Bis das Blut in den Adern gefriert
Gänsehaut und ein eiskaltes Vergnügen – was gibt es Schöneres an diesem sehr entspannten Sonntag mit viel zu warmen Temperaturen und bei schwül-stickiger Luft!
Das hat Poznanski sich wohl auch gedacht ...
Gänsehaut und ein eiskaltes Vergnügen – was gibt es Schöneres an diesem sehr entspannten Sonntag mit viel zu warmen Temperaturen und bei schwül-stickiger Luft!
Das hat Poznanski sich wohl auch gedacht und mich mit auf einen Ausflug in Kälte und Schnee und eine Gedankenwelt genommen, die mir den Atem stocken und Kälteschauer durch den Körper jagen lässt. Denn das, was Ella erleiden muss, ist wohl der Alptraum vieler: ein Mensch, der in unsere Privatsphäre eindringt, uns auf Schritt und Tritt beobachtet, bedroht und uns durch seine scheinbare Allgegenwärtigkeit jedes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit nimmt. Auch Ella scheint dieser Situation ohnmächtig ausgeliefert zu sein, nichts ahnend, in welcher Gefahr ihr neues Liebesglück und ihr Freund Paul in persona schweben.
Ein Ausflug in die eiskalte Winterlandschaft soll alles verändern. Mit den Augen Wolframs kämpfen wir uns schmale Bergpfade entlang, balancieren über Abgründe, sind auf der Jagd nach dem menschlichen Opfer. Und Poznanski wäre nicht Poznanski, würde sie die Spannung und die Atemlosigkeit dabei nicht bis ins Unermessliche steigern und den Puls der Leserin und des Lesers ordentlich in die Höhe schießen lassen. Und selbstverständlich wartet am Ende auch wieder eine große Überraschung und ein „Twist“ auf uns, der mich begeistert und trotz der Sommerhitze das Blut in den Adern gefrieren lässt.
Der einzige Wermutstropfen: 75 Seiten sind nicht viel und bieten der Autorin nur begrenzten Raum, ihr wunderbares Netz zu spannen und Fallen mit Raffinesse auszulegen. Aber lieber der Spatz in der Hand… Oder anders ausgedrückt: Hauptsache wieder ein neuer Poznanski!