Cover-Bild Vergeltung im Münzhaus
Band 6 der Reihe "Historischer Köln-Krimi"
(18)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 26.08.2016
  • ISBN: 9783499269585
Petra Schier

Vergeltung im Münzhaus

Köln 1408: Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden - brutal erstochen. Ein Knecht beschuldigt die junge Hebamme Clara des Mordes an ihrem Vater. Offenbar ein Racheakt: Der Tote hatte das Mädchen einst an ein Hurenhaus verpfändet, um seine Schulden zu begleichen.
Im Kerkerturm wird Clara bald ein zweiter Mord zur Last gelegt. Apothekerin Adelina setzt mit ihrer Tochter Griet alles daran, dem unglücklichen Mädchen zu helfen. Unterstützung erhalten sie dabei aus einer Richtung, aus der sie es nie für möglich gehalten hätten ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wird Griet es packen?

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Mit „Vergeltung im Münzhaus“ setzt Petra Schier der 6-teiligen Reihe um die Apothekerin Adelina Burka das Krönchen auf. Der Roman setzt 3 Jahre nach dem Ende von „Verschwörung im Zunfthaus“ ein. Im Zentrum ...


Mit „Vergeltung im Münzhaus“ setzt Petra Schier der 6-teiligen Reihe um die Apothekerin Adelina Burka das Krönchen auf. Der Roman setzt 3 Jahre nach dem Ende von „Verschwörung im Zunfthaus“ ein. Im Zentrum dieses Bandes steht Griet, die uneheliche Tochter von Neklas, die in ihrer Kindheit von ihrem Stiefvater als Kindhure verdingt wurde und später in der Familie von Adelina und Neklas liebevolle Aufnahme gefunden hat. Griet ist bei Adelina aufgeblüht und beschäftigt sich am liebsten mit alchemistischen Experimenten. Die körperliche Nähe zu Männern kann Griet auf Grund ihrer Traumatisierungen kaum aushalten.
Griets Freundin Clara van Oeche ist Hebamme. Sie hat ein ähnliches Schicksal hinter sie und pflegt eine sehr innige Freundschaft zu Griet. Als Claras Vater Urs van Oeche tot aufgefunden wird, fällt der Verdacht auf Clara. Die junge Frau wird im Kunibersturm eingekerkert. Griet und die ganze Familie Burka sind von Claras Unschuld überzeugt und setzen alles dran, dass Clara aus dem Gefängnis freikommt. Unterstützt werden sie dabei von einem neuen Nachbarn am Alter Markt. Cristan Reese, der 2. Hauptmann der Stadtsoldaten und Ziehsohn des amtierenden Gewaltrichters Georg Reese führt die Befragungen in Claras Fall durch. Weil Clara wie Griet oft ängstlich auf Männer reagiert, nimmt Cristan Griet als Verstärkung zu Claras Verhören mit.
Ich habe es sehr genossen, dass dieser Abschluss der Serie bereits eine etwas andere Perspektive einnimmt als die bisherigen Bände. Adelina ist nach wie vor die Person, die den Burka-Klan zusammenhält, sie steht aber nicht mehr im Zentrum der Handlung. Neben der Aufklärung des Mordes am Kürschner Urs van Oeche handelt dieser Roman von der Entwicklung Griets und ihrem Leben mit den schweren Traumatisierungen, die sie aus ihrer Kindheit noch immer mitschleppt. Das fand ich sehr gefühlvoll und gut nachvollziehbar dargestellt, so dass ich mich gut in die junge, verunsicherte Frau einfühlen konnte. Aber es ist gleichermaßen der einzige Kritikpunkt, den ich am Buch habe. Für meinen Geschmack war ein bisschen zu oft betont, dass Griet nicht von Männern berührt werden mag. Irgendwann weiß man, dass sie zusammenfährt, wenn ihr ein Mann sehr nahe kommt.
Um bei den vielen Personen den Überblick zu haben, ist hinten im Buch ein nützliches Personenverzeichnis zu finden. Das ermöglicht es auch leicht, dieses Buch isoliert zu lesen und zu verstehen.
Ich konnte mit diesem abschließenden Roman wunderschön Abschied von Adelina nehmen. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn sie als Nebenfigur wiedermal in einem historischen Roman von Petra Schier einen Auftritt feiern würde. Wir werden sehen.... Ich vergebe diesem Buch 4,5 Sterne, weil das nicht überall geht, gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Familie Burka einen Mord aufklärt.........

