Alles andere als lautlos
Der bekannte Privatbankier Dr. Kleinmann ist plötzlich spurlos verschwunden und man geht von einer Entführung aus. Als dann plötzlich sein komplettes Geld incl. Anlagen, Aktien, Fonds etc. durch einen ...
Der bekannte Privatbankier Dr. Kleinmann ist plötzlich spurlos verschwunden und man geht von einer Entführung aus. Als dann plötzlich sein komplettes Geld incl. Anlagen, Aktien, Fonds etc. durch einen gezielten Hackerangriff liquidiert werden und das Geld über unzählige Teilbeträge weiter überwiesen wird und auf Konten Bedürftiger landet, so ist klar, dass da mehr dahinter steckt. Die Suche nach Kleinmann und den Hackern beginnt.
Dabei tappt die Polizei aber im Dunkeln und nach und nach wird klar, dass dies nicht der einzige Angriff auf Vermögende war. Denn es folgen immer weitere Hackerangriffe auf namhafte Banken und damit gezielt auf Millionäre und das Geld wird weiter verteilt an Arbeitslose, Alleinerziehende etc.. Die nationale Sicherheit scheint bedroht und damit sind die Angriffe auch Angriffe auf die Staatssicherheit.
Es wird ein Team gebildet aus IT-Spezialisten, bekannten Hackern und eben Kriminalbeamten, um diesen Täter ohne Gesicht und Körper zu jagen.
Manfred Cibura hat es geschafft den Leser in die Cyberwelt eintauchen zu lassen und Emotionen zu wecken die zwischen Freude, Gerechtigkeitsgedanken, aber eben auch Unverständnis und Faszination wechselt. Man schwankt zwischen Sympathie zu den Hackern und dem Robin Hood-Prinzip, aber man versucht auch abzuwiegen wie gerecht solch eine Verteilung des Geldes wirklich wäre.
Die Figuren sind sehr authentisch, charakterstark und das Geschehen und die Umgebung sind so bildlich beschrieben, dass man quasi selbst am Rechner sitzt und mit auf Hackerjagt geht.
Es entsteht eine prickelnde Spannung die den Leser einfach so durch die Seiten fliegen lässt. Immer wieder zieht es die Gedanken ins wahre Leben und man hinterfragt, ob es denn wirklich gut ist alles online zu speichern oder eben auch Konten gut gefüllt zu pflegen, statt auf Bargeld zu setzen.
Das Buch regt zum Überlegen an und ist dennoch kritisch formuliert, sodass man hier eben nicht nur die eine Seite der Medaille sieht.
Für mich ein verdammt gutes Buch voller erschreckender Faszination. Denn was ist wenn es dieses Szenario wirklich gäbe?