Cover-Bild Anne Boleyn (Die Tudor-Königinnen 2)
Band 2 der Reihe "Die Tudor-Königinnen"
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 784
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783548063102
Alison Weir

Anne Boleyn (Die Tudor-Königinnen 2)

Die Mutter der Königin
Edigna Hackelsberger (Übersetzer)

Die dramatische Geschichte der Frau, die Heinrich VIII. enthaupten ließ

England, Anfang des 16. Jahrhunderts: Als Anne Boleyn als Hofdame von Königin Katharina an den englischen Hof kommt, ist König Heinrich sofort hingerissen von ihr. Sie wird seine Obsession. Um mit Anne zusammen sein zu können, nimmt er Skandale in Kauf. Weil sie sich weigert, seine Mätresse zu sein, lässt sich Heinrich von seiner ersten Ehefrau Katharina scheiden und reformiert die religiöse und politische Tradition Englands. Was er nicht weiß: Anne wird seine Liebe niemals erwidern. Als auch sie ihm keinen männlichen Erben schenken kann, fällt sie in Ungnade.

"Ein Meilenstein des historischen Romans." The Times


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2020

"Der Henker ist, glaube ich, sehr erfahren, und mein Hals ist schmal." (Anne Boleyn)

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16. Jh. England. Anne Boleyn zieht als Hofdame der Königin Katharina von Aragon an den Hof Heinrich VIII., wo sie schnell die Aufmerksamkeit des Königs erregt, der kein Kostverächter ist. Schon bald drängt ...

