Mord erschüttert das idyllische Bad Ischl
Chefinspektor Materna ermittelt in seinem 3. Fall. In Bad Ischl wird ein Sisi-Film gedreht. Jener Schauspieler, der Kaiser Franz Joseph darstellt, wird ermordet. Die Spuren führen in die Vergangenheit, ...
Chefinspektor Materna ermittelt in seinem 3. Fall. In Bad Ischl wird ein Sisi-Film gedreht. Jener Schauspieler, der Kaiser Franz Joseph darstellt, wird ermordet. Die Spuren führen in die Vergangenheit, denn seit jeher spielten viele Frauen im Leben des Schauspielers eine Rolle.
„Kaiserjagd“ von Jenna Theiss ist ein Regionalkrimi so ganz nach meinem Geschmack. Insbesondere mag ich in Österreich spielende Krimis. In diesem fühlte ich mich ganz besonders heimelig, da ich Bad Ischl von einem Kurzurlaub ein bisschen kenne. Bad Ischl wird sehr ausführlich beschrieben, nicht nur landschaftlich und kulinarisch, sondern man erfährt eine Menge historische Fakten zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten, zu den vielen dort befindlichen Villen und zu anderen Besonderheiten, insbesondere, da ja seinerzeit Kaiser Franz Joseph und seine Familie so manchen Sommer dort verbrachten, auch viel Wissenswertes über die kaiserliche Familie.
Als Ermittler steht der sympathische Chefinspektor Paul Materna im Mittelpunkt, sein Team sowie seine Familie. Ich empfand es äußerst angenehm, dass er im Gegensatz zu vielen anderen Kriminalromanen privat in einem harmonischen, verständnisvollen Umfeld lebt.
Generell sind die wichtigsten agierenden Charaktere anschaulich dargestellt, sie sind nicht nur rein äußerlich gut vorstellbar, sondern aufgrund ihres Wesens sind auch deren Handlungen nachvollziehbar.
Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass man diesen dritten Band einer Serie problemlos ohne Kenntnis der Vorgängerbände lesen kann. Es ist nicht nur der Fall für sich abgeschlossen, für mich als Neueinsteigerin war auch das Privatleben der Protagonisten überschaubar.
Der Schreibstil liest sich locker und flüssig, die Kapitel gliedern sich pro Ermittlungstag, innerhalb des Tages verdeutlichen genaue Uhrzeiten den Ablauf der Geschehnisse, zum Teil ergänzt durch Ortsangaben. Stetige Szenenwechsel, so mancher Cliffhanger, steigern die Spannung und gestalten die Handlung abwechslungsreich.
Die Handlung ist komplex, es mangelt weder an Verdächtigen noch an rätselhaften Spuren, auch nicht an gefährlichen Situationen und an mörderischen Attacken. All die Vermutungen, die man als Leser anstellt, führen irgendwie in die Irre, bis in einem spannenden Showdown sich alles klärt und der wahre Täter gefasst wird.
Das Personenregister am Beginn des Buches ist äußerst hilfreich, den Überblick über die zahlreichen handelnden Personen zu behalten, das Glossar am Ende des Buches schätzen sicher alle Nichtösterreicher.
Es war eine kurzweilige, fesselnde Lektüre, die Lust auf weitere Fälle von Chefinspektor Materna macht.