Leider trotz der guten Idee eine schwache und unrealistische Umsetzung
Zu Beginn eine kurze Anmerkung: Ich durfte an der Leserunde, dank dem Team der Lesejury, teilnehmen. Meine Teilnahme beeinflusst jedoch nicht meine subjektive Meinung zu diesem Roman!
Bevor ich zu meiner ...
Zu Beginn eine kurze Anmerkung: Ich durfte an der Leserunde, dank dem Team der Lesejury, teilnehmen. Meine Teilnahme beeinflusst jedoch nicht meine subjektive Meinung zu diesem Roman!
Bevor ich zu meiner eigenen Meinung komme, hier ein kurzer Überblick über den Inhalt (und ja, ich habe einfach den Klappentext reinkopiert):
"In dieser Nacht sind wir beide gesprungen, haben beide losgelassen, sind beide gefallen."
Bonnie Rae Shelbys Leben scheint ein wahr gewordener Traum: Sie ist eine der erfolgreichsten Popsängerinnen der Welt, hat Millionen von Fans, mehr Geld, als sie je ausgeben könnte ... und sie will sterben. Finn Clyde ist ein Niemand.
Das Einzige, was für ihn im Leben Sinn ergibt, ist Mathematik.
Allerdings hat ihn das bisher noch nicht weit gebracht.
Er will ganz neu anfangen, weit weg von den Schatten seiner Vergangenheit. Doch dann sieht er das Mädchen auf der Brücke. Er weiß, dass sie springen wird.
Und er muss eine Entscheidung treffen ...
Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, wie ich das Buch bewerten soll, denn es ist, zumindest für mich, eine reine Achterbahnfahrt gewesen.
So stark wie es bereits in den ersten Kapiteln startete, so schwach hat es leider auch geendet.
Da ich meine Rezension komplett spoilerfrei halten werde, werde ich nicht auf genauere Ereignisse eingehen. Jedoch kann ich sagen, dass mir der Schwerpunkt der Handlung nicht richtig vorkommt, da sich die Vorkommnisse wirklich immer wiederholen und es kaum eine richtige Entwicklung gibt.
Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass die Autorin den Schwerpunkt nicht nur auf ausschließlich einen Aspekt der Handlung, sondern auf mehrere Aspekte der Handlung gelegt hätte, sodass wenigstens ein wenig Abwechslung vorhanden gewesen wäre.
Der Handlungsverlauf ist mir spätestens zum Ende des zweiten Drittels einfach zu einseitig geworden und ich hatte wirklich keine Lust mehr. Es passiert mir sehr selten, dass ich mich für ein Buch aufraffen muss, aber hier ist es leider der Fall gewesen, was schade ist, da die Idee an sich so viel Potenzial mit sich bringt.
Darüber hinaus ist die Handlung sehr unrealistisch gestaltet. Meistens kann ich über die unrealistischen Aspekte eines Romans wegsehen, aber hier waren es dann doch zu viele. Das Ende des Buches hat stark unter den vielen plötzlichen Zufällen und dem wirklich erzwungenen Happy End gelitten.
Für mich war es einfach zu viel auf einmal.
Es ist ja schön und gut, wenn mal etwas außergewöhnliches passiert, aber in diesem Buch konnte ich das meiste am Ende einfach nicht mehr ernst nehmen. Um auf die Charaktere zu sprechen zu kommen: Unsere Protagonistin Bonnie ist eigentlich ein herzensguter Mensch und sie ist enorm hilfsbereit. Ihre Intentionen sind durchweg gut, jedoch denkt sie bei ihrem eigentlichen Handeln meist kein zweites Mal nach. Sie rennt förmlich mit dem Kopf durch die Wand und reißt dabei nicht nur sich selbst, dafür aber auch Finn mit sich mit. Während Bonnie chaotisch und zum Teil etwas verwirrend ist, ist Finn eher der ruhigere von beiden. Er ist ausgesprochen gut und geht ganz nach dem Motto „Harte Schale, weicher Kern“.
Ich weiß nicht, warum Nord- und Südpol, also Bonnie und Finn, sich so gut verstehen und er es mit ihr aushält, aber irgendwie hat es funktioniert.
Finn liebt die Mathematik, ich übrigens nicht, aber irgendwie hat er mich mit seinem Gefasel über irgendwelche Zahlen fesseln können. Naja, so viel zu den schönen Momenten des Buches… Es gibt für mich einige mehr, dazu zählen auch die vereinzelten Rückblicke, aber ich möchte wirklich nicht spoilern. Der Schreibstil von Amy Harmon ist wunderschön, sehr detailgetreu, tiefgründig und emotional.
Doch auch ihr Schreibstil konnte die Handlung nicht mehr retten, da bei mir nur an manchen Stellen ein Hauch von Emotion ankam. Obwohl ihr Schreibstil gefühlvoll ist, wurde ich nicht von meinen Gefühlen gepackt, was ich im Nachhinein ziemlich schade finde.
Das Cover ist typisch LYX und ja, es ist schön, aber auch nichts besonders Einzigartiges. Dennoch gefallen mir die Farben und der Stil wirklich gut! 😊
Schlussendlich kann ich nur sagen, dass es auch mit diesem Roman wie mit allen anderen Büchern ist: Manche mögen es, andere wiederum nicht.
Leider konnten meine Erwartungen an den weiteren Handlungsverlauf nicht erfüllt werden und ich muss ehrlicherweise auch sagen, dass ich wirklich enttäuscht bin. Von daher kann ich nur eines sagen: Lest es oder lest es eben nicht, aber von mir gibt es in diesem Fall keine hundertprozentige Leseempfehlung!