Cover-Bild Das Licht ist hier viel heller
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 08.03.2021
  • ISBN: 9783328106500
Mareike Fallwickl

Das Licht ist hier viel heller

Roman
Ein soghafter Roman über das Gelingen und Scheitern von Beziehungen, über Macht und Machtmissbrauch, über Männer und Frauen und alles, was sie einander antun.

Maximilian Wenger und seine Tochter Zoey haben nicht viel gemeinsam. Er liebt den Ruhm, den er einst als gefeierter Schriftsteller genossen hat. Sie möchte auf keinen Fall in der Öffentlichkeit stehen. Als Wenger Briefe einer unbekannten Frau erhält, die eigentlich an seinen Vormieter gerichtet sind, beginnen er und Zoey unabhängig voneinander zu lesen. Es sind Briefe voller Brutalität und Zärtlichkeit, voller Liebe und Hass – und Wenger ahnt nicht, dass Zoey etwas erlebt hat, das sich in diesen Worten spiegelt. Vater und Tochter werden an einen Scheideweg geführt, an dem etwas Altes endet und etwas Neues beginnt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2021

Definitiv nicht langweilig!

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„Man will immer so viel von der Welt, von den Menschen. Dass sie einem ihre Aufmerksamkeit schenken und einen damit anfüllen bis obenhin, sodass man sich angenommen fühlt in ihrer Mitte und endlich einmal ...

„Man will immer so viel von der Welt, von den Menschen. Dass sie einem ihre Aufmerksamkeit schenken und einen damit anfüllen bis obenhin, sodass man sich angenommen fühlt in ihrer Mitte und endlich einmal nicht allein.“

Unglaublich gutes Buch, was den Atem anhalten lässt und zum Kopfschütteln geführt hat, über Gefühle, sexuelle Gewalt, männliche Arroganz, Benachteiligung von Frauen, Enttäuschung, Selbstfindung, Angst und Verzweiflung… Es war tiefgründig, überraschend und spannend! Besonders die Briefe waren einfach überwältigend – direkt ins Herz!

„Was bleibt von einem Menschen, wenn man ihm alles nimmt, seine Sprache, seine Umgebung, seine Gewohnheiten, sein Selbstverständnis, wer ist er dann, zurückgeworfen auf sich selbst? Das Licht ist hier viel heller, obwohl das Meer es gierig verschluckt. Bis zu meinen Zähnen ist mein Mund angefüllt mit Wut.“

Wichtige Themen und authentische, menschliche und facettenreiche Charaktere waren intelligent und humorvoll geschrieben! Ein wichtiges Buch für alle! Hier ist kein Wort Zuviel - absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Komplette Überraschung!

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Anfangs noch scheinbar angenehm leichte (weil es sich so fix lesen lässt) Unterhaltungsliteratur, die ich bald schon wegen der herrlich komplexen Charaktere schätzte, entwickelte sich immer mehr ein klarer ...

Anfangs noch scheinbar angenehm leichte (weil es sich so fix lesen lässt) Unterhaltungsliteratur, die ich bald schon wegen der herrlich komplexen Charaktere schätzte, entwickelte sich immer mehr ein klarer Ton, eine starke Stimme gegen das, um was es in diesem Buch eigentlich geht: Sexueller Missbrauch, das Ausnutzen von Macht, das Rollenbild Mann-Frau. Ich verstand, dass jeder Charakter, jede Handlung, einfach alles, damit zusammen hängt. Ab da wusste ich, das ist eins der Bücher – die ich im Herzen behalten werde und von denen ich denke, sie sollten im Deutschunterricht analysiert werden.

Von Anfang an war ich begeistert, aber dachte, dass es einer der Bücher ist, die ich zwar gut finde, aber bei denen das gewisse Etwas fehlt – und dann wurde ich eines Besseren belehrt. Das Buch ist extrem klug und vorsichtig zusammengesetzt, der Schreibstil passt so perfekt und passt sich den Gegebenheiten subtil an, die Charaktere haben mich begeistert, das Erzähltempo war ideal, man kann das Ganze wunderbar analytisch lesen, während das Lesevergnügen nicht zu Kurz kommt, denn die Seiten blätterten sich fast von selbst um.