16. Jh. England. Anne Boleyn zieht als Hofdame der Königin Katharina von Aragon an den Hof Heinrich VIII., wo sie schnell die Aufmerksamkeit des Königs erregt, der kein Kostverächter ist. Schon bald drängt er Anne dazu, seine Mätresse zu werden, was die junge Frau ihm mit Blick auf das Schicksal ihrer Schwester Mary konstant verweigert, aber auch, weil sie unter dem Druck ihres Vaters Thomas Boleyn steht, der mehr Einfluss am Hof haben möchte. So greift Heinrich VIII. zu drastischeren Mitteln, verlangt vom Papst eine Annullierung der Ehe, um Anne zu ehelichen, was ihm verweigert wird und lässt sich am Ende von Katharina scheiden, nachdem er den Bruch mit der Katholischen Kirche und Rom gebrochen hat, um sich selbst als Oberhaupt der englischen Kirche auszurufen. Anne heiratet Heinrich VIII., auch wenn es von ihrer Seite aus keine Liebesheirat ist, vielmehr strebt die ehrgeizige junge Frau nach Macht und vor allem Ansehen, was ihr aber das englische Volk mit Respekt auf Katharina von Aragon verwehrte. Wer hoch strebt, fällt auch tief, so erging es auch Anne Boleyn, die weder den ersehnten Thronfolger hervorbrachte noch Heinrich VIII. Gunst lebenslang halten konnte. Am Ende verlor sie ihren Kopf….
Alison Weir hat mit „Anne Boleyn: Die Mutter der Königin“ einen eindrucksvollen historischen Roman vorgelegt, der sich nicht nur durch eine akribische Recherche auszeichnet, sondern von Beginn an zu fesseln weiß. Der flüssige und bildhafte Erzählstil führt den Leser an den Hof Heinrich VIII., wo er die Geschehnisse hautnah miterleben kann. Anne Boleyn wird schon als sehr junges Mädchen in den Niederlanden durch die Beziehungen ihres Vaters Thomas zur Hofdame von Margarete von Österreich und wechselte danach zum französischen Königshof, wo sie als Hofdame von Claude de France diente, nebenbei ihre Ausbildung vervollkommnete und 1521 nach England zurückkehrte. Der Aufbau dieses Romans ist sehr geschickt gemacht, denn während als geschichtsinteressierter Leser einiges über Anne Boleyn und ihre Ehe mit Heinrich VIII. kennt, erfährt man hier auch einiges über ihre Kinder- und Jugendjahre sowie ihre Ausbildung, wobei sie schon sehr früh Verantwortung übernehmen musste und dies nachhaltig ebenso ihren Charakter geprägt hat wie die harte und fordernde Erziehung ihres Vaters. Obwohl ihr unrühmliches und trauriges Ende bekannt ist, schafft es die Autorin, Anne Boleyns Werdegang spannend und abwechslungsreich an den Leser zu bringen, der während der Lektüre regelrecht einen Film vor Augen hat und einer Geschichtsstunde leibhaftig beiwohnt, wobei er zwischen Sympathie und Ablehnung hin- und hergerissen ist.
Weir zeichnet ein sehr intensives Gesellschaftsbild jener Zeit, vor allem ihre Charakterstudie zu Anne Boleyn ist einzigartig, weil so nachvollziehbar. Während man als Leser die junge Anne um die interessanten Erfahrungen als Hofdame beneidet, die ihr Kenntnisse in verschiedenen Sprachen sowie exzellente Umgangsformen und spannende Begegnungen bescheren, führt man für die Zeit am Hofe Heinrich VIII. automatisch etwas Abstand herbei. Dies mag an daran liegen, dass Anne für die damalige Zeit nicht nur äußerst selbstbewusst war, sondern auch sehr ehrgeizig und manipulativ, was ihr nicht negativ ausgelegt werden sollte. Sich gegenüber der Männerwelt und ihren Ansichten zu behaupten, war bestimmt nicht einfach, zumal, wenn man als Marionette für politische Machtgefüge missbraucht wurde. Ihr Schutzpanzer, bestehend aus einer teils arroganten und überheblichen Art, brachte ihr wenig Sympathien ein. Dass sie Heinrich VIII. geheiratet hat, obwohl sie keine Liebe für ihn empfand, zeigt ihr großes Opfer gegenüber dem Vater sowie ihren eigenen Anspruch an Ansehen, der sie allerdings durch Ränkeschmiede und zänkischen Starrsinn bei Heinrich VIII. in Ungnade fallen ließ und sie schlussendlich den Kopf kostete. Rückblickend gesehen gilt Anne Boleyn als eine der schillerndsten Ehefrauen des berüchtigten Tudorkönigs.
„Anne Boleyn: Die Mutter der Königin“ ist ein exzellent recherchierter historischer Roman, der den Leser nicht nur auf eine spannende Zeitreise mitnimmt, sondern gleichzeitig eine Geschichtsstunde par excellence liefert. Absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 15.11.2020

Die Mutter der Königin

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Mit ihrem historischen Roman "Anne Boleyn. Die Mutter der Königin" schenkt uns die britische Historikerin Alison Weir uns den zweiten Band aus ihrer erfolgreichen Reihe "Die Tudor-Königinnen". Im Mittelpunkt ...

Mit ihrem historischen Roman "Anne Boleyn. Die Mutter der Königin" schenkt uns die britische Historikerin Alison Weir uns den zweiten Band aus ihrer erfolgreichen Reihe "Die Tudor-Königinnen". Im Mittelpunkt steht Anne Boleyn, die faszinierende zweite Gemahlin des englischen Königs Heinrichs VIII, deren tragisches Schicksal die Welt nach wie vor in Atem hält.

England, Anfang des 16. Jahrhunderts: Als Anne Boleyn als Hofdame von Königin Katharina an den englischen Hof kommt, ist König Heinrich sofort hingerissen von ihr. Sie wird seine Obsession. Um mit Anne zusammen sein zu können, nimmt er Skandale in Kauf. Weil sie sich weigert, seine Mätresse zu sein, lässt sich Heinrich von seiner ersten Ehefrau Katharina scheiden und reformiert die religiöse und politische Tradition Englands. Was er nicht weiß: Anne wird seine Liebe niemals erwidern. Als auch sie ihm keinen männlichen Erben schenken kann, fällt sie in Ungnade.

