Etwas zu rasant
Inhalt
Ava ist verflucht. Seit sie eine schwere Schuld auf sich lud, ist sie gezwungen durch die Zeit zu springen. Immer wieder erwacht sie in fremden Körpern, in den unterschiedlichsten Situationen, nur ...
Inhalt
Ava ist verflucht. Seit sie eine schwere Schuld auf sich lud, ist sie gezwungen durch die Zeit zu springen. Immer wieder erwacht sie in fremden Körpern, in den unterschiedlichsten Situationen, nur eines bleibt gleich: Sie muss zwei Seelenverwandte zusammen bringen. Doch während sie Liebende einander zuführt, darf sie selbst nicht lieben. Allerdings ändert eine Begegnung etwas in ihr. Während ihrer Aufträge wird ihr Blut mit der Zeit wie Säure und bereitet ihr ungemeine Schmerzen, doch eine Berührung von Kyran bringt Beruhigung. Gerne würde sie bei dem geheimnisvollen jungen Mann bleiben, weiß aber auch, dass dies unmöglich ist.
Meine Meinung
Wie der Titel bereits verrät, geht es um zwei Liebende, zwischen denen die Zeit steht.
Ava ist verflucht. Sie wird für immer 21 sein, doch nie an einem Ort bleiben. Ihre Seele ist nicht länger an einen Körper gebunden. Durch einen Fluch, den sie durch eine Schuld auf sich lud, ist sie gezwungen von Körper zu Körper zu wandern. Ungebunden in der Zeit und im Raum, kann sie überall eine Aufgabe erhalten, doch diese ist immer gleich. Ava soll zwei Liebende, die eine Seelenverwandschaft verbindet, zusammen bringen. Je länger sie dazu braucht, desto mehr muss sie leiden, denn mit dem Verstreichen der Zeit werden die Schmerzen in ihrem Körper größer. Bei einem Sprung begegnet sie zufällig dem Studenten Kyran. Obwohl er ein ganz gewöhnlicher junger Mann zu sein scheint, hat er eine besondere Wirkung auf sie. Er oder auch bloß seine Nähe lindern ihre Schmerzen. In seiner Nähe fühlt sie sich sicher und besonders geborgen, doch leider ist ihr auch klar, dass sie ihm nie wirklich nahe sein wird. Sie wird nie in derselben Zeit bleiben können und damit auch nie bei ihm.
Man merkt allerdings schnell, dass Kyrans Beteiligung an diesem Buch nicht nach dieser ersten Begegnung vorbei ist. Er scheint besonders zu sein. Doch Kyran scheint auch eine gewisse Neugier zu haben, die ihn wahrscheinlich noch in Schwierigkeiten bringen wird. Seine Neugier wird von einer selbst auferlegten Schuld getragen und einem Schmerz, den er nicht loslassen kann.
Ich will jetzt eigentlich nicht zu viel verraten, aber gegen Ende des Buches hätte ich ihm am liebsten eine verpasst. Wie konnte er so gedankenlos die Sache angehen? Mal ehrlich, wenn man so was macht, sollte man sich vielleicht auch daran erinnern, dass dabei Konsequenzen entstehen können.
Ja, ich geb es zu, die Charaktere haben mich so manches Mal aufgeregt. Ob nun Ava oder Kyran oder auch manch andere, wirklich sympathisch waren sie jetzt nicht. Klar teilweise lässt sich nachvollziehen was sie tun, manchmal aber ganz und gar nicht. Da fragt man sich, warum sie ihren gesunden Menschenverstand nicht benutzen.
In diesem Band folgt man Ava durch vier Sprünge. Sie führen an verschiedene Orte und verschiedene Zeiten. Zwar ist dies wirklich interessant, doch es wurde einfach zu schnell abgehandelt. Sie landet immer dort, wo die Seelenverwandten praktisch vor ihrer Nase sind und sich nur etwas sträuben nach ihrem Glück zu greifen. Mit etwas Geschrei und kleinen Handlungen ist plötzlich die große Liebe da. Da hätte man wirklich einiges ausbauen können. Wirklich irritierend fand ich auch, dass es Ava so leicht fällt sich anzupassen. Hey, sie landet im Jahr 1907 und weiß, wie sie reden soll und sich benehmen. Mal ehrlich, wo lernt man so was? Ich kann mich nicht erinnern, dass wir so etwas in Geschichte durchgenommen hätten.
Übrigens, wenn man darauf hofft hier zu erfahren, was Ava angestellt hat, um verflucht zu werden, wird man enttäuscht. Es gibt einige Hinweise, die zu den verschiedensten Theorien führen, aber nichts Konkretes. Da muss wohl noch auf weitere Bände gewartet werden.
Fazit
Die Autorin hat eine tolle Idee gehabt, diese aber nicht so überzeugend umgesetzt. Die Handlung geht zu schnell voran und Ava scheint kaum Mühe zu haben etwas zu tun. Obwohl sie viel jammert, fällt ihr praktisch alles in den Schoß. Leider kommt kaum Spannung auf und die Gefühle zwischen ihr und Kyran erreichen den Leser nicht, denn auch hier geht alles zu schnell. Alles in Allem bleiben zu viele offene Fragen, die ein wenig enttäuschen.