Cover-Bild Tiefer Fjord
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.06.2021
  • ISBN: 9783471360415
Ruth Lillegraven

Tiefer Fjord

Roman | Dieser Thriller wird Sie in den Abgrund reißen
Hinrich Schmidt-Henkel (Übersetzer)

Die Thriller-Sensation aus Norwegen – packendes Nordic Noir trifft auf erstklassigen Psychothriller 

Ein kleiner Junge wird bewusstlos in eine Klinik in Oslo eingeliefert, er stirbt kurz darauf an den Folgen seiner Verletzungen. Der diensthabende Arzt Haavard ist überzeugt, dass der Junge misshandelt wurde. Bevor die Polizei die Eltern, pakistanische Einwanderer, vernehmen kann, wird der Vater des Jungen erschossen aufgefunden. Im Gebetsraum der Klinik. Ein Mord aus Fremdenhass?

Haavards Frau Clara ist geschockt, als sie von den Ereignissen erfährt. Schon lange kämpft die Politikerin für ein neues Gesetz, das misshandelten Kindern früher helfen soll. Bisher war ihr Kampf vergebens.

Kurz darauf wird eine iranischstämmige Frau ermordet und ausgerechnet Haavard gerät ins Visier der Ermittler. Clara muss ihn entlasten, um politisch weiter tragbar zu sein. Dabei weiß sie überhaupt nicht, wo ihr Mann zu den Tatzeiten war. Doch Haavard ahnt nichts von Claras dunkler Vergangenheit ...

»Ich habe das Buch verschlungen und die Figuren haben mich nicht mehr losgelassen.«  Maja Lunde

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2021

Kann Mord gerechtfertigt sein?

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Ruth Lillegravens Roman „Tiefer Fjord“ ist der Auftakt einer Trilogie. Er spielt in Oslo und in Westnorwegen. Im Mittelpunkt steht das Ehepaar Haavard und Clara. Haavard ist Kinderarzt in einer Klinik, ...

Ruth Lillegravens Roman „Tiefer Fjord“ ist der Auftakt einer Trilogie. Er spielt in Oslo und in Westnorwegen. Im Mittelpunkt steht das Ehepaar Haavard und Clara. Haavard ist Kinderarzt in einer Klinik, Clara arbeitet als Juristin im Innenministerium. Eines Tages wird ein kleiner Junge eingeliefert, den Haavard nicht retten kann. Er wurde offensichtlich von seinen Eltern misshandelt. Als der aus Pakistan stammende Vater den Gebetsraum der Klinik aufsucht, wird er erschossen. Wenig später passiert ein zweiter Mord, dann ein dritter. Haavard gerät unter Verdacht, weil er widersprüchliche Aussagen macht und sich zumindest die ersten beiden Morde im Umfeld des Klinikpersonals ereignen. Was steckt dahinter? Für beide Ehepartner ist das Thema Kindesmisshandlung eine Herzensangelegenheit, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Clara ist mit einer Gesetzesvorlage für einen besseren Schutz und schnellere Hilfe für betroffene Kinder gescheitert. Haavard sammelt Daten von Fällen, mit denen er selbst zu tun hatte. Das Paar, dessen Ehe in der Krise steckt, hat Geheimnisse vor einander, die allmählich ans Licht kommen.
Lange ist unklar, wie alles zusammenhängt. Erzählt wird aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, vor allem aus der Sicht Claras und Haavards. Nach der Hälfte des Romans weiß der Leser, wer die Morde begangen hat und warum. Dennoch bleibt der Roman spannend. Etwas unbefriedigend finde ich allerdings, dass die Taten nicht aufgeklärt und bestraft werden, so nachvollziehbar das Motiv auch sein mag. Das halboffene Ende lässt sich vor allem dadurch erklären, dass der Roman auf eine Fortsetzung hin angelegt ist. Ich werde die Folgebände auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 25.07.2021

Gesellschaftskritischer Psychothriller mit Nachwirkung

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„Tiefer Fjord“ war für mich das erste Buch der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven. Cover und Gestaltung gefallen mir, es erinnert alles an die kalten norwegischen Winter. Die Protagonisten Clara, eine ...