Das Cover des zweiten Bandes aus der Reihe "Die Tudor-Königinnen" ist in Anlehnung an den bereits erschienenen ersten Band gestaltet worden. Es zeigt ein zeitgenössisches Portrait von Anne Boleyn, welche als anmutige dunkelhaarige Schönheit dargestellt wird.

Nach wie vor polarisiert Anne Boleyn. Man kann diese ehrgeizige, kluge und selbstbewusste Frau, die nicht nur eine austauschbare Maitresse, sondern eine englische Königin sein wollte, entweder lieben oder hassen. Eins ist klar: Kalt lassen wird sie keinen Menschen, der sich mit ihrer Biographie beschäftigt.

Alison Weir beleuchtet ihre Entwicklung von der jüngsten Tochter eines aufstiegsorientierten, machthungrigen englischen Adligen, welches dank der guten Beziehungen seines Vaters an zwei wichtigen europäischen Höfen erzogen wurde, zu einer schlagfertigen, selbstbewussten jungen Frau, welche nach ihrer Rückkehr nach England auf viele Männer eine magische Anziehungskraft ausübte. In dieser Phase ihres Lebens war sie eine klare Sympathieträgerin; sie ließ sich nicht auf flüchtige Affären ein, sondern wahrte die Contenance und strebte eine Beziehung an, die von Liebe bestimmt sein sollte. Durch das hartnäckige Werben des englischen Königs Heinrich VIII. wurde sich Anne Boleyn ihrer Macht bewusst; sie wollte nicht eine austauschbare Maitresse werden, sondern strebte eine rechtmäßige eheliche Verbindung an, was ihr wider Erwarten gelingen sollte. Bedingt durch die mangelnde Akzeptanz und den auf ihr lastenden Druck, einen männlichen Thronfolger gebären zu müssen, entwickelte sie im Laufe der folgenden Jahre gewisse Charakterzüge, die sie in einem negativen Licht erscheinen lassen. Vor allem ihr extremer Hass auf Maria, die einzige überlebende Tochter (und mögliche Thronerbin) Heinrichs VIII: und Katharina von Aragon, ist schwer zu ertragen, auch wenn man ihre allgegenwärtige Angst aufgrund ihrer eigenen angreifbaren, schwachen Position verstehen kann. Nach ihrem tiefen Sturz zeigte sie menschliche Größe, von der Königin zur Hure erklärt, darf man sie als Opfer in einem grausamen Spiel begreifen.

Für mich war dieser mitreißende historische Roman ein echtes Leseerlebnis, das ich allen Menschen, die sich für die wechselvolle englische Geschichte (und Frauengeschichte) interessieren, ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Viel mehr als die Frau die Heinrich VIII Köpfen ließ

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Endlich der zweite Teil der wunderbaren Reihe, um die Frauen von Heinrich VIII. Die Geschichte von Anne Boleyn wurde schon oft erzählt, jeder kennt ihr trauriges Ende. Da stellt sich einem die Frage, ob ...

Endlich der zweite Teil der wunderbaren Reihe, um die Frauen von Heinrich VIII. Die Geschichte von Anne Boleyn wurde schon oft erzählt, jeder kennt ihr trauriges Ende. Da stellt sich einem die Frage, ob man noch ein weiteres Buch über die lesen sollte. Ich sage ganz klar: Ja. Dieses Buch ist absolut lesenswert.
Zu.m ersten Mal habe ich so etwas wie Sympathie für die Königin empfunden. Gerade ihre frühen Jahre waren sehr interessant beschrieben. Mir gefällt es sehr gut, das der Roman weit vor der Zeit am Hof Heinrich VIII beginnt. Der Leser reist mit der jungen Anne nach Frankreich und erlebt mit ihr das Leben an verschiedenen Höfen. Die junge Anne hat mir sehr gut gefallen, auch wenn auch da schon ihr fester Wille zu erkennen ist.

