Emotionale Geschichte mit Ecken und Kanten
>>In dieser Nacht sind wir beide gesprungen, haben beide losgelassen, sind beide gefallen
>>In dieser Nacht sind wir beide gesprungen, haben beide losgelassen, sind beide gefallen<<
Worum geht es?
Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte … und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand. Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik. Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht. Er will ganz neu anfangen, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er das Mädchen auf der Brücke. Er weiß, dass sie springen wird. Und er muss eine Entscheidung treffen …
Meine Meinung:
Zuerst kann ich sagen das "Infinity plus One" seine Höhen und Tiefen hatte, aber auf jeden Fall unerwartete Wendungen nahm.
Bonnie und Clyde hatten einen unfassbar aufregenden Start und ein wunderschönes Ende. Beide konnten sich meiner Meinung nach super ergänzen und sind zu ihrem besseren Ich geworden. Alles in allem kann ich sagen, dass die Beiden einfach für sich bestimmt gewesen sind.
Bonnie ist eine starke junge Frau, die unter vielerlei Dingen leidet und sich von diesen nicht loslösen kann. Ich konnte ihren Schmerz regelrecht fühlen und hab mit ihr mitgefühlt. Aber auch Finn hat keine einfache Vergangenheit, denn auch ihn belasten Dinge, von denen er sich nicht so leicht ablösen kann.
Im Laufe der Geschichte konnte man die Zwei immer besser einschätzten und auch mehr kennenlernen. Zu Bonnie kann man sagen, dass sie sehr spontane und unvorhersehbare Aktionen unternimmt, wobei ich als Leser manchmal nur den Kopf schüttelt konnte. Aber trotzdem ist mir ihr Art in Herz gewachsen. Genauso wie Finn, der ab und an ein bisschen kühler rüberkam, was aufgrund seiner Gefängniszeit kein großes Wunder ist.
Ich muss aber leider auch sagen, dass es Szenen gab, die für mich nicht nachvollziehbar bzw. unrealistisch waren. Die Zufälle haben sich gehäuft und kamen mir nicht mehr wirklich wie Zufälle rüber.
Der Schreibstil von Amy Harmon fand ich super besonders und spannend. Sie hat eine Art mich an die Seiten zu fesseln und mich auf jede nächste Zeile neugierig zu machen. Die Autorin hat mich in die Geschichte gezaubert und mich die wahre Welt vergessen lassen. Sie hat die alte Geschichte von "Bonnie und Clyde" wunderbar eingebunden und hat super schöne Teile davon wiederhergenommen. Außerdem hat mir richtig gut gefallen, dass das Buch aus zwei Perspektiven geschrieben wurde, somit konnte man auch die Sichtweise von Finn besser verstehen und seine Handlungen nachvollziehen.
Zum Schluss kann ich auf jeden Fall sagen, dass die Geschichte rund um Bonnie Rae Shelby und Finn Clyde eine Achterbahn der Gefühle war und mich ab und an verzaubert hat aber auch verwirrt hat.
Ich kann das Buch, mit samt seiner eher tieferen Thematik, auf alle Fälle weiterempfehlen. Wer Lust auf eine abenteuerliche und gefühlvolle Reise hat, sollte sich das Buch mal näher anschauen.