Wenn deine Reise am Ende beginnt, wohin mag sie dich führen?
Manche Tage fangen mieser an als andere. Besonders solche, an denen man schwerelos und ohne nennenswerte Erinnerungen in einem weißen Nichts aufwacht. Preema Anand sind nur zwei Dinge geblieben: ihr Name und die Gewissheit, dass die Welt untergegangen ist. Doch kurz bevor ihr Verstand dem Wahnsinn verfällt, trifft sie auf weitere Überlebende, die sich auf eine vermeintlich idyllische Lichtung mitten im Nirgendwo gerettet haben und Antworten in wilden Theorien suchen. Je dringlicher auch Preema die Geheimnisse ihrer Umgebung und die ihrer eigenen Vergangenheit zu ergründen versucht, desto deutlicher wird, dass ihre Erinnerungen gefährlicher für sie sein könnten als die grauen Schemen, die die Überlebenden heimsuchen …
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Wenn deine Reise am Ende beginnt, wohin mag sie dich führen?
Manche Tage fangen mieser an als andere. Besonders solche, an denen man schwerelos und ohne nennenswerte Erinnerungen in einem weißen ...
Inhalt
Wenn deine Reise am Ende beginnt, wohin mag sie dich führen?
Manche Tage fangen mieser an als andere. Besonders solche, an denen man schwerelos und ohne nennenswerte Erinnerungen in einem weißen Nichts aufwacht. Preema Anand sind nur zwei Dinge geblieben: ihr Name und die Gewissheit, dass die Welt untergegangen ist. Doch kurz bevor ihr Verstand dem Wahnsinn verfällt, trifft sie auf weitere Überlebende, die sich auf eine vermeintlich idyllische Lichtung mitten im Nirgendwo gerettet haben und Antworten in wilden Theorien suchen. Je dringlicher auch Preema die Geheimnisse ihrer Umgebung und die ihrer eigenen Vergangenheit zu ergründen versucht, desto deutlicher wird, dass ihre Erinnerungen gefährlicher für sie sein könnten als die grauen Schemen, die die Überlebenden heimsuchen
Quelle: amazon.de
Mein Senf dazu
Ich weiß gar nicht, was ich von dem Buch erwartet habe. Auf jeden Fall hat es mich positiv überrascht. Man weiß nicht, was eigentlich mit Preema los ist und man erfährt es auch nicht bis zum Ende. Ich mochte es, dass die Rückblenden aus Preemas Leben zum Ende hin mehr wurden, da das einfach sehr viel interessanter war. Man versteht mit der Zeit, wie all diese Erinnerungen zusammenhängen und ich fands grandios. Lest auf keinen Fall Rezensionen, die den Inhalt spoilern, das verdirbt den ganzen Spaß bei dem Buch.
Inhalt:
Und plötzlich ist alles weiss und still, Preema steht alleine da und fragt sich, wie zum Kuckuck dies passieren konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit trifft sie auf einen weiteren Menschen, der ...
Inhalt:
Und plötzlich ist alles weiss und still, Preema steht alleine da und fragt sich, wie zum Kuckuck dies passieren konnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit trifft sie auf einen weiteren Menschen, der sie auf eine grüne, paradiesähnliche Lichtung führt, auf der sie fortan leben soll. Doch Preema will nicht einfach akzeptieren, dass die Welt scheinbar untergegangen ist und beginnt, Fragen zu stellen. Sie spricht mit den Menschen, die auf der Lichtung leben und hört die unterschiedlichsten Theorien. Ausserirdische? Digitale Wirklichkeiten? Künstliche Intelligenz? Zusätzlich wird sie von nicht nur schönen Erinnerungen aus ihrem früheren Leben heimgesucht und nach und nach setzt sich ein Puzzle zusammen, das weitere Rätsel aufwirft und verblüfft...
Meine Meinung:
Dieses Buch ist mir schon einige Male begegnet und stand seit seinem Erscheinungstermin auf meiner Wunschliste. Erst Aleshanees eindringliche Empfehlung aber hat es mich endlich kaufen lassen, was wirklich ein Wunder ist, da ich keine guten Erfahrungen gemacht habe mit Büchern, die im Selbstverlag erschienen sind. "Was Preema nicht weiß" hat mich aber positiv überrascht, mich eines besseren belehrt, mich unterhalten, berührt und begeistert.
Eindringlich wird geschildert, wie verloren Preema sich in ihrer neuen Wirklichkeit fühlt, wie sehr sie zweifelt und immer wieder versucht, zu verstehen, was genau mit ihr und mit dem Rest der Welt geschehen ist. Dazu gehört auch, dass sie niemandem - auch nicht sich selber und eigentlich auch nicht ihren Erinnerungen - trauen kann, was die Unsicherheit und Verlorenheit noch grösser macht. Einzig eine kleine Länge zwischen Seite 150 und Seite 200, sowie zwei Entwicklungen, die ich vorhergesehen habe (die ich aber natürlich hier nicht erwähnen werde), haben mich ein wenig gestört.
