Leserunde zu "Kaputte Herzen kann man kleben" von Kristina Günak

Witzig und warmherzig - der neue Roman von Kristina Günak
Cover-Bild Kaputte Herzen kann man kleben
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Mit Autoren-Begleitung
Kristina Günak (Autor)

Kaputte Herzen kann man kleben

Roman

Hebamme Luisa ist alleinerziehend. Ihr Ex entzieht sich seinen Verpflichtungen, wo er kann. Als Luisas Rücken die Notbremse zieht, muss sie mit ihrer kleinen Tochter eine Auszeit nehmen: bei der exzentrischen Tante in St. Peter-Ording. Die geschickten Hände des verschlossenen Physiotherapeuten Tom helfen ihr wieder auf die Beine, doch die Seele will nicht recht nachziehen. Bis sie am Strand auf ein Grüppchen Frauen trifft, das es sich zum Motto gemacht hat, fünfe gerade sein zu lassen. Und auch Tom ist auf einmal nicht mehr so verschlossen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 26.04.2021 - 16.05.2021
  2. Lesen 14.06.2021 - 27.06.2021
  3. Rezensieren 28.06.2021 - 11.07.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Mental Load Bandscheibe alleinerziehend Nordseeküste St. Peter Ording Strand Sommer Sonne Freundschaft Zusammenhalt Mütter-Mafia Perfektionismus Romantische Komödie Liebe Humor Happy End Liebesroman

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 28.06.2021

„Es kommt in der Welt vor allem auf die Helfer an – und auf die Helfer der Helfer.“

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sagte einst Albert Schweitzer (1875 – 1965).
Louisa ist als alleinerziehende Mutter einer 8jährigen Tochter in der teuren Großstadt München als Hebamme in Vollzeit tätig. Sie liebt ihren Job, hat aber ...

sagte einst Albert Schweitzer (1875 – 1965).
Louisa ist als alleinerziehende Mutter einer 8jährigen Tochter in der teuren Großstadt München als Hebamme in Vollzeit tätig. Sie liebt ihren Job, hat aber das Gefühl, es nicht allen recht machen zu können. Stress, Personalmangel, Zeitdruck, Helikoptermütter machen ihr zu schaffen. Loiusa hat starke Rückenschmerzen und Burnout. Mit Amelie reist sie zu Tante Mimi nach St. Peter Ording und versucht dort wieder zu Kräften zu kommen….
Das Buch zeigt, wie es Albert Schweitzer nicht hätte treffender formulieren können – jeder braucht Hilfe und muss auch lernen Hilfe anzunehmen. Nicht immer läuft alles perfekt, aber man kann auch nicht alles 100 % planen oder kontrollieren. Louisa ist eins lehrendes Beispiel dafür, was Stress auslösen kann. Kristina Günak hat eine bewegende Geschichte geschaffen. Neben der persönlichen Situation von Louisa zeigte sich auch die Herausforderungen von Hebammen auf. Der Beruf Hebamme kann sehr erfüllend sein, wie Louisa immer wieder betont, aber er kann auch anstrengen , vor allem dann, wenn sie eher als „Geburtshilfsmaschine“ gebraucht werden.
Kristina Günak brachte viel Gefühl in die Geschichte. Auch wenn das Ende schon früh abzusehen war, habe ich es gern gelesen. Es ist unterhaltsam und wunderbar geschrieben. Danke dafür.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf

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Louisa fährt mit ihrer Tochter Amelie zu ihrer Tante nach St. Peter-Ording, da sie unter starken Rückenschmerzen leidet und ihren Beruf als Hebamme nicht mehr ausüben kann. Dort versucht sie sich zu erholen ...

Louisa fährt mit ihrer Tochter Amelie zu ihrer Tante nach St. Peter-Ording, da sie unter starken Rückenschmerzen leidet und ihren Beruf als Hebamme nicht mehr ausüben kann. Dort versucht sie sich zu erholen und wieder zu Kräften zu kommen. Hierbei lernt sie Tom, einen Osteopathen, der sich um ihren Rücken kümmert und eine Gruppe von Frauen kennen, die sich regelmäßig am Strand treffen. Durch diese lernt sie, das Leben zu akzeptieren und auch einmal Hilfe anzunehmen und Verantwortung abzugeben. Hierbei Louisa zu begleiten hat sehr viel Spaß gemacht. Auch die anderen Charaktere wie ihre Tochter Amelie, die auf dem Bauernhof aufblüht, Fiete der auf dem Hof arbeitet, Tom der Physiotherapeut und die Gruppe der Freundinnen sind alle sehr gut gezeichnet und ich mochte sie auf Anhieb.

