Überraschend anders
„A different blue“ war mein erstes Buch von Amy Harmon. Ich habe es in erster Linie gelesen, weil mich das schöne Cover und der geheimnisvolle Titel angesprochen haben: Geht es um die Farbe „blau“? Oder ...
„A different blue“ war mein erstes Buch von Amy Harmon. Ich habe es in erster Linie gelesen, weil mich das schöne Cover und der geheimnisvolle Titel angesprochen haben: Geht es um die Farbe „blau“? Oder um das englische Wort für traurig / melancholisch? Oder schlicht und ergreifend um die Protagonistin Blue Echohawk? So viel sei verraten: Die Antwort auf diese Frage kann man sich nach der Lektüre selbst geben…
Anhand des Klappentextes habe ich irgendeine Art verbotener Liebesgeschichte zwischen einer Schülerin und ihrem Lehrer erwartet. Relativ bald ist allerdings klar geworden, dass das so nicht zutreffend ist – denn in erster Linie geht es bei diesem Roman um Blue und ihren Weg zu sich selbst. Es entwickelt sich zwar im Laufe der Zeit eine zarte Liebesgeschichte, aber der Fokus liegt ganz klar auf der Protagonistin, ihrer Geschichte und ihrer Entwicklung. Insofern ist der Roman viel tiefgründiger als ich anfangs erwartet hattet – ich hatte zwar mit etwas anderem gerechnet, war aber am Ende trotzdem sehr angetan von der Geschichte.
Neben dem irreführenden Klappentext möchte ich noch einen weiteren Kritikpunkt äußern: Das Lesen war nicht immer ganz einfach. Anfangs gab es unheimlich viele Rückblenden und eingeworfene Geschichten, die die Erzählung holprig machten. Und im weiteren Verlauf gab es jede Menge Zeitsprünge, so dass Blues Empfindungen und Entscheidungen oft nicht so richtig nachzuvollziehen waren.
Mein Fazit: Ein überraschend anderes Buch, das aus der Menge der aktuell verfügbaren Coming-of-age-Bücher stark heraussticht. Man sollte sich nicht zu sehr von seinen Erwartungen leiten und sich stattdessen mitnehmen lassen auf Blues Reise zu sich selbst – dann sind emotionale und spannende Lesestunden garantiert. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.