Die Kapitel sind abwechselnd aus Preemas neuer Welt "Heute" und in Rückblicken (stets mit Datum versehen) erzählt. So setzen sich Preemas Erinnerungen Stück für Stück zusammen und so lernen auch wir die Protagonistin immer besser kennen und verstehen, welche Ereignisse ihres früheren Lebens sich in ihrem Gedächtnis besonders stark manifestiert haben. Dazu gehört auch eine Liebesgeschichte, die mir sehr, sehr gut gefallen hat und die so frei von Stereotypen und ohne Label auskommt, dass es einfach nur eine grosse Freude war, sie zu lesen.
Das Ende und des Rätsels Lösung haben mich unerwartet emotional erwischt und ich bin nach wie vor komplett begeistert von dieser Spannung, dieser schlüssigen Zusammenführung aller losen Enden und dieser aussergewöhnlichen Plotdee.
Die Aufmachung:
Besonders zu erwähnen sind ausserdem die wunderschön gestalteten Kapitelanfänge. Erst nach und nach habe ich verstanden, was es damit auf sich hat und möchte dies - natürlich spoilerfrei - hier schildern. Der allererste Kapitelanfang ist von einer Illustration umrahmt, die unzählige Scherben zeigt, Glasscherben oder Glassplitter, die fast über die ganze Seite verteilt sind. Bei jedem weiteren Kapitel beginnen die einzelnen Scherben, sich zu formieren und sortieren. Sie ergeben ein Bild, welches ganz direkt mit der Handlung verknüpft ist. Dies habe ich zuerst gar nicht richtig wahrgenommen, als aber das Bild irgendwann klarer wurde, habe ich verstanden, welche grossartige Idee und - mit Sicherheit - immense Arbeit dahintersteckt.
Meine Empfehlung:
Von der Aufmachung über die Figuren, die Entwicklung der Handlung und die Erzählsprache bis hin zum stimmigen Ende: dieses Buch hat mich für sich eingenommen, berührt und unterhalten. Von mir gibt es eine herzliche Leseempfehlung.
Das Ende der Welt - doch Preema hat irgendwie überlebt und findet sich in einem völlig weißen Nichts wieder.
Ein sehr ungewöhnlicher Anfang, der neugierig macht, und ich wusste wirklich gar nicht, auf ...
Das Ende der Welt - doch Preema hat irgendwie überlebt und findet sich in einem völlig weißen Nichts wieder.
Ein sehr ungewöhnlicher Anfang, der neugierig macht, und ich wusste wirklich gar nicht, auf was ich mich hier einlasse oder wohin mich diese Geschichte führen wird.
Die Beschreibungen sind jedenfalls sehr anschaulich und ich konnte gut mit Preema mitfühlen, die sich mit der ganzen Situation komplett überfordert fühlt. Auch als sie auf andere Menschen trifft, die ebenfalls Überlebende sind, bleibt ihr der Sinn des ganzen verborgen. Sie kann sich nicht wie die anderen damit anfreunden, alles einfach hinzunehmen und so versucht sie, aus den wenigen Erinnerungen, die immer wieder aufblitzen, einen Zusammenhang herzustellen.
Es ist wirklich schwierig zu beschreiben ohne zu spoilern und gerade das Nichtwissen, was als nächstes kommt oder was dahintersteckt, macht einen großen Reiz der Geschichte aus!
Die Menschen auf der "Lichtung", denen Preema begegnet, haben viele Theorien, warum sie hier sind, aber sie nimmt nichts einfach hin und versucht, auf eine eigene Lösung zu kommen.
Die Erinnerungen, die Preema kleine Stückchen aus der Vergangenheit zeigen, sind teilweise sehr traurig, ja geradezu dramatisch, aber auch liebenswert und lustig. Der Humor kommt hier immer wieder durch und es gab viele schöne Momente.
Ein paar Details hab ich mir rausgepickt, weil sie mir besonders ans Herz gewachsen sind. Zum Beispiel beschreibt die Autorin eine ganz tolle Methode, um kleinen Kindern die Angst vor "Monstern im Kleiderschrank" zu nehmen. Besonders witzig auch eine Stelle, in der Preema auf das Geschlecht hinweis:
"Es ist ein Mädchenmonster. Siehst du? Es hat Mamahubbel"
Seite 85
"Mamahubbel" hab ich noch nie im Leben gehört, aber es klingt so süß <3
Die Erinnerungen gehen auf Kindheitserfahrungen zurück, aber auch auf das ältere Ich von Preema - womit sie manchmal Freude, oft aber auch Schmerz verbindet.
"... aber letztlich können wir weder vor unserem Schmerz noch vor unseren Fehlern davonlaufen", sagte er traurig.
Fehler machen wir alle und die Konsequenzen sind nicht immer überschaubar, dennoch müssen wir mit ihnen leben und zurechtkommen; und sie sind auch wichtig, um aus den Erfahrungen zu lernen!