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Ein Mord in Köln. Der Kürschner Urs van Oeche wurde brutal erstochen. Sofort wird seine Tochter Clara verdächtigt. Sie hatte allen Grund ihren Vater zu hassen. Er hatte sie einst in ein Hurenhaus verkauft, ...

Ein Mord in Köln. Der Kürschner Urs van Oeche wurde brutal erstochen. Sofort wird seine Tochter Clara verdächtigt. Sie hatte allen Grund ihren Vater zu hassen. Er hatte sie einst in ein Hurenhaus verkauft, um seine eigenen Schulden bezahlen zu können. Clara konnte fliehen und sich ein neues Leben in Köln aufbauen, jetzt scheint alles verloren zu sein.
Aber sie hat Freunde und zu diesen Freunden gehört Grit, die Tochter der Apothekerin Adelina. Die Frauen glauben nicht an die Schuld der jungen Frau und stellen ihre eigenen Ermittlungen an.

Vergeltung im Münzhaus ist bereits der sechste Band um und mit der Apothekerin Adelina und ihre bunt gemischte Familie. Mit wachem Verstand sammelt sie Beweise ein und fügt eins zum anderen zusammen. Sie hat dabei Hilfe, nicht nur von Familienmitgliedern, sondern auch von solchen, die noch dazugehören möchten. So bekommt der zweite Hauptmann der Kölner Stadtsoldaten seinen Auftritt. Cristan Rese ist nicht nur ein Hauptmann der Stadt, er soll auch das Amt des Gewaltrichters von seinem Onkel übernehmen und als solcher übernimmt er die Ermittlungen in diesem Mordfall. Natürlich kommt er damit der Familie Burka näher.

Petra Schier hat ihre Spuren, was den Kriminalfall betrifft, wirklich gut gelegt. Es bleibt spannend bis zu Schluss. Sie hat die Handlung geschickt um das tägliche Leben der Familie geknüpft. So wird hier nicht nur ermittelt, sondern der Leser nimmt auch an dem Familienleben teil. Es gibt einiges zu entdecken. Kleine Rückblenden aus den vorhergehenden Leben der Familie sorgen dafür, dass auch Leser, die noch nicht mit der Familie vertraut sind, klarkommen. Man könnte Vergeltung im Münzhaus auch einzeln lesen. Natürlich würden einem dabei einiges verloren gehen, was die Charaktere der Protagonisten betrifft, aber der Fall hier ist schon in sich abgeschlossen und wird auch gelöst.

Der Erzählstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen und lässt einen schnell in die Geschichte abtauchen. Vielleicht ist er ein klein wenig zu modern gehalten, schließlich spielt die Handlung Anfang des 15. Jahrhunderts. Mir hat hier einfach ein bisschen das Gefühl für das Mittelalter gefehlt. Die Geschichte hätte auch in einer anderen Epoche spielen können.Wirklich dramatisch ist dies zwar nicht, denn ich hatte trotzdem Spaß damit, in die Welt von Adelina abzutauchen. Mit ihrer Familie wieder einmal Höhen und Tiefen zu überwinden und dabei zuzusehen, wie die Kinder langsam erwachsen werden und ihre eigenen Wege gehen müssen. Fast ist es immer, wie dazuzugehören.
Es heißt hier zwar, dieser sechste Band wäre der Letzte, aber wie sagt Adelina immer so schön: Warten wir es ab!
Ich hätte nichts dagegen, noch weitere Geschichten rund um Adelina und ihre Familie zu lesen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Leider mehr Liebesroman als historischer Krimi, daher diesmal nicht ganz meins. Petra Schier kann das besser.

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Köln 1408: Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden - brutal erstochen. Ein Knecht beschuldigt die junge Hebamme Clara des Mordes an ihrem Vater. Offenbar ein Racheakt: Der Tote ...