Es hat mich zum Lachen gebracht mit der wortgewandten Selbstironie, zum Schmunzeln bei den treffenden Kulturreferenzen und es hat gleichzeitig mein Herz gebrochen, mit der viel zu realen Tragik dahinter. Alles, was ich in einem Buch möchte, was ich erwarte, wovon ich denke, dass ein Buch brauch – es ist hier vereint. Mareike Fallwickl: Du hast einen neuen Fan. Und ich ein neues Buch, das sich zu den Lieblingen einreiht.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Sprachgewaltig, aufwühlend, facettenreich

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Ein ehemals berühmt-berüchtigte Schriftsteller: „Es ist 11.23 Uhr, und Wenger versucht, sich zu Sturm der Liebe einen runterzuholen“ S.5
Doch seine Erektion lässt ihm in Stich und in seinem Leben läuft ...

Ein ehemals berühmt-berüchtigte Schriftsteller: „Es ist 11.23 Uhr, und Wenger versucht, sich zu Sturm der Liebe einen runterzuholen“ S.5
Doch seine Erektion lässt ihm in Stich und in seinem Leben läuft einiges nicht mehr, wie es mal war. Nach Jahren Rampenlicht, viele Bestseller und Skandale verlässt seine Frau ihm für einen jüngeren Sportfreak, seine Kinder hassen ihm und seine Bücher sind Ladenhüter. Im Selbstmitleid suhlend, gammelt Wenger in seiner Junggesellenbude, lässt sich von seiner Schwester bekochen. Bis er eines Tages Briefe von einer fremden Frau erhält, die nicht für ihn bestimmt sind. Briefe; die voll mit Wut, Schmerz, Liebe und Hass beladen sind. Wenger öffnet und liest sie und auf einmal weist er, worüber er schreiben will. Doch er weiß nicht, dass seine 18-jährige Tochter Zoey, dieselben Briefe liest und denselben Schmerz und dieselbe Wut spürt, wie die geheimnisvolle Verfasserin.

Ein Buch voll mit Schmerz, Wut, Liebe und Hoffnung. Eine Geschichte, die mich als Mutter extrem wütend gemacht hat. Wie kann man als Eltern von Jugendlichen so Blind und Selbstsüchtig sein? Wie kann man eigene Kinder ignorieren oder die für sich selbst vorteilhaften Zwecken benutzen wollen?

Erzählt wird die Geschichte aus Zoeys und Wengers Sicht, wobei ich am liebsten Wangers „gepuderten Nase“ eine einhauen wollte, war Zoey für mich die Heldin. Obwohl sie sehr arrogant und selbstbewusst herüberkommt, waren ihre Gefühle, Ängste, Wünsche und Liebe ergreifen Nah. Besonders ihre Liebe und Beschützerinstinkt gegenüber ihrem Bruder hat mich tief berührt. Zwischen beiden Perspektivenwechseln kommen die Poesie geladenen Briefe, die mich stellenweise zu Tränen gerührt hat.

Schlagfertig, nicht schönt, frech und emphatisch schreibt Mareike Fallwickl über eine entzweite Familie, Alltagssexismus und über die Emanzipation von ein junges Mädchen. Sie spricht über den trostlosen Literaturbetrieb, um die AutorInnen gern einen großen Bogen machen und mehr oder minder gibt sie einen Seitenhieb an den BloggerInnen ab, was mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.

Absolute Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Authentischer Roman, der die Metoo-Thematik von drei Seiten beleuchtet und erschütternd rau, aber auch feinfühlig-empathisch geschrieben ist

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Maximilian Wenger ist Schriftsteller, dessen letzte Erfolge lange zurückliegen. Inzwischen ist er von seiner Ehefrau getrennt, wohnt in einer Junggesellenwohnung und bemitleidet sich selbst. Seine fast ...

Maximilian Wenger ist Schriftsteller, dessen letzte Erfolge lange zurückliegen. Inzwischen ist er von seiner Ehefrau getrennt, wohnt in einer Junggesellenwohnung und bemitleidet sich selbst. Seine fast erwachsenen Kinder kommen notgedrungen alle vierzehn Tage am Wochenende zu Besuch und würde sich seine Schwester nicht um Wenger kümmern, würde er komplett verwahrlosen.
Wenger blüht erst wieder auf, als er Briefe von einer Frau erhält, die an den Vormieter der Wohnung schreibt. Diese inspirieren ihn zu einem neuen Roman, der den Nerv der Zeit trifft. Was er nicht ahnt, ist, dass auch seine Tochter Zoey die Briefe heimlich gelesen hat und von den Inhalten erschüttert ist - denn sie hat ähnliches erlebt, wie die fremde Frau.

Der Roman ist abwechselnd aus der Perspektive von Wenger und seiner 17-jährigen Tochter Zoey geschrieben, so dass man einen Einblick in beide Leben erhält. Beide machen im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung durch. Während man Wenger zunächst noch aufgrund seiner Arbeitslosigkeit und dem Verlust seiner Familie bemitleiden mag, zeigt sich bald, dass er doch noch Biss hat, Ehrgeiz entwickelt und von einem Comeback träumt. Dabei ist ihm jedes Mittel recht - über Plagiate oder Ideenraub denkt er gar nicht nach, auch ist seine abwertende Einstellung gegenüber Frauen äußerst fragwürdig.
Zoey ist eine Einzelgängerin, die sensibel ist und künstlerisch begabt ist. Sie möchte Fotografin werden und arbeitet ehrgeizig an ihrem Ziel, ohne dass ihre Eltern eine Ahnung davon haben. Ein Ereignis wirft sie dann jedoch zurück und scheint all ihre Träume zu vernichten sowie ihre negative Einstellung gegenüber ihren Eltern zu manifestieren. Doch auch Zoey lernt zu kämpfen und lässt sich weder von ihrem übergriffigen Chef kleinkriegen, noch von Eltern, die sie nicht verstehen und nicht für sie da sind, wenn sie sie einmal braucht.

Der Schreibstil ist direkt und rau. Die Protagonisten sind frech und nehmen kein Blatt vor den Mund. Während Wenger sarkastisch ist und selbstverliebt nur auf sich und seinen eigenen Vorteil bedacht ist, ist Zoey rebellisch und trotzig gegenüber ihren Eltern, aber feinfühlig in Bezug auf ihren Bruder, mit dem sie ein enges Band verbindet.
Durch die drei unterschiedlichen Erzählstränge um Wenger, Zoey und die anonyme Verfasserin der Briefe ist der Roman abwechslungsreich gestaltet und zieht in seinen Bann. Dabei stellt sich erst im Laufe der Geschichte heraus, was die drei Handlungsstränge mit einander verbindet.

In Zeiten von #metoo-Debatten greift der Roman ein aktuelles Thema auf und zeigt es schonungslos aus Sicht der Opfer. Erschreckend dabei ist, wie schnell Grenzen verschwimmen können und wie wenig Handlungsspielraum bei der Verteidigung oft bleibt. Es ist ein Roman mit polarisierenden Charakteren, der gerade deshalb so einnehmend ist und nachdenklich macht.
Etwas einseitig empfand ich jedoch das vermittelte Männerbild. Bis auf Zoeys homosexuellen Bruder und seinen Freund, erscheinen alle anderen männlichen Protagonisten unsympathisch und frauenfeindlich.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Nicht schlecht

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Dieses Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Zum einen haben wir den gefallenen Bestseller-Autor Maximilian Wenger, der in seiner kleinen Bude vor sich hin schimmelt und sich dort nach allen Regeln ...

Dieses Buch ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Zum einen haben wir den gefallenen Bestseller-Autor Maximilian Wenger, der in seiner kleinen Bude vor sich hin schimmelt und sich dort nach allen Regeln der Kunst so richtig gehen lässt. Was? Ich habe Kinder? Mir doch egal. Viel wichtiger ist: ich kann mir zu Sturm der Liebe nicht mehr die Flinte putzen. Da kann ich die Ex-Frau auch verstehen, denn sie hat ihn durch einen jüngeren (und wahrscheinlich auch deutlich sympathischeren) Mann ausgetauscht. Da Wenger es bisher nicht für nötig gehalten hat, das Namensschild am Briefkasten auszutauschen, bekommt er immer Briefe für den Vormieter. Aus denen schlägt er natürlich direkt Kapital. Denn was die Anonyme Verfasserin dort schreibt ... uiuiui!
Achso, da hätten wir noch die andere Perspektive: Zoey, die schnuckelige Zickentochter, die man eigentlich aufgrund erheblicher Schäden gerne umtauschen möchte. Von der jungen Dame (18) erfahren wir mehr über die Familie. Immerhin: manchmal besuchen sie und ihr Bruder ihren Super-Daddy. Wenn auch nur halbherzig. Zoey steht kurz vor dem Schulabschluss. Wenn es nach der Mutter geht, arbeitet sie in ihrem super Influencer ich-bin-die-geilste Lifestyle-Unternehmen, während für ihren Vater natürlich vollkommen klar ist: die studiert Jura! Was? Die Tochter hat einen eigenen Willen? hahahaha. Nein, nicht bei den Eltern.

Das Buch beschäftigt sich mich ernsten Themen wie: #MeToo, Instagram/Infuencer-Welt, sexuelle Gewalt, soziale inkompetenz und toxische Männlichkeit.

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