Während sich Preemas Erinnerungslücken immer mehr auffüllen, spürt sie sehr deutlich, welche einschneidenden Erlebnisse ihr Leben geprägt haben.
Es ist auch eine Liebesgeschichte mit dabei, die ich sehr erfrischend fand. In einer anderen Rezension hab ich gelesen, dass Gwenn, die hier Preema sehr selbstbewusst anbaggert, zu "übergriffig" rüberkommt und es bei einem Mann ganz anders aufgefasst würde. Ich fand Gwenns hartnäckiges Flirten teilweise auch manchmal ganz schön direkt und penetrant, aber wenn man die Hintergründe weiß, relativiert es sich auch wieder. Ich finde auch etwas schade, dass dieses "Spiel" und Werben in der Verliebtheit oft gleich mit so einem Makel behaftet ist oder gesehen wird, denn gerade dieses Necken und Herausfordern kenne ich als etwas schönes. Etwas, das Schmetterlinge im Bauch tanzen lässt und das den Raum gibt um zu sehen, ob man zusammenfindet oder eben nicht.
Was mich besonders gefreut hat war auch, dass ein Missverständnis sofort behoben wurde, da man darüber geredet hat. Es wurde nicht unnötig aufgebauscht wie man das ja oft bei Liebesgeschichten kennt, sondern direkt aus der Welt geschafft, ein sehr sympathischer Zug!
Ich hab mich jedenfalls durchweg sehr gut unterhalten gefühlt und mochte den lockeren Stil sehr gerne. Manche Szenen waren für mich etwas schwer nachzuvollziehen, aber das war eher so am Rande; dafür gab es andere Momente, die mich richtig mitgehen haben lassen. Es sind definitiv viele originelle Ideen beigemischt, die dem ganzen einen lebendigen Rahmen gegeben haben.
Das Ende war für manche vielleicht zu vorhersehbar, ich bin da meist einfach zu unbedarft um sowas schneller zu entdecken, obwohl ich auch eine Ahnung hatte. Aber ich fand es sehr schön und stimmig!
Nicht ganz so konform gehe ich mit
Eine Frau, die in der Rolle als Hausfrau und Mutter aufging, die sich selbst aufgab, um für andere zu leben.
Seite 239
So aus dem Kontext gerissen ist das etwas schwierig und ich nenne das nicht als Kritik, dennoch sind mir die Gedanken, die mir hier kamen, wichtig: Das ist/war durchaus ein Problem vieler Frauen, weshalb "wir" von dieser typischen Hausfrauen-Rolle wegwollen und sicher gibt es Frauen, die sich selbst verlieren dabei, aber ich denke, da liegt noch viel dahinter als alleine diese "Rolle". Ich sehe es eher so (wie sicher auch die Autorin), dass Frauen sich entscheiden sollen dürfen, was sie machen wollen. Dass man weder auf jene herabschaut, die ehrgeizig sind im Job, aber auch nicht auf jene, die lieber zuhause bleiben und in der "Rolle" als Mutter und/oder Hausfrau aufgehen.
Beides sollte akzeptiert werden. Natürlich wenn es die eigene Entscheidung ist und nicht von anderen gefordert wird.
"Sie gibt vor, glücklich zu sein. Das ist etwas Anderes. Wer kann schon wirklich zufrieden damit sein, alleine zu leben?"
Seite 238
Das kam auch eher so nebenbei, dennoch war mir diese Aussage wichtig, da Preema dagegen spricht. Dieses immerwährende Bild eines Lebens, dass ohne Partner nicht lebenswert ist, findet man überall (und natürlich auch in Büchern) und empfinde ich für viele sehr deprimierend. Man ist es zwar gewohnt (was keine Garantie für Richtigkeit ist), dennoch kann man auch alleine sehr gut zurecht kommen, man kann glücklich sein und die Liebe auch durch andere Menschen erleben: die Familie, Freunde, Arbeitskollegen und andere Mitmenschen, die man ins Herz schließt. Liebe ist so vielfältig und nicht nur auf einen Partner begrenzt, ohne dessen Liebe man sozusagen kein "vollwertiger Mensch" ist. Dass einem etwas fehlt und man vereinsamt - so ist es nicht, wenn man sich nicht von der gesellschaftlichen Vorstellung mitreißen lässt.
Es wird nur immer wieder überall suggeriert und ich denke, dass Menschen durchaus ein schönes Leben auch ohne festen Partner haben können, wir sind alle so verschieden, da hat auch dieses Phänomen seinen Platz ;) Deshalb war es mir wichtig, das hier zu erwähnen.
Übrigens streut die Autorin immer wieder Metaphern zu Filmen, Musik oder nerdige Details ein, was besonders erfrischend war, sowas liebe ich immer sehr!
Insgesamt eine überraschende Geschichte mit vielen tiefen Einblicken in das Schicksal, die Liebe, Freude und Leid - interessant aufgebaut und amüsanten sowie bewegenden Momenten.