„Tiefer Fjord“ war für mich das erste Buch der norwegischen Autorin Ruth Lillegraven. Cover und Gestaltung gefallen mir, es erinnert alles an die kalten norwegischen Winter. Die Protagonisten Clara, eine engagierte Politikerin und Haarvard, Arzt von Beruf, sind beide mit der Bekämpfung von Kindesmisshandlung beschäftigt. Der Schreibstil ist flüssig, authentisch erzählt und mitreißend.
Als der vierjährige Faisal von seinen Eltern ins Krankenhaus eingeliefert wird, angeblich sei er vom Baum gefallen, finden Haavard und die anderen Ärzte weitere Verletzungen und blaue Flecken, die auf Misshandlung hindeuten. Der Junge überlebt die Verletzungen nicht. Faisals pakistanischer Vater wird daraufhin aus im Gebetsraum des Krankenhauses erschossen aufgefunden. Als Haarvard bei seiner Recherche noch weitere Kindesmißhandlungen findet, kommt er zu dem Schluss, dass irgendjemand die Kinder rächen zu wollen scheint und Selbstjustiz ausübt.
Plötzlich befindet sich der Arzt in einem Strudel von Ereignissen, die er nicht entkommen kann.
Kindesmisshandlung, Menschen mit Migrationshintergrund und Rassismus sind einige der aktuellen Themen, die das Buch behandelt. Der Spannungsbogen ist standhaft auf einem guten Niveau gehalten, und das Ende kam für mich sehr überraschend. Ohne viel verraten zu wollen scheint es bei diesem Buch eine Fortsetzung zu geben. Für mich war dies ein gesellschaftskritischer Psychothriller mit interessanter Handlung. Und mit langer Nachwirkung.

Veröffentlicht am 13.07.2021

Kein klassischer Thriller

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In einer Klinik in Oslo geschieht ein Mord.
Ein Vater, dessen Sohn gerade gestorben ist, wurde erschossen. Die Familie kommt aus Pakistan, deshalb wird Fremdenhass als Motiv vermutet.
Kurz darauf ein zweiter ...

In einer Klinik in Oslo geschieht ein Mord.
Ein Vater, dessen Sohn gerade gestorben ist, wurde erschossen. Die Familie kommt aus Pakistan, deshalb wird Fremdenhass als Motiv vermutet.
Kurz darauf ein zweiter Mord, auch hier hat das Opfer eine Einwanderungsgeschichte.

Haavard ist der diensthabende Arzt im Krankenhaus und seine Frau Clara arbeitet im Justizministerium. Die Ehe läuft nicht gut und wir können als Lesende nach und nach hinter die Kulissen der nach außen hin als Bilderbuchfamilie agierenden Personen schauen.

Das Buch arbeitet mit ständigen Perspektivenwechseln, mal ist Clara die Ich-Erzählerin, dann ihr Vater, dann ihr Mann, dann wieder jemand aus dem Klinikpersonal. Dadurch entwickelt sich eine besondere Dynamik - und sehr zügig kann man in die jeweiligen Abgründe der Personen blicken.

Obwohl damit relativ schnell klar ist, dass alle ihre Geheimnisse mit sich tragen - und auch welche - ist das Buch trotzdem spannend. Stück für Stück wird weiter aufgeblättert, man weiß auch schon bald, wer hinter den Morden steckt. Trotzdem ist es spannend und temporeich, allerdings eben kein klassischer Thriller oder Krimi.
Ein Roman mit großem Anteil an Spannungselementen, aber auch Politik, das Thema Kindermisshandlung, kombiniert mit norwegischer Natur.

Das Ende kam dann ziemlich plötzlich - und hat mich ganz schön überrumpelt. Das Buch hört einfach auf und lässt den Lesenden mit einem offenen Ende unbefriedigt zurück. Ich habe in anderen Rezensionen gelesen, dass es wohl Folgebände geben soll, gefunden habe ich da verlagsseitig aber nichts. Nicht schön - das hat dem Buch den fünften Stern gekostet...

Veröffentlicht am 08.07.2021

Im Namen der Kinder

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Clara Lofthus ist Staatssekretärin im norwegischen Justizministerium und arbeitet an einem Gesetzesentwurf für den besseren Schutz von Kindern. Ihr Mann Haavard ist Arzt in einem Osloer Krankenhaus. Als ...

Clara Lofthus ist Staatssekretärin im norwegischen Justizministerium und arbeitet an einem Gesetzesentwurf für den besseren Schutz von Kindern. Ihr Mann Haavard ist Arzt in einem Osloer Krankenhaus. Als ein vierjähriger Junge eingeliefert wird und stirbt, wird klar, dass der Junge schwer misshandelt wurde. Noch im Krankenhaus wird der Vater erschossen, ebenso eine Frau, deren Kinder vor Jahren nach Misshandlungen in der Klinik behandelt wurden. Wer ist der Mörder und warum tötet er die misshandelnden Eltern?

