hat ein Näschen für ungewöhnliche Morde und steckt dieses immer wieder in Angelegenheiten, die sie eigentlich nichts angehen. Leider siegt ihre Neugier oftmals über die Vernunft und bringt sie immer wieder in große Schwierigkeiten. So auch in dieser Geschichte. Serafina begibt sich immer wieder ins Dorf Würi und versucht die Menschen besser kennenzulernen. Ihr vertraut man eher, als ihrem Mann, dem Stadtarzt. Doch erst als die Kräuterfrau Gisla Serafina begleitet, öffnet sich die eine oder andere Dörflerin den beiden Frauen. So kommt sie langsam dem Mörder auf die Schliche....
Die Verdächtigen sind zahlreich. Der unbeliebte Müller, der selbst in Saus und Braus lebt und sich als Dorfoberster aufspielt; der seltsame Schäfer, der angeblich Mia so sehr geliebt hat, vor dem sich Mia aber fürchtete oder die junge aufsäßige Magd des Baders, die gerne selbst Herrin wäre.
Der Aberglaube spielt auch diesmal wieder eine große Rolle. Die Menschen glaubten viel zu schnell an das Übernatürliche, wenn sie mit einfacher Logik nicht weiterkamen. Werwölfe, Hexen, Zauber...all diese Dinge gehörten zum damaligen Leben dazu.
Am Beginn des Buches gibt es ein ausführliches Personenregister. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer bei dieser Reihe leicht und flüssig, sowie der Zeit angepasst. Der Leser erhält wunderbare Einblicke in das mittelalterliche Leben. Am Ende findet man ein invormatives Nachwort und ein Glossar.
Man kann diesen Roman alleinstehend lesen, jedoch empfehle ich bei Bänden immer die Reihenfolge einzuhalten. Durch das Lesen der Vorgängerbände lassen sich alle handelnden Figuren verstehen und ihre Entwicklung besser nachvollziehen.
Fazit:
Auch der sechste Band um Serafina hat mich wieder in das mittelalterliche Freistadt eintauchen lassen. Besonderen Augenmerk hat die Autorin diesmal auf den damaligen Aberglauben gesetzt. Ein spannender historischer Roman mit Krimielementen. Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer von Serafina.