rasant und fesselnd, allerdings fragwürdiges Ende
Ein Szenario wie es immer und überall vorkommt. Zwei Nachbarsfamilien, die Tür an Tür wohnen, treffen sich zu einem geselligen Abend. Die neugeborene Tochter liegt im Babybettchen, das Babyphone ist mit ...
Ein Szenario wie es immer und überall vorkommt. Zwei Nachbarsfamilien, die Tür an Tür wohnen, treffen sich zu einem geselligen Abend. Die neugeborene Tochter liegt im Babybettchen, das Babyphone ist mit auf der Feier dabei und alle halbe Stunden sieht ein Elternteil nach ihr.
Soweit alles in Ordnung – nichts verwerfliches.
Im Gegensatz zu Marco hatte Anne allerdings von Anfang an keine Lust auf die Feier und noch dazu ein schlechtes Gewissen ihr Kind allein zu lassen. Der Babysitter ist kurzfristig aus privaten Gründen abgesprungen und Anne hadert lange mit sich ob sie denn überhaupt zur Feier soll.
Das Buch macht kein Geheimnis daraus, dass die Eltern als sie nach Hause entdecken müssen, dass die Haustür offen steht und Cora verschwunden ist. Ziemlich schnell nimmt die Story so an Fahrt auf und es scheint nichts so wie es scheint.
Es wird immer wieder aus den verschiedenen Perspektiven erzählt, vor allem die des Detecive Rasbach hat mich voll und ganz überzeugt. Er merkt sofort, dass etwas ganz und gar nicht stimmt und er fragt sich ob die Entführung nicht vielleicht geplant war – kann sich aber, wie auch wir Leser, keinen Reim darauf machen.
Anne wird im Laufe des Buches immer mehr zum psychischen Wrack. Man blickt ein wenig in ihre verstörende Vergangenheit und lernt ihre Eltern kennen, die der ganzen Beziehung mit Marco eher skeptisch gegenüber stehen. Vor allem der Vater Richard macht keinen Hehl darauf Marco nicht zu mögen.
Während wir Marcos Passagen lesen erfahren wir etwas über seine Firma und die brisante finanzielle Lage.
Der Kreis der Geschehnisse zieht sich immer weiter zusammen und die ganze Tragik kommt zum Tragen. Auch der Buchtitel „The Couple next door“ erschließt sich erst gegen Ende des Buches. Denn außer am Anfang bei der Geburtstagsfeier tauchen Cynthia und Graham so gut wie gar nicht auf. Dafür viele andere Personen und es ist erstaunlich wie alles zusammen hängt.
Das Buch ist rasant und fesselnd geschrieben und die verschiedenen Sichtweisen der Akteure sind sehr gelungen. Auch sind die Handlungen der jeweiligen Personen in einer solchen Ausnahmesituation eher nicht zu hinterfragen.
Einziger Minuspunkt ist für mich das Ende - bzw. vielmehr eigentlich der letzte Satz. Auch wenn es sicherlich im Verlauf der Story Andeutungen dafür gab, es passte irgendwie so gar nicht.