Das Buch ist sehr geschickt aufgebaut. In wechselnden Kapiteln zwischen den einzelnen Charakteren erfährt man als Leser die Umstände, die zum Tod der misshandelnden Eltern führen. Aber der Täter und die Hintergründe bleiben lange verborgen, während es mehrere Verdächtige für die Taten gibt. Das Buch wechselt auch noch zwischen Claras Kindheit und der Gegenwart, da es auch in ihrer Familie ein dunkles Kapitel gibt. Doch hier bleiben die Hintergründe ungeklärt und der Leser muss sich mit dem zufrieden geben, was die Autorin erzählen möchte.

Die Geschichte ist spannend und die letzten beiden Teile sind überraschend und das Buch nimmt eine Richtung, mit der ich nicht gerechnet habe. Dabei hält es die Spannung und ist gut erzählt. Was das Buch so fesselnd macht ist, dass man das Motiv des Täters nachvollziehen kann, während man die Taten gleichsam befremdlich findet.

Mir hat der Roman gut gefallen. „Tiefer Fjord“ wird als Trilogie angepriesen und ich bin gespannt, ob wir im nächsten Band mehr über Claras Vergangenheit erfahren – ich bin auf jeden Fall wieder dabei!

Veröffentlicht am 08.07.2021

Bedrückendes Grundthema!

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Haavard Fougner arbeitet als Arzt im Krankenhaus Ulleval in Oslo. In seiner Abteilung werden Kinder aufgenommen und gepflegt, bei denen der Verdacht besteht, dass sie misshandelt wurden. Eines Abends wird ...

Haavard Fougner arbeitet als Arzt im Krankenhaus Ulleval in Oslo. In seiner Abteilung werden Kinder aufgenommen und gepflegt, bei denen der Verdacht besteht, dass sie misshandelt wurden. Eines Abends wird ein vierjähriger Junge mit eindeutigen Spuren der Misshandlung eingeliefert. Der Verdacht liegt nahe, dass der Vater des Jungen dafür verantwortlich ist. Ein paar Stunden nach der Einlieferung wird der Vater im Gebetsraum des Krankenhauses erschossen aufgefunden.

Dieser Mord beschäftigt auch Havaards Frau Clara Lofhus, die im Justizministerium arbeitet und daran ist, eine Gesetzesänderung auszuarbeiten. Darin sollen Lehrer, Aerzte, Betreuer usw unabhängig vom Schweigegelübde misshandelnde Angehörige melden dürfen, damit Kinder besser geschützt werden können.

Kurz darauf wird erneut eine Frau umgebracht, bei der alle Anzeichen darauf hindeuten, ihre Kinder misshandelt und vernachlässigt zu haben. Sehr schnell gerät Haavard ins Visier der Ermittler ….





Das Grundthema, Kinder, die von den eigenen Eltern gequält, geschlagen und vernachlässigt werden, ist bedrückend. Zu Beginn bekommt man als Leser in etlichen Passagen den Klinikalltag, die Aufdeckung von Misshandlungen und den Umgang der Eltern mit ihren Kindern mit. Teilweise haben mich diese Szenen sehr schockiert. Gerade weil ich weiss, dass diese nicht völlig aus der Luft gegriffen sind, sondern tagtäglich in vielen Krankenhäusern auf der ganzen Welt zum Alltag gehören.

Dann geschehen die Morde. Es wäre übertrieben zu sagen, dass ich Selbstjustiz billige. Klar ist das nicht in Ordnung, aber irgendwie konnte ich den Täter halt auch verstehen. Vor allem nach dem Einblick in seine Vergangenheit, in der die Autorin die Leser immer wieder entführt.

Gänsehaut hat mir auch die Ich Perspektive der später ermordeten Mutter beschert. Zu lesen, was und wie sie über ihre kleinen Kinder denkt, empfand ich als haarsträubend.


Nicht immer konnte ich die Protagonisten nachvollziehen. Haavard empfand ich als sehr kühl und distanziert beschrieben. Seine Art, mit seiner Frau umzugehen, hat mich oft genervt. Clara hingegen ist eine Protagonistin mit sehr viel Tiefe, bei der ich ihre Art nachvollziehen konnte. Warum sie agiert und reagiert, wie sie es tut, passt zu ihrer Charakterisierung und ihrer Geschichte.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als frisch und leicht zu lesen. Fast in jedem Kapitel wird eine andere Figur in den Mittelpunkt gerückt und die Zeitebenen wechseln sich ab. Was ich zuerst als Bremse angesehen habe, um im Buch anzukommen. Schlussendlich aber sehr wertvoll war, um die Gedanken und das Motiv der mordenden Figur nachvollziehen zu können.

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