Köln 1408: Im Haus des Münzwechslers Henns Birboim wird ein Toter aufgefunden - brutal erstochen. Ein Knecht beschuldigt die junge Hebamme Clara des Mordes an ihrem Vater. Offenbar ein Racheakt: Der Tote hatte das Mädchen einst an ein Hurenhaus verpfändet, um seine Schulden zu begleichen.
Im Kerkerturm wird Clara bald ein zweiter Mord zur Last gelegt. Apothekerin Adelina setzt mit ihrer Tochter Griet alles daran, dem unglücklichen Mädchen zu helfen. Unterstützung erhalten sie dabei aus einer Richtung, aus der sie es nie für möglich gehalten hätten ...
(Klappentext)

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Dies ist der 6. und voraussichtlich letzter Teil der Adelina-Reihe.
Jeder Teil ist an und für sich ein abgeschlossener Roman, da dies jedoch in gewisser Weise eine Familiensaga ist, empfehle ich zuvor die vorherigen Teile zu lesen, um gewisse Zusammenhänge zu verstehen.

In jedem Roman dieser Reihe erhält ein anderes Mitglied der Familie Burka eine Hauptrolle. Diesmal ist es die kleine Griet, die hier gar nicht mehr so klein ist, sondern bereits eine junge, erwachsene Frau von 20 Jahren. Sie ist Neklas uneheliche Tochter, welche er einst aus einem Hurenhaus gerettet und zu sich genommen hat.
Ihre beste Freundin Clara wird beschuldigt ihren Vater ermordet zu haben. Das Motiv soll Rache gewesen sein, da er sie einst mit ihrer Mutter an ein Hurenhaus verpfändet hat, um seine Spielschulden begleichen zu können. Es gibt jedoch keine eindeutigen Beweise und auch keine Zeugen, sondern lediglich die Aussagen des Knechts ihres Vaters, der ihr auch gleich noch einen weiteren Mord anhängt.
Die ganze Familie Burka und vor allem Griet machen sich zur Aufgabe den richtigen Mörder zu finden, was jedoch alles andere als ein leichtes Unterfangen ist. Vor allem weil sich zwischen Griet und dem zukünftigen Gewaltsrichter Christan Reese etwas Kompliziertes entwickelt. Und auch er bewahrt ein Geheimnis.

Der Roman beginnt mit einer ruhigen Einführung rund um Adelina, ihrer Umgebung und Familie. Wenn man die vorherigen Teile nicht kennt, erhält man die Info die man braucht um gewisse Zusammenhänge zu verstehen.
Wenn man, wie ich, die Adelina-Reihe von Beginn an verfolgt hat, bekommt man so die Möglichkeit sich sofort wieder zurechtzufinden damit man gleich wieder in die Geschichte eintauch kann.
Trotzdem konnte mich dieser Roman, nicht so fesseln wie ich es von den vorherigen Teilen gewohnt bin.
Zum Einen kommt er meiner Meinung nach nur schwer in die Gänge und nimmt erst etwa ab Seite 70 etwas an Fahrt zu.
Zum Anderen steht hier die Liebesgeschichte von Griet und Cristan so sehr im Vordergrund, sodass der eigentliche Fall in den Hintergrund gedrängt wird. Es herrscht viel Drama, Liebe und Gefühl und die Spannung ist nur vereinzelt vorhanden.
Da ich von Haus aus kein Freund von Schnulzen bin, war ich dementsprechend enttäuscht.

Nichtsdestotrotz ist auch dieser Roman lesenswert. Vor allem vom historischen Standpunkt aus. Die Schilderungen des mittelalterlichen Kölns mit all seinen Bewohnern, Regeln und Gesetzen, sowie des damaligen Alltags, wurden von der Autorin wieder wunderbar eingefangen und an den Leser gebracht.
Dies und der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin sind für mich die Stärken des Romans.
Zudem sind die Protagonisten authentisch gezeichnet und Adelina einer meiner Lieblingscharaktere, welcher ich schon von Beginn an verfolge.

Fazit:
Für mich leider der enttäuschendste Teil dieser Reihe, aufgrund der bereits oben erwähnten Gründe.
Die Stärken dieses Romans sind trotzdem nicht zu verachten. Für Diejenigen, welche sich einen spannenden historischen Krimi erwarten, kann ich nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.
Falls sich die Autorin dazu entschließen sollte die Reihe doch weiterzuführen, hoffe ich, dass sie dann wieder mehr auf Spannung und weniger auf Schnulze setzt. Das hat Petra Schier nämlich definitiv gut drauf, was die vorherigen Teile beweisen.