Ein Highlight für Naturliebhaber und Abenteurer
Gestaltung:
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es fängt gewissermaßen die Kälte ein, die das Expeditionsteam aushalten musste und es birgt etwas Geheimnisvolles und Ruhiges in sich, das die Expedition ...
Gestaltung:
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es fängt gewissermaßen die Kälte ein, die das Expeditionsteam aushalten musste und es birgt etwas Geheimnisvolles und Ruhiges in sich, das die Expedition sehr gut darstellt.
Das Buch ist nebst Vorwort in drei Teile (Die Annäherung / Der Vorplatz / Die Erscheinung) gegliedert. Die Kapitel sind angenehm kurz und dennoch aussagekräftig.
Inhalt:
Der Leser begibt sich mit dem Autor Sylvain Tesson auf eine abenteuerliche Reise nach Tibet, um einen Schneeleoparden zu suchen und zu beobachten. Natürlich kommt man auch mit anderen Tieren in Kontakt.
Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist unaufgeregt, jedoch klar und insofern bildgewaltig, als dass man all seine Beschreibungen mit Leichtigkeit visualisieren kann. Ich konnte gänzlich in seine Beschreibungen eintauchen und hing gefesselt an seinen Worten. Das Buch habe ich in einer Leseperiode durchgelesen, ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen.
Immer wieder lässt Tesson auch Daten, Fakten und seine Erfahrungen zum tibetischen Alltag, zu Kultur & Religion sowie zur chinesischen Politik (insbesondere in Verbindung mit der Erschaffung des tibetischen Naturschutzgebietes, nicht zuletzt auch aufgrund von Wilderei) einfließen. Die Verknüpfungen werden geschickt integriert. Ebenso integriert er Aussagen philosophischer und anthropologischer Natur, aber auch Momente der Kunstgeschichte werden eingefangen und mit dem Schneeleoparden und seinem Lebensraum gekonnt verknüpft.
Tesson verbindet seine Erlebnisse mit Aussagen historischer Personen mit solch einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, als wären genau diese Worte nur für seinen Moment gesprochen worden. Tesson selbst brilliert mit recht weisen Zitaten und Zeilen voller Poesie.
Dennoch vergisst er dabei nie, die Natur oder die widrigen Umstände zu beschreiben. Ein grandioses Werk, das auch humorvolle Passagen in sich birgt.
Fazit:
Es gibt zwei Bilder in diesem Buch. Da ein Fotograf (V. Munier, Bildband extra erhältlich) im Team war, habe ich einen Moment darüber nachgedacht, dass eine höhere Anzahl von Fotos schön gewesen wäre. Aber nein! Das Buch braucht keine Bilder, da Tesson einfach zu schöne Landschaftsbeschreibungen zum Gegenstand seiner Arbeit gemacht hat. Einziger Nachteil: Es ist zu Ende. Ich werde definitiv nochmal etwas von dem Reiseschriftsteller Sylvain Tesson lesen.