Ein Sommerkrimi
Liebe Daffy,
in diesem Brief berichte ich dir von einem Krimi, den ich gerade erst beendet habe. Hierbei handelt es sich um ein Leseexemplar, das ich via LovelyBooks gewonnen habe und wofür ich mich bei ...
Liebe Daffy,
in diesem Brief berichte ich dir von einem Krimi, den ich gerade erst beendet habe. Hierbei handelt es sich um ein Leseexemplar, das ich via LovelyBooks gewonnen habe und wofür ich mich bei LovelyBooks und dem Verlag herzlich bedanken möchte.
Der Goldmann Verlag hat mir Elsa Dix' „Der tote Rittmeister“ zur Verfügung gestellt, das 2021 erschienen ist.
Inhalt
1913 auf Norderney. Viktoria Berg ist zurück auf der Nordseeinsel, um eine ihrer kranken Schülerinnen im Krankenhaus zu besuchen. Es ist das Jahr des Thronjubiläums des Kaisers, weshalb sich die Insel herausgeputzt hat und einige glanzvolle Veranstaltung geplant wurden. Aus diesem Anlass ist auch Christian Hinrichs auf die Insel gekommen, um für eine Illustrierte darüber zu berichten. Als bei einem Pferderennen ein Rittmeister tot aufgefunden wird, beginnt eine spannende Ermittlung.
Schreibstil
Elsa Dix hat einen flüssigen Schreibstil, der sich gut und zügig lesen lässt. Außerdem webt sie immer wieder norddeutsche Worte in den Text, sodass ein großartiges Lokalkolorit entsteht.
Bei diesem Krimi handelt es sich anscheinend um einen zweiten Teil, wodurch die Figuren Viktoria und Christian anderen Lesenden schon bekannt sein dürften. Dieses Buch war das erste, das ich von der Autorin gelesen habe, ich kann jedoch aus Überzeugung sagen, dass ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, mir fehlten Informationen. Die Auflösung des bereits gelösten Falls des Duos wurde auch nicht verraten, was mich umso neugieriger macht, Elsa Dix' anderes Werk in die Hand zu nehmen.
Figuren
Wir erleben die Geschichte sowohl aus Viktorias, als auch Christians Sicht und bekommen dadurch einen umfassenden Eindruck über die Ermittlungen. Doch auch die unterschiedlichen Stellungen in der Gesellschaft werden so erlebbar gemacht. Bei beiden Figuren handelt es sich um modern denkende Charaktere, die die Gegebenheiten ihrer Zeit hinterfragen. Besonders Viktoria ist ihrer Zeit voraus und empfindet sich selbst als unabhängige, doch unterdrückte Frau. Stets macht sie auf Missstände aufmerksam und kann gute Argumente liefern, warum sie von anderen – besonders den Männern – ernst genommen werden muss und möchte. Es hat mir gut gefallen, ihre Sicht auf das Jahr 1913 kennen lernen zu dürfen.
Christian fühlt sich in der ihm zugeschriebenen Rolle ebenfalls immer wieder unwohl und würde gern anders wahrgenommen werden und andere Chancen bekommen. Einiges, was Viktoria anspricht und wo ich ihr nur zu gern zugestimmt habe, fällt für ihn nicht in den Zuständigkeitsbereich einer Frau.
Krimi
Um die Spannung nicht zu nehmen, möchte ich inhaltlich gar nicht viel zu dem Fall erzählen, sodass du dir selbst ein Bild machen kannst. Ich hatte schon relativ früh drei Verdächtige, bei denen sich tatsächlich eine Person als die richtige Spur erwiesen hat. Hier ist wohl meine Übung mit dem Genre ausschlaggebend, sodass ich die Stränge entwirren konnte. Für ungeübte Krimilesende ist dieser Buch ganz sicher ein toller Einstieg in das Genre. Vor allem, wenn eine Begeisterung für historische Romane vorhanden ist. Die Verknüpfung dieser beiden hat das Buch zu einem super Lesespaß gemacht.
Deine Daisy