Cover-Bild Hannahs Lied
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 24.05.2021
  • ISBN: 9783442717774
Maren Uthaug

Hannahs Lied

Roman
Ulrich Sonnenberg (Übersetzer)

Für alle LeserInnen von Claudie Gallays »Brandungswelle«.

Ein Leuchtturm vor der Küste Norwegens - wir schreiben die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Um seine Familie vor dem finanziellen Ruin zu retten, muss Johan Marie heiraten, obwohl er Hannah liebt. Sie lassen sich auf dem Leuchtturm von Kjeungskjær nieder, Norwegens einzigem achteckigen Leuchtturm. Dort, vor der felsigen Küste im Nordatlantik, stürmt es so sehr, dass die Wellen manchmal bis zur Dachspitze reichen. Da oben sitzt Johan und fühlt sich vom Leben betrogen. Doch im Laufe der Geschichte wird es immer fraglicher, wer wen wirklich täuscht…

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2021

Buch über Einsamkeit, Abhängigkeiten, Missbrauch & unerwiderte Liebe. Spannung wird durch die sukzessive Aufdeckung von Geheimnissen erzeugt

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Johan verliebt sich unsterblich in die flatterhafte Hannah, die von einem freien Leben in Amerika träumt. Johan kann Ørland jedoch aus Liebe zu seiner verwitweten Mutter nicht verlassen und bewirbt sich ...

Johan verliebt sich unsterblich in die flatterhafte Hannah, die von einem freien Leben in Amerika träumt. Johan kann Ørland jedoch aus Liebe zu seiner verwitweten Mutter nicht verlassen und bewirbt sich deshalb um die frei gewordene Stelle des Leuchtturmwärters. Aufgrund des einsamen Lebens im Leuchtturm ist es Voraussetzung, verheiratet zu sein, weshalb Johan 1920 notgedrungen die Pastorstochter Marie ehelicht, die schon bald schwanger ist. Johan denkt weiterhin an Hannah und zieht sich zurück in das Turmzimmer, während Marie immer mehr Zeit an Land in der Stadt Uthaug, zwei Seemeilen abseits des Leuchtturms, verbringt, denn auch sie hat Johan nicht aus Liebe geheiratet.

Die Geschichte entwickelt sich zu Beginn etwas schleppend, denn Johan ist kein Sympathieträger und auch die erwartete Liebesgeschichte mit Hannah ist weniger gefühlvoll und romantisch sondern wahnhaft. Hannah ist eine Frau, die sich im Leben das nimmt, was sie braucht, sich gleichzeitig aber auch benutzen lässt.

Die Atmosphäre des Romans ist kühl und rau und passt zu dem windigen Schauplatz im Norden, wo der Leuchtturm mehrere Monate im Jahr durch Sturm und Eis von der Zivilisation abgeschieden ist.
Die Menschen haben deshalb keine Vorstellung, was auf dem Leuchtturm passiert, ob Johan sich tatsächlich vorschriftsmäßig um die Laterne kümmert oder lieber dem Alkohol zugeneigt ist oder wie Marie und Johan mit ihren beiden Kindern Darling und Valdemar umgehen. Während der zurückgebliebene Valdemar wie ein Tier gehalten wird, geht Darling ihren Gewaltfantasien nach, freut sich, wenn sie an Land andere Kinder quälen kann und träumt insgeheim von einem anderen Leben in Amerika.

Der Roman ist zunächst aus der Perspektive von Johan geschildert, bevor die Geschichte aus der Sicht von Darling und von Marie erzählt wird. Auch wenn es in der Darstellung zu Wiederholungen kommt, ist diese Erzählweise keinesfalls ermüdend, denn alle drei haben sie eine ganz andere Sicht auf die Dinge und für den Leser schließen sich damit Erkenntnislücken, die die Geschichte erst interessant machen.

"Hannahs Lied" ist ein Buch über Einsamkeit, Abhängigkeiten, Missbrauch und unerwiderte Liebe. Auch wenn die Beziehungen zwischen Mann und Frau, die hier freiwillig oder unfreiwillig, in oder außerhalb einer Ehe, eingegangen werden, im Vordergrund stehen, handelt es sich bei dem Roman nicht um eine Liebesgeschichte, sondern um eine Familientragödie, die tief in die Abgründe der menschlichen Seele blicken lässt. Feste Bindungen entstehen weniger aus Liebe sondern aus anderen praktischen Erwägungen, während die Liebe häufig nur einseitig und deshalb zum Scheitern verurteilt ist. Die Kinder, die aus so mancher Verbindung entstehen, sind die Leidtragenden, denn sie wissen häufig nicht einmal, wer ihr leiblicher Vater oder gar die leibliche Mutter ist und gehen tragischerweise von falschen Voraussetzungen aus, was fatale Folgen hat.
Es ist eine düstere, tragische Geschichte, die den Leser durch die sukzessive Aufdeckung von Geheimnissen immer weiter fesselt, gleichzeitig in den Abgrund zieht und fassungslos darüber macht, wozu verlorene Menschen in einem Mikrokosmos fähig sind.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Eine tragische Geschichte in der Einsamkeit des Leuchtturms

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Kjeungskjœr Leuchtturm in Norwegen 1936:Johan und seine Frau Marie leben und wohnen in dem abgelegenen Leuchtturm. Aber immer wieder muss er an Hannah denken die er mit siebzehn kennen und lieben gelernt ...

Kjeungskjœr Leuchtturm in Norwegen 1936:Johan und seine Frau Marie leben und wohnen in dem abgelegenen Leuchtturm. Aber immer wieder muss er an Hannah denken die er mit siebzehn kennen und lieben gelernt hat.Auch nach der Heirat mit Marie treffen sie sich heimlich bis Hannah ihm nicht mehr antwortet und plötzlich verschwindet.Johan weiß dass er sie immer lieben wird,sein Leben lang...

Zuerst viel mir der Schreibstil auf er ist sehr ruhig fast schon sehnsuchtsvoll geschrieben.Die Protagonisten passen in die Geschichte und gerade Johan ist sehr emotional dargestellt.Trotzdem bin ich nicht richtig mit den Charakteren "warm" geworden.Die Spannung nimmt zwar im Laufe des Buches zu aber doch nicht so wie ich es mir erhofft und vorgestellt hatte.

Fazit:Dieser Roman ähnelt sehr einer Erzählung trotz dass es Dialoge gibt.An den Erzählstil musste ich mich erst gewöhnen.Mir persönlich war er zu ruhig. So hatte ich das Gefühl dass der Roman eher drückend und dichter geschrieben ist.Außerdem geht es sehr emotional und dramatisch zu.Ich dachte erst es sei ein Liebesroman aber das Thema oder die Themen sind das Gegenteil.Ich bin nie so richtig in das Buch hineingekommen trotzdem hat es mich neugierig gemacht.Die Story hat mich überrascht an manchen Stellen positiv an einigen negativ.Freiheit,Liebe,Einsamkeit und andere Dinge werden von der Autorin angesprochen die ich hier nicht nennen möchte.So viel vorweg:Sie waren teilweise heftig.Es ist keine leichte Lektüre deshalb fand ich den Text etwas anstrengend zu lesen.Es ist eine tragische Geschichte die sich in der Einsamkeit des Leuchtturms abspielt.Die Autorin hat dies sehr gut beschrieben.Ein Buch für zwischendurch ist es auf keinen Fall.

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