Aber auch der wohl bekannteste Teil ihres Lebens, ihr Aufstieg und ihr hattet Kampf darum sind anschaulich und bildhaft beschrieben..Anne wird als durchaus machthungrige und zielstrebige Person dargestellt, aber auch ihre Gefühle werden beschrieben. Auch wenn ich die Geschichte der Anne Boleyn kenne, war das Buch nie langweilig oder langatmig. Der Roman ist flüssig geschrieben und ich konnte es kaum auf der Hand legen.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Sehr schön aufgearbeitet

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Rezensionsexemplar

INHALT

Als junges Mädchen wird Anne Boleyn an den Hof von Margarete von Österreich geschickt, um ihre Ausbildung zu vollenden. Anschließend dient sie der französischen Königin Claudia ...

Rezensionsexemplar

INHALT

Als junges Mädchen wird Anne Boleyn an den Hof von Margarete von Österreich geschickt, um ihre Ausbildung zu vollenden. Anschließend dient sie der französischen Königin Claudia und zuletzt der Schwester des französischen Königs. Als ein Krieg zwischen Frankreich und England droht wird Anne zurück nach England gerufen, um dort Königin Katharina als Hofdame zu dienen. König Heinrich ist sofort von ihr hingerissen. Sie wird regelrecht zu seiner Obsession, denn Anne willigt nicht ein seine Mätresse zu werden. Heinrich setzt alles in Bewegung um Anne für sich zu gewinnen und nimmt jegliche Skandale in Kauf. Schließlich sieht er keinen anderen Weg, als sich von seiner ersten Ehefrau Katharina scheiden zu lassen, damit er Anne rechtmäßig heiraten und zu seiner Königin machen kann. Dabei verändert er England für immer, denn Heinrich bricht mit der katholischen Kirche. Und Anne selbst gelangt in die Höhle der Löwen und merkt sehr bald, dass sie als Ehefrau und Königin von Heinrich einem Druck ausgesetzt ist, von dem sie nicht sicher ist, ob sie ihn aushalten kann.

Wenn ein historischer Roman über die Tudorzeit bzw. die Königinnen in der Tudorzeit erscheint, dann bin ich definitiv nicht weit. Auf die Übersetzung der Reihe von Alison Weir habe ich sehr lange gewartet und bin deshalb dem Ullstein Verlag und auch Netgalley sehr dankbar für das Rezensionsexemplar.

Anne Boleyn ist für mich die interessanteste und faszinierendste Königin der Tudorzeit. Sie war unwahrscheinlich gebildet und, was den frühen Feminismus angeht, ihrer Zeit deutlich voraus. Oftmals wird Anne Boleyn als machthungrige Hure dargestellt, die nichts anderes im Sinn hatte als Sex und die Krone. Doch in Wirklichkeit lässt sich sehr vieles, was zur damaligen Zeit behauptet wurde, klar widerlegen. Aus diesem Grund finde ich es umso spannender Bücher über sie zu lesen, denn ihr Charakter scheint so viel vielschichtiger zu sein, als man annimmt.

