Ein Klassiker - dem man den älteren Zeitgeist anmerkt
Rachel Bruner ist reich. Sehr reich. Sie ist schockiert als sie in einem Buch über die teils illegalen und kriminellen Vorgehensweise des FBI liest. Kurzentschlossen verschickt sie das Buch an 10.000 wichtige ...
Rachel Bruner ist reich. Sehr reich. Sie ist schockiert als sie in einem Buch über die teils illegalen und kriminellen Vorgehensweise des FBI liest. Kurzentschlossen verschickt sie das Buch an 10.000 wichtige und hochgestellte Persönlichkeiten. Nur die Reaktion des FBI`s hat sie nicht erwartet, nun wird sie und ihre Familie beschattet. Ein untragbarer Zustand, nur einer kann möglicherweise helfen – Rex Stout. Dieser weiß um die Aussichtslosigkeit des Falles, aber einem Vorschuss in Höhe von 100.000 Euro kann er nicht wiederstehen.
Es handelt sich hierbei um eine Neuübersetzung von „The Doorbell Rang“ von 1965. Zu der damaligen Zeit, waren gesellschaftskritische Äußerungen, die schlechte Zusammenarbeit zwischen Polizei und Geheimdienst und vorallem die Berichterstattung darüber ein Skandal. Heute haben wir diesbezüglich andere Vorstellungen, beziehungsweise wundern uns eher, wenn die Bespitzelung öffentlich wird. Allerdings zeigt das Nachwort von Jürgen Kaube eindrucksvoll die Bedeutung des Buches für die damalige Zeit.
Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Rex Stouts rechter Hand Archie Goodwin geschrieben.
Ich persönlich fand den Klappentext sehr interessant und war gespannt auf mehr. Leider wurde ich nicht so recht von der Spannung mitgerissen. Es gab immer wieder neue Personen und die Zuordnung viel mir gerade am Anfang schwer. Die eingeschränkten Möglichkeiten der Detektiv der damaligen Zeit, Telefonbuch, Telefon, Münztelefon fand ich persönlich nicht störend. Aber an der Art der Erzählung merkte man den etwas älteren Schreibstil und eine andere Entwicklung als man es heute gewöhnt ist. Dies zu mindestens mich nicht fesseln können.
Was mir aber besonders gut gefällt ist der Leineneinband. Schön griffig und angenehm, in Kombination mit dem Format erinnert es wirklich an ältere Bücher – für einen Klassiker sehr treffend.