Inhalt: Liv hat vor einigen Monaten, nur kurz vor dem errechneten Entbindungstermin, ihr ungeborenes Baby verloren. Als dann ihr Vater spurlos verschwindet, sucht sie in seinem alten Haus in Bristol nach ...
Inhalt: Liv hat vor einigen Monaten, nur kurz vor dem errechneten Entbindungstermin, ihr ungeborenes Baby verloren. Als dann ihr Vater spurlos verschwindet, sucht sie in seinem alten Haus in Bristol nach Spuren. Im Haus sieht es danach aus, als hätte ihr Vater nach etwas gesucht. Hat auch er, so wie Liv, nachts Frauenstimmen und das Weinen eines Babys gehört? Oder bildet Liv sich das in Ihrer Trauer nur ein?
Meine Meinung: Eine Spukgeschichte von Katherine Webb, erzählt auf zwei Zeitebenen - darauf hatte ich mich sehr gefreut, doch leider konnten mich beide Geschichten nicht ganz überzeugen.
Liv hat Schuldgefühle, weil sie in der großen Trauer um ihr totes Baby nicht auf die Anrufe ihres Vaters reagiert hat. Jetzt ist er spurlos verschwunden und die Polizei vermutet, dass er sich aufgrund seiner Depression selbst das Leben genommen hat. Liv will das nicht glauben und sucht verzweifelt nach ihm. Livs Trauer um ihr Baby und ihren Vater konnte ich gut nachempfinden.
Ihre Suche fand ich allerdings nicht besonders fesselnd und die nächtlichen Geräusche und mysteriösen Gestalten erzeugten bei mir leider keine Gänsehaut.
Die Geschichte in der Vergangenheit spielt in den Jahren 1831 und 1791. Sie ist etwas komplexer und interessanter, hat aber leider auch viel zu lange gebraucht, um Fahrt aufzunehmen. Vor allem der Mittelteil des Buches hat sich ziemlich gezogen. Erst im letzten Drittel, als auch die Perspektive wechselt, wird die Handlung spannender.
Bethia, die Protagonistin in der Vergangenheit, ist sehr unsympathisch. Sie ist gefühlskalt, böse und egozentrisch. Das wurde im Lauf der Geschichte immer deutlicher. Ellen (auch ein Charakter in der Vergangenheit) mochte ich zwar wesentlich lieber, aber ihre Beziehung zu einem Sklaven fand ich doch etwas unrealistisch und ihre Pläne ziemlich naiv, wenn man bedenkt zu welcher Zeit die Handlung spielt.
Fazit: Eine Geschichte um ein düsteres und sehr trauriges Geheimnis, das mich leider nicht fesseln konnte.