Ein ausgeklügelter Rachefeldzug!
Zum Buch: In der Lüneburger Heide wird ein Obdachloser tot im Wald aufgefunden. Scheinbar hat er sich selber mit Strychnin vergiftet. Während das Team um Kommissar Rolf Degenhardt und Jana Liebisch noch ...
Zum Buch: In der Lüneburger Heide wird ein Obdachloser tot im Wald aufgefunden. Scheinbar hat er sich selber mit Strychnin vergiftet. Während das Team um Kommissar Rolf Degenhardt und Jana Liebisch noch den Tatort untersucht, stirbt ein ehemaliger Kollege von ihnen im Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Die Kommissare besuchen die Witwe und finden in den Sachen des Toten eine Tarot-Karte, auf der „Der Gehängte“ abgebildet ist. Genauso eine Karte fand man auch am Tatort des Obdachlosen. Wie hängen die beiden Fälle zusammen? Als man schließlich eine Verbindung findet, ist es fast schon zu spät, um den Lauf der Dinge noch zu stoppen…
Meine Meinung: Gleich der Prolog schmeißt den Leser in eine sehr brutale Situation, in der man die Luft anhält! Dann geht es aber sofort temporeich weiter!
In kurzen Kapiteln erzählt „Der Gehängte“ von seinem bisherigen Leben und seinen Plänen. Dann folgt wieder ein Szenenwechsel, diesmal erfährt der Leser, was die Kriminalpolizei unternimmt, um die ominösen Todesumstände aufzuklären. Hier lernt der Leser die Hauptpersonen kennen.
Da wäre zum einen der Hauptkommissar Rolf Degenhardt. Er folgt ziemlich gut seinen eigenen Regeln, ist aber eine gute Spürnase. Nachdem er seinen Partner in eine andere Dienststelle verabschiedet hat, hat er die Nachfolge auch gleich geregelt: die Kommissarsanwärterin Jana Liebisch, mit der er bereits in einem anderen Fall zu tun hatte. Der neue Leiter der Abteilung, Dirk Kaiser, fühlt sich übergangen, denn er hatte jemand anderes für den Posten vorgesehen. Von da an sind sich die beiden spinnefeind.
Gerade den Charakter von Degenhardt finde ich klasse und sehr sympathisch! Obwohl er auch mit Selbstzweifeln zu kämpfen hat, lässt er nicht locker und sich vor allem nicht die Zügel aus der Hand nehmen! Die einzige, die das wohl schafft, ist seine Tochter Alexandra… sie weiß genau, wie sie die Fäden ziehen muss! Ein wenig in das Privatleben des Hauptermittlers schaut der Leser schon, es steht aber nicht so im Vordergrund, dass es störend wäre.
Zu den anderen Charakteren kann ich hier leider nichts schreiben, ohne zu viel zu verraten. Nur so viel, sie sind allesamt gut ausgearbeitet vom Autor!
Auch fällt einem ziemlich schnell die leicht zu lesende Schreibweise auf. Die kurzen Kapitel und die Szenenwechsel lassen das Buch sehr lebendig erscheinen und der Leser fiebert förmlich mit!
Das Ende war zwar ein wenig vorhersehbar, aber das tut der Spannung überhaupt keinen Abbruch, wie ich finde! Rasant ist es allemal!
Es handelt sich hierbei um den zweiten Fall mit Rolf Degenhardt, aber man kann dieses Buch unabhängig vom ersten Teil lesen.
Mein Fazit: Spannend erzählt macht der Autor hier auch auf ein Problem der Justiz aufmerksam, welches durchaus Aufmerksamkeit verdient! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Krimis und Thrillern, denn es ist irgendwie beides!