Alison Weir beginnt die Geschichte rund um Anne Boleyn schon sehr viel früher, als die meisten Romane über sie. Anne wird als junges Mädchen nach Mechelen an den Hof von Margarete von Österreich geschickt. Dort bekommt sie eine umfassende Ausbildung. Sie lernt nicht nur zu musizieren, unterschiedliche Sprachen, und das Tanzen, sondern auch, wie man sich bei Hofe benimmt. Anne ist sehr ehrgeizig, wissbegierig und gleichzeitig sehr misstrauisch, was Männer im Allgemeinen betrifft. Schon früh ist sie sich unsicher, ob sie sich als Frau wirklich alles gefallen lassen muss, was ein Mann ihr antut. Durch den Einfluss von Margarete von Österreich bekommt sie viele Einblicke in Gedanken, die am englischen Hof längst nicht angekommen sind. Anne weiß sich zu bewegen, ihre Klugheit gekonnt einzusetzen und langsam lernt sie auch, wie man Macht über Männer ausüben kann. Doch sie hält ihre Verehre immer auf Distanz, denn eines ist der jungen Frau bewusst: ihre Ehre darf niemals in Zweifel gezogen werden, denn nur so, kann sie einen Ehemann von Stand heiraten. Doch dies ist in jungen Jahren eigentlich gar nicht ihr Ziel. Anne möchte jemanden heiraten den sie wirklich liebt und den sie sich selbst aussucht. Allerdings ist ihr klar, dass diese Möglichkeit einer Frau nur selten geboten wird. Ihre Familie wird sie zu ihrem Vorteil verheiraten.

Nach einiger Zeit wird Anne an den französischen Hof gebracht, um dort der Königin und anschließend der Schwester des Königs als Hofdame zu dienen. Dort macht sie die unterschiedlichsten positiven wie negativen Erfahrungen und wird darin bestärkt, dass sie eigentlich nicht das Bedürfnis hat zu heiraten. Und das, obwohl sie eigentlich längst im heiratsfähigen Alter wäre. Ich mochte diese Seite von Anne sehr gerne. Sie beobachtet und reflektiert das, was um sie herum geschieht und zieht daraus ihre Schlüsse: eine Frau ist zu ihrer Zeit nur dann wirklich frei, wenn sie nicht verheiratet ist. Doch gleichzeitig bietet dies auch Angriffsfläche, denn je länger sie mit einer Heirat wartet, desto weniger einflussreiche Interessenten gibt es. Und die Frage für Anne lautet: möchte sie unter dem Radar bleiben oder lieber nicht?

Als ein Krieg mit Frankreich droht wird Anne nach England zurückgeholt, wo sie, gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Mary, der Königin als Hofdame dient. Mary wurde bereits verheiratet, Anne jedoch noch nicht. Kurz nach der Hochzeit ihrer Schwester holt der König Mary in sein Bett und Anne ist völlig schockiert. Gerade diese Tatsache wird im Buch wunderbar dargestellt. Der Autorin gelingt es, Annes Empörung glaubhaft zu machen, gleichzeitig wird aber auch klar, dass Anne sich das alles wohl etwas einfacher macht, als es eben ist. Keine Frau kann sich dagegen wehren, wenn der König sie begehrt. Diese Tatsache scheint Anne völlig außer Acht zu lassen. Ich mochte diese Art der Darstellung sehr, denn es zeigt eben auch, dass Anne einen starken Willen hat, der sie teilweise sehr leichtsinnig macht.
Als König Henry schließlich sein Augenmerk auf sie richtet, wehrt sie sich zunächst. Sie will nichts von ihm wissen, schließlich ist er verheiratet. Doch nach und nach wird es immer schwieriger, denn er wird aufdringlich und plötzlich erkennt Anne, wonach sie greifen könnte, wenn sie seinem Werben wenigstens teilweise nachgeben würde.

Gerade diese Entwicklung fand ich sehr gelungen. Alison Weir stellt Anne, in meinen Augen, sehr klar und authentisch dar. Ja, sie ist berechnend. Ja, sie hat ihren Vorteil im Sinn. Aber, sie versucht auch das beste aus ihrer Situation herauszuholen. Ihr war klar, dass sie so Enden würde wie ihre Schwester, als abgelegte Mätresse ohne finanzielle Unterstützung, wenn sie sich Henry wirklich hingegeben hätte. So nutzt sie seine Verliebtheit aus, spielt mit ihm und bringt ihn dazu, alles in Bewegung zu setzen, um sie heiraten zu können. Was sie dann jedoch bekommt, ist eben nicht das vor Glück strahlende Leben, das sie sich immer vorgestellt hat. Voller Entbehrungen, Tränen, Streitereien und Angst ist ihr Leben als Königin und Ehefrau von Henry eben nicht das Schillernde, welches sie von Katharina gesehen hat. Und gerade das liebe ich auch sehr an dem Buch. Anne ist eine Frau mit vielen Ambitionen, die mutig und gebildet vorging und so die Aufmerksamkeit vieler Männer auf sich zog. Sie hatte kaum eine Wahl, als das Beste aus ihrer Situation zu machen und wurde letzten Endes dafür bestraft. Bestraft für etwas, wofür sie nichts konnte. Und wofür auch ihre Vorgängerin, Katharina von Aragon, nichts konnte.

FAZIT

Alison Weir hat es wunderbar geschafft die Geschichte von Anne Boleyn glaubhaft und authentisch darzustellen. Ich hatte unglaubliche Freude daran, das Buch zu lesen und noch einmal in die Tudorzeit einzutauchen. Es war wie immer genial, die Tücken des englischen Hofes zu erkunden und eine neue Sicht der Dinge zu sehen. Ich werde wohl nie müde werden diese Romane zu lesen und hoffe darauf, dass auch die weiteren Teile der Reihe von Alison Weir übersetzt werden. Für Fans der Tudors kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Eine grosse Persönlichkeit

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Über den Inhalt muss man hier wohl nicht viel schreiben, schon am Titel und Cover lässt sich erkennen, dass sich das Buch um die berühmte Frau von Henri dem achten, Anne Boleyn, handelt. Schon in der Kindheit ...

Über den Inhalt muss man hier wohl nicht viel schreiben, schon am Titel und Cover lässt sich erkennen, dass sich das Buch um die berühmte Frau von Henri dem achten, Anne Boleyn, handelt. Schon in der Kindheit wird ihr Leben und ihr Charakter geprägt und geformt von Frauen wie Margarete von Österreich, die ihrer Zeit voraus und emanzipiert sind. Über den französischen Hof an der Seite von Königin Claudia gelangt sie schließlich wieder zurück nach England, um dort Hofdame von Königin Katharina zu werden. Mehr und mehr fällt das Auge König Henris auf die junge Frau und er tut alles um sie für sich zu gewinnen. So wird er sich sogar von seiner Frau Katharina scheiden lassen und bricht mit der katholischen Kirche...

Ich habe diesen historischen Roman sehr gern gelesen, der Fakten und Fiktion perfekt miteinander kombiniert. Sehr unterhaltsam und spannend zu lesen! Der Schreibstil ist bildhaft und lebendig, ich hatte den königlichen Hof, die Räume und die Essensgelage schön vor meinen Augen! Seit ich damals "Die Schwester der Königin" im Fernsehen gesehen habe, war ich fasziniert von der Frau Anne Boleyn. Wie hat sie es geschafft das ein König mit der Kirche bricht um an sein Ziel zu kommen!? Welche Stärke und welche Macht gehen von ihr aus? In Büchern ist dies natürlich alles nochmal detaillierter zu lesen und so habe ich es genossen mehr über Anne Boleyn zu erfahren, zum Beispiel auch von ihrer Kindheit am Hof von Königin Maragarete.

Anne selbst wird von der Autorin sehr lebendig und authentisch beschrieben, schon früh kommen die emanzipierten Gedanken der jungen Frau zum Vorschein! Aber auch Henri und ihre Schwester Mary kann man im Buch besser kennen lernen sowie natürlich auch einige geschichtliche Hintergründe. Bei so einer hohen Seitenzahl kann es mal zur ein oder anderen Länge kommen, aber insgesamt war das Buch sehr lehrreich, interessant und spannend. Ich kann es Interessierten und Fans des Genres nur weiter empfehlen !

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