unterhaltsam, lesenswert und anders...
Das Buch „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ in der Aufmachung einer Eve Zigarettenschachtel ist ein absoluter Hingucker. Wer von dem Cover angelockt wurde, wird sich über den ungewöhnlichen ...
Das Buch „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ in der Aufmachung einer Eve Zigarettenschachtel ist ein absoluter Hingucker. Wer von dem Cover angelockt wurde, wird sich über den ungewöhnlichen Titel wundern und es auf jeden Fall einmal in die Hand nehmen um den Klappentext zu lesen.
Der Inhalt dreht sich um die 26-jährige Bianca aus deren Perspektive auch erzählt wird, sowie deren Familie und Freunde. Bianca lebt in Berlin, hat sich als Schauspielerin versucht und ist gescheitert, macht momentan auf Designerin für Seiden-Schlüpfer mit mäßigem Erfolg und arbeitet um überhaupt zu überleben als Kellnerin. Klar hat sie studiert, aber mit dem Studium kann sie nicht so viel anfangen.
Als dann die Mitzi stirbt, trifft sie dieser Verlust sehr. Mitzi war 70 Jahre und hat fast ihr ganzes Leben als Prostituierte gearbeitet. Außerdem war sie die beste Freundin und Mitbewohnerin von der Omma. Bianca´ s Omma Anna hat früher als Wirtschafterin im Puff gearbeitet und hat sich mit einer Pension und der Mitzi in Essen-Rellinghausen selbstständig gemacht.
Nach dem Tod beschließt die Omma zur Bianca zu ziehen. In einer Zwei-Zimmerwohnung und einem Altersunterschied von knapp 50 Jahren kann das nicht harmonisch ablaufen. Zu guter Letzt zieht sogar Bianca´s Vater nach Berlin. Alle sind jetzt in Berlin und Bianca ist überfordert. Außerdem gibt es da noch die Frage, woran die Mitzi überhaupt gestorben ist und warum die Omma ihr das nicht sagen will…
Aber keine Sorge alle Fragen werden im Laufe des Buches geklärt, obwohl zu Beginn eher noch weitere auftreten.
Die Geschichte ist eine unglaubliche Mischung aus allem. Es geht um Prostitution, Liebe, Schicksalsschläge, Familienchaos und und und. Genauso bunt gemischt sind die Empfindungen beim Lesen. Von Kopfschütteln bist laut Lachen war wirklich alles vertreten bei mir. Ein wirklich unterhaltsamer Roman für Leser die das etwas andere Buch suchen.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, obwohl es eine Besonderheit gibt. Durch die Herkunft der Protagonisten gibt es einen Ruhrpott-Dialekt in der Geschichte, an welchen man sich gewöhnen muss. Dies ist mir recht schnell gelungen, auch wenn mir der Dialekt vollkommen fremd war.
Es wurde dadurch für mich noch lustiger und unterhaltsamer. Außerdem wird alles direkt angesprochen und nicht verblümlicht.
Einziger negativer Punkt für mich war, dass ich mit dem Hauptcharakter so gar nicht warm wurde. Bianca ist da und trotzdem denke ich die ganze Zeit, was will sie, was macht sie, wie kann man so sein. Sie ist kein Mensch mit dem ich selber Kontakt haben möchte und ich konnte bei ihr auch keine Entwicklung im Laufe der Geschichte feststellen.
Alles in allem ein sehr gelungener unterhaltsamer Roman und für´s Lesen geeignet.