Ein sehr bewegender Abschluss dieser wunderbaren Reihe
Inhalt: „Eine mutige, junge Frau in Zeiten des Umbruchs: der spannende dritte Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die Familie von Warthenberg.
Evas Tochter Bettina wird in eine zerrissene Welt hineingeboren. ...
Inhalt: „Eine mutige, junge Frau in Zeiten des Umbruchs: der spannende dritte Band von Izabelle Jardins Familiensaga um die Familie von Warthenberg.
Evas Tochter Bettina wird in eine zerrissene Welt hineingeboren. Sie ist noch ein kleines Mädchen, als der Bau der Berliner Mauer das Land und ihre Familie trennt. Die Bilder verfolgen sie ein Leben lang: Hilflos muss sie mit ansehen, wie Grenzsoldaten verhindern, dass Eva ihre Mutter Constanze noch einmal in die Arme schließen und sich mit ihr aussöhnen kann.
Im freien Westen der siebziger Jahre reift Bettina zu einer politisch engagierten jungen Frau heran, die sich schon früh der Friedensbewegung anschließt. Dann steht plötzlich ihr unbekannter Halbbruder aus den USA vor der Tür und Bettina ahnt, wie wenig sie über ihre eigene Familie weiß. Sie will Antworten und beginnt Fragen zu stellen …“
„Erntejahre“ ist der finale Abschlussband der dreiteiligen Warthenberg-Saga. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, die Vorgängerbände zu lesen, um insgesamt die Zusammenhänge und einzelne Lebenswege der Hauptfiguren zu verstehen.
Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr angenehm und flüssig zu lesen. Es gibt einen Perspektivenwechsel zwischen Bettina (Evas Tochter bzw. Constanzes Enkeltochter) und Constanze und die Geschichte erleben wir außerdem aus zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit erfahren wir viel über Constanze und Clemens.
Izabelle Jardin hat wunderbare Figuren erschaffen, die uns zum Teil von Band 1 an begleiten. Im ersten Band geht es natürlich hauptsächlich um Constanze, im zweiten um Eva und hier im Abschlussband um Bettina. Drei starke Frauencharaktere. Alles ist miteinander verwoben und der große Kreis schließt sich hier so viele Jahre später.
Ich habe Constanze so bewundert, wie sie all ihr Leid ausgehalten hat und immer zu Clemens gestanden hat. Ihre persönliche Geschichte empfand ich so tragisch und ergreifend und doch nachvollziehbar. Erst hat der zweite Weltkrieg alle Träume zerstört und was danach kam war nicht weniger erschütternd. Fortan trennten die Familen eine unüberwindbare Mauer zwischen Ost und West.
Eva (Evchen) bleibt mit ihrer Familie in Braunschweig, ist mit Wilhelm glücklich verheiratet und arbeitet mit Leib und Seele in ihrer Gärtnerei. Die Trennung von ihren Eltern setzt ihr schwer zu.
Und nun Bettina, eine aufgeschlossene junge Frau, die ihren eigenen Weg geht und Gott sei Dank keinen Krieg erleben musste. Dennoch hinterfragt sie die Umstände ihrer Familie und wird einmal mehr überrascht. Viele Fragen und zunächst wenige oder gar keine Antworten, die Vergangenheit ihrer Großeltern tief unter Verschluss. Und dennoch bleibt Bettina hartnäckig…
Izabell Jardin hat viele historische Ereignisse und Persönlichkeiten im Handlungsverlauf eingebaut, das hat mir richtig gut gefallen, ich bin zwar etwas jünger als Bettina, kann mich aber an sehr viele Begebenheiten erinnern und erlebe es hier aus einer ganz anderen Perspektive.
Das Buch selbst ist optisch sehr gut gelungen, das aussagekräftige Cover reiht sich perfekt in die Trilogie ein. Zu Beginn findet man ein Stammbaum der Familie Warthenberg, den ich sehr hilfreich empfinde.
Insgesamt ist es ein toller Abschluss der Warthenberg Saga, sehr emotional und ergreifend. Man hat mit den Figuren über drei wunderbare Romane mitgefiebert und gelitten und sich über viele kleinen und großen Dinge gefreut und ich konnte diesen letzten Band zufrieden zuschlagen. Ich kann diesen Band oder vielmehr die komplette Reihe uneingeschränkt empfehlen und vergebe fünf Sterne.