Der Roman hat mir sehr gut gefallen, da es ein humorvoller Roman mit Tiefgang ist. Kristina Günak versteht es wieder einmal sehr unterhaltsam zu erzählen, wobei ernste Themen, wie die Situation Alleinerziehender und die der Hebammen in Deutschland wichtige Themen sind.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind großzuziehen

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Inhalt:

Luisa, alleinerziehende Hebamme, benötigt eine Auszeit und verbringt diese mit Töchterchen Amelie bei ihrer Tante Mimi auf dem Rosenhof in SPO. Hier erwarten sie nicht nur alte, ungeklärte Familienangelegenheiten, ...

Inhalt:

Luisa, alleinerziehende Hebamme, benötigt eine Auszeit und verbringt diese mit Töchterchen Amelie bei ihrer Tante Mimi auf dem Rosenhof in SPO. Hier erwarten sie nicht nur alte, ungeklärte Familienangelegenheiten, sondern auch ganz viele neue FreundInnen und ein ein ganz besonderer Mann, Osteopath Tom.

Luisa und Amelie lernen ein ganz neues Leben kennen, geprägt von Zusammenhalt und Wertschätzung. Als der Sommer sich dem Ende neigt, möchte niemand mehr die beiden missen. Aber wollen sie denn überhaupt zurück in ihr Münchner Leben, das so perfekt schien und doch so umperfekt war?

Meinung:

Auch das neueste Buch aus der Feder von Kristina Günak lässt sich wieder mit einem Wort zusammenfassen: großartig. Mit ihrem einzigartigen Schreibstil gelingt es ihr, Emotionen und ernste Themen mit einem Augenzwinkern unterhaltsam zu verbinden.

Dabei helfen nicht nur die bildhafte Umgebung, die zum Eintauchen einlädt, sondern auch die einzigartigen und gänzlich umperfekten Charaktere, die die Leser in ihr Leben einladen.

Im Mittelpunkt des Romans stehen Frauen/Mütter und ihre ganz besonders wichtige Arbeit, sowie im Speziellen der Berufsstand der Hebammen. Beim Lesen erkennt man sich in seinen eigenen Problemen wieder, nur die Lösung ist so viel schöner und so wünschenswert.

Fazit:

Wichtige Themen, gleichzeitig emotional und unterhaltsam verpackt. Es braucht eben doch ein ganzes Dorf um ein Kind großzuziehen.

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Geschichte zum Wohlfühlen

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Geschichte der Hebamme Luisa, die mit ihrer Tochter Amelie mit einem "kaputten" Rücken zu ihrer Tante an die Nordsee nach St. Peter Ording zur Erholung fährt, hat mich begeistert. Schon zu Beginn erkennt ...

Geschichte der Hebamme Luisa, die mit ihrer Tochter Amelie mit einem "kaputten" Rücken zu ihrer Tante an die Nordsee nach St. Peter Ording zur Erholung fährt, hat mich begeistert. Schon zu Beginn erkennt man, dass es sich bei den Rückschmerzen nicht um einen Bandscheibenvorfall landet. In Luisas Leben läuft gerade so viel schief und sie hat als Alleinerziehende in einer ihr eigentlich fremden Großstadt so viele Probleme, die ihr im wahrsten Sinne des Wortes schwer am Rücken lasten.
Aber auch nach ihrer Ankunft bei ihrer Tante, läuft nicht gleich alles glatt. Da gibt es so viel Unausgesprochenes zwischen den beiden und Luisa braucht im Gegensatz zu ihrer Tochter Amelie, die am Bauernhof total aufblüht, etwas mehr Zeit um anzukommen. Sie findet Freundinnen und auch in der Liebe hat sie mit dem Osteopathen Tom ihr Glück gefunden. Es scheint sich für sie alles zu fügen und für mich als Leserin war der Ausgang der Geschichte klar, aber die Protagonistin hat diesen glücklichen Ausgang bis zum Schluss nicht in ihren Kopf bekommen.
Kristina Günak erzählt mit wunderbaren Worten diese schöne Geschichte über Familie, Freunde und das Glück. Besonders geliebt habe ich die herrliche Darstellung der Gegend rund um St. Peter Ording. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich das Meer riechen kann.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

ein Buch, das nachdenklich stimmt

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Luisa ist für einige Wochen krank geschrieben. Um sich zu erholen, fährt die Alleinerziehende mit ihrer Tochter zu ihrer Tante an die Nordsee und lässt den stressigen Alltag in München für einige Zeit ...

Luisa ist für einige Wochen krank geschrieben. Um sich zu erholen, fährt die Alleinerziehende mit ihrer Tochter zu ihrer Tante an die Nordsee und lässt den stressigen Alltag in München für einige Zeit hinter sich. Mithilfe eines geschickten Physiotherapeuten und neuen Bekanntschaften versucht sie, wieder auf die Beine zu kommen…

Ich habe bereits zwei Bücher von Kristina Günak gelesen, die ich sehr mochte. Auch diesmal gefällt mir der lockere, bildhafte Schreibstil wieder richtig gut. Und auch die Geschichte kann überzeugen.

Die 45-jährige Luisa, die als Ich-Erzählerin auftritt, arbeitet als Hebamme in München. Der Berufsalltag in einer Klinik ist anstrengend und lässt ihr nicht die Zeit, die sie gern für jede einzelne zu betreuende Familie zur Verfügung hätte. Der Stress im Job, die Verantwortung für ihre 8-jährige Tochter, bei der es in der Schule nicht so rund läuft, und die große Belastung, die das teure Leben in München mit sich bringt, haben Luisa körperlich und seelisch ausgelaugt. Doch kaum unterwegs, quält sie schon wieder der Gedanke, dass sie in wenigen Wochen wieder fit sein muss und ihr Leben wieder besser geregelt bekommen will.
Von der Großstadt kommen die zwei ins beschauliche St. Peter-Ording, wo sie vorübergehend zur Luisas Tante auf einen Bauernhof ziehen. Das Dorfleben kann beide ein wenig entschleunigen, vertreibt die Sorgen aber natürlich nicht.
Allerdings lernen sowohl Luisa als auch Amelie dort Menschen kennen, die bei beiden ganz unterschiedliche Wünsche zutage fördern.
Ich mochte die Gemeinschaft, in der die beiden dort aufgenommen werden, und den dargestellten Zusammenhalt. Es gibt sehr verschiedene, sympathische Nebenfiguren, die teilweise eigene Probleme mitbringen. Dabei verzichtet die Geschichte überwiegend auf unnötiges Drama. Die Handlung zieht ruhig und gleichmäßig vor sich hin, ohne große Aufregung aber auch ohne langweilig zu werden. Die ruhige Atmosphäre ist angenehm, auch wenn die Stimmung insgesamt durchweg recht nachdenklich und bedrückt ist.

Luisas Sorgen sind nachvollziehbar dargestellt: Kind, Vollzeitjob, abwesender Vater, der nicht regelmäßig Geld zahlt, Haushalt, Hausaufgaben… und jede Menge Erwartungen von allen Seiten, die sie unbedingt erfüllen möchte, denen sie aber nie gerecht werden kann. Ein Ausweg scheint nicht in Sicht.
In St. Peter-Ording lernt Luisa, nicht immer perfekt sein zu müssen, doch sie kann auch nur schwer aus ihrer Haut. Sie macht eine sehr langsame Entwicklung durch, wobei ich ihr Festhalten an alten Mustern nicht immer verstehen konnte. Sie ist sehr verbohrt und will die sich ihr bietenden Lösungen nicht sehen. Auch kam mir der entscheidende Sinneswandel am Ende ein wenig zu schnell.

So anschaulich die Sorgen der alleinerziehenden Mutter geschildert werden, gibt es in Luisas neuem Umfeld allerdings allerlei verschiedene Familienmodelle. Und es wird deutlich: Sorgen und Belastungen tragen nicht nur Frauen und Mütter, auch wenn die hauptsächliche Care-Arbeit immer noch überwiegend in weiblicher Hand liegt. Dass das Buch – trotz allem Verständnis für Luisas Lage – auch die Gegenposition aufzeigt, fand ich gut und richtig. Es gibt halt nicht nur schwarz und weiß…

Auch die Schwierigkeiten, die der Beruf der Hebammen mit sich bringt (Versicherungen/ Kosten), werden aufgezeigt und damit auch Schwächen des deutschen Gesundheitssystems angeprangert.

Die Liebesgeschichte ist angenehm in die Handlung eingewoben. Sie nimmt nicht zu viel Raum ein, wobei ich mir manchmal durchaus ein paar mehr Details gewünscht hätte.
Auch das Ende empfand ich als ein wenig zu abrupt.

Fazit

Angenehmer Schreibstil und tolle Figuren. Unaufgeregt wird Luisas (manchmal zu) zaghafte Veränderung geschildert: Krank und gestresst kommt sie von München an die Nordsee und muss sich über einige Dinge in ihrem Leben klar werden. Dabei gibt es viele ernste Momente und wichtige Gedanken: über hohe Erwartungen und eigene Anspräche. Über Perfektionismus und die Entscheidung, sich dem Erwartungsdruck zu verweigern. Über das, was jeder für sich als wichtig erachtet. Wann Druck gut ist und wann etwas mehr Gelassenheit helfen kann…

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