Cover-Bild 28 Tage lang
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 28.08.2015
  • ISBN: 9783499266638
David Safier

28 Tage lang

28 Tage ...
... um ein ganzes Leben zu leben, um die wahre Liebe zu finden, um eine Legende zu werden.

Warschau 1943: Die sechzehnjährige Mira schmuggelt Lebensmittel, um im Warschauer Ghetto zu überleben. Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sich Mira dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. 28 Tage lang.
28 Tage, in denen Mira Momente von Verrat, Leid und Glück erlebt.
28 Tage, in denen sie sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört.
28 Tage, um ein ganzes Leben zu leben.
28 Tage, um eine Legende zu werden.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2018

28 Tage, um ein ganzes Leben zu leben, um die wahre Liebe zu finden, um eine Legende zu werden...

0

Ich habe schon ein paar andere Bücher über die NS-Zeit wie "Das Tagebuch der Anne Frank", "Schindlers Liste" oder auch "Die Bücherdiebin" gelesen und deswegen war ich neugierig, wie sich David Safier ...

Ich habe schon ein paar andere Bücher über die NS-Zeit wie "Das Tagebuch der Anne Frank", "Schindlers Liste" oder auch "Die Bücherdiebin" gelesen und deswegen war ich neugierig, wie sich David Safier mit der grauenhaften und fürchterlichen Thematik auseinandergesetzt hat.
Mira, Amos, Daniel und Co. waren unterschiedliche Charaktere, die ich "gerne" begleitet habe, jedoch wurde ich mit Mira erst nach und nach wirklich warm. Ihre Handlungen und ihre Gedanken empfand ich teils als ein wenig fragwürdig, aber ansonsten handelt sie sehr authentisch. Auch die Deutschen und die Polen fand ich authentisch dargestellt, obwohl man mehr auf den Aspekt des Aufstandes hätte eingehen können. Die Nazis und ihre Gewalthandlungen bleiben vergleichsweise mit anderen Büchern über diese Zeit noch sehr blass und ich hätte mir noch mehr Interaktion und Authentizität gewünscht. Die Deportationen waren dem entgegengesetzt sehr authentisch.
Die Handlung war authenisch, obwohl es nach dem ersten Höhe- bzw. Tiefpunkt (wer das Buch gelesen, müsste eigentlich wissen, welche Szene ich meine) eine kleine Unterbrechung bzw. einen Zeitsprung gibt, den man durchaus noch hätte ausfüllen können.
Die Atmosphäre ist sehr düster, deprimierend und durch Todesangst geprägt ist.
Das Ende passt gut zu der unruhigen Zeit und ich hätte es unpassend gefunden, wenn es ein wirkliches klassisches Happy End gegeben hätte.
Insgesamt habe ich das Buch "gerne" gelesen und ich konnte es aufgrund des Schreibstils nicht mehr aus der Hand legen. Besonders das Ende fand ich sehr passend. Ich hätte mir bei ein paar Szenen und Handlungen noch ein wenig mehr Authentizität gewünscht und die Charaktere wirken teils sehr blass. Die Idee mit der "Geschichte in einer Geschichte" finde ich auch sehr gut, weil sie das innere Gefühlsleben von zunächst Hannah und anschließend von Mira sehr stark zum Ausdruck bringt.

Veröffentlicht am 28.03.2023

Aufstand im Warschauer Ghetto

0

Die sechzehnjährige Mira muss sich im Warschauer Ghetto als Schmugglerin herumschlagen, um sich und ihre Familie ausreichend ernähren zu können. Ein gefährliches Geschäft, denn dafür muss sie verbotenerweise ...

Die sechzehnjährige Mira muss sich im Warschauer Ghetto als Schmugglerin herumschlagen, um sich und ihre Familie ausreichend ernähren zu können. Ein gefährliches Geschäft, denn dafür muss sie verbotenerweise das Ghetto verlassen, ein Kunststück, dabei nicht aufgegriffen oder gar erschossen zu werden. Und auch auf der anderen Seite lauert die Gefahr von Spitzeln aufgedeckt und verraten zu werden. Mehr und mehr Juden werden von den Deutschen aus dem Lager geschaffen und langsam beginnt Mira zu begreifen, dass der jüdische Wohnbezirk keine Zukunft hat. Und so wird Mira von einer Schmugglerin zu einer Kämpferin, die es schafft, 28 Tage lang der übermächtigen SS zu trotzen.

Bisher habe ich David Safier immer mit etwas Abstand betrachtet denn all seine anderen Bücher versuchen mit humoristisch, abstrusen Geschichten die Leserschaft zu überzeugen: Argumente, die bei mir nicht ganz so ziehen. Dennoch hat mich dieser Roman hier immer interessiert, da für mich persönlich die literarische Aufarbeitung der Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges, allen voran die der Shoah, einerseits von essentieller Bedeutung ist, und auf der anderen Seite, weil es mich einfach interessiert. Deswegen habe ich zu diesem Buch gegriffen. Schnell habe ich aber gemerkt, dass auch hier der David Safier zu Tage tritt, der von seiner Leserschaft gefeiert wird - zumindest kommt es mir so vor. denn das Buch hat vom Stil her einen jugendlich flotten Stil, auf den ich mich erst einmal einlassen musste und der mir im Zusammenhang mit der Handlung nicht ganz so gut gefallen hat. Die Geschichte ist ja richtig spannend, reißt mit und lädt immer wieder zum darüber Nachdenken ein, wie man selbst in dieser Situation der drohenden industriellen Vernichtung gehandelt hätte. Der sprachliche Stil hat mich da halt auch nicht zum Rest gepasst. Gut finde ich hingegen, dass nicht alles gut ausgeht und vor allem auch, dass ein offenes Ende mit einem Lichtpunkt am Horizont geboten wird, das das Buch für mich sehr schön abrundet.

Kurzum, spannend und interessant, auch wenn mich das Buch stilistisch enttäuscht hat. Dennoch eine große Empfehlung, gerade weil ich denke, dass durch den literarisch kaum aufwendigen Stil viele Leser:innen, die ansonsten vor solchen Geschichten zurückschrecken würden, sich gut mit solch einem historische wichtigen Thema beschäftigen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2021

Das Überleben im Warschauer Ghetto mit eine Heldin, die mehr Glück als Verstand hat.

0

1942 lebt die 16-jährige Jüdin Mira im Warschauer Ghetto und schmuggelt Lebensmittel, um sich, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester Hannah zu ernähren. Ihr Vater hat sich vor der Deportation das Leben ...

1942 lebt die 16-jährige Jüdin Mira im Warschauer Ghetto und schmuggelt Lebensmittel, um sich, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester Hannah zu ernähren. Ihr Vater hat sich vor der Deportation das Leben genommen, ihr Bruder Simon arbeitet bei der Judenpolizei. Beide empfindet sie als Verräter.
Als sich die Lage im Warschauer Ghetto zuspitzt und die Deutschen beginnen, die jüdische Bevölkerung weiter in den Osten "umzusiedeln", schließt sich Mira, die vor lauter Hoffnungslosigkeit empfindet, nichts mehr zu verlieren zu haben, der jüdischen Widerstandsorganisation ŻOB an.

"28 Tage lang" wird aus der Perspektive der 16-jährigen Mira geschildert, die einerseits mutig, aber andererseits auch kopflos und naiv agiert. Schon während ihrer Schmuggeltätigkeit bringt sie sich laufend in Gefahr, hat jedoch immer wieder aufs Neue Glück, nicht von der SS erwischt zu werden. Auch ihre Träume von Liebe und Tanzen und einer Sehnsucht nach New York wirken kindlich. Das Buch würde ich deshalb eher als Jugendbuch einordnen, als einen Roman.
Aufgrund der eindringlichen Thematik und der wirklich erschütternden Schilderungen über Hunger, Leid, Angst und Gewalt ist es jedoch auch für Erwachsene ein relevantes Buch über den Holocaust und #GegendasVergessen.
Mir war der Roman zu wenig bildhaft geschrieben, das jüdische Ghetto wurde für mich nicht lebendig und vorstellbar, auch die Charaktere wirkten blutleer. Die Geschichte verliert sich häufig in der Gedankenwelt von Mira. Auch wenn man das als Flucht vor der schrecklichen Realität nachvollziehen kann, hatte die Geschichte damit, gerade bis zum Anschluss Miras an den Widerstand, immer wieder ihre Längen.
Phasenweise vermittelte der Roman zudem eine sehr einseitige Botschaft hinsichtlich der Frage von Anstand und Moral. Man erhielt die Vorstellung, dass nur der unbedingte Kampf gegen die herrschenden Zustände und die Gefährdung des eigenen Lebens als integer galt.

Dagegen fehlte mir ein Gefühl für die Atmosphäre im Warschauer Ghetto, da die Schilderungen des Alltags arg an der Oberfläche blieben. Die junge Mira, die mehr Glück als Verstand hat, konnte mich als Heldin nur bedingt überzeugen, taugt jedoch als Identifikationsfigur für jugendliche